Im Sommer 1938 verließ das jüdische Ehepaar Margot und Fred Bock mit dem zwölfjährigen Sohn Claus seine Heimatstadt Hamburg wegen des immer aggressiver werdenden Antisemitismus und zog nach Brüssel. Als Fred Bock im Auftrag belgischer Geschäftsfreunde nach Indien emigrieren konnte, entschieden sich die Eltern von Claus Bock, diesen in Europa in einem Internat der Quäker in Eerde/Niederlande zu lassen. Margot Beck meinte nicht nur, dass ihr Sohn eine Schulbildung in der reformpädagogischen Tradition deutscher Landerziehungsheime erhalten sollte, sondern auch, dass die Eerdener Hausmutter Josi Warburg, ihre ehemalige Klassenkameradin, ihn gut betreuen würde.
Aus Berlin kam im Juni 1939 Helene Goldschmidt mit ihrem Sohn Rudolf. auch zwölf Jahre alt, am Amsterdamder Hauptbahnhof an. Obwohl nur sein Vater, der 1935 verstorbene Kunsthistoriker und Galerist Fritz Goldschmidt, jüdisch war, schien es seiner Mutter sicherer, wenn Rudolf (den Namen Manuel bekam er erst später von seinen Freunden) seinem älteren Bruder Peter nach Eerde in das dortige Quäkerinternat folgen würde.
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