Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben geschieht überall. Eine persönliche und überraschende Perspektive auf diesen Veränderungsprozess nimmt Ewald Frie ein: Am Beispiel seiner Familie aus dem Münsterland beschreibt er Spannungen, die sich zwischen Stadt und Land entwickelt haben und uns gegenwärtig intensiv beschäftigen. In seiner verblüffend einfachen und zugleich poetischen Sprache schafft Frie Zugang zu einer Welt im Wandel – immer empathisch, aber nie nostalgisch. Auf der Basis von Interviews mit seinen Geschwistern hat Ewald Frie ein tiefes und gleichzeitig zugängliches und unterhaltsames historisches Sachbuch verfasst. Diese Alltagsgeschichte geht von leicht zu übersehenden Details aus und entwickelt große Gedanken. Ein inspirierendes Beispiel für innovative Geschichtsschreibung.

Jurybegründung Sachbuch des Jahres 2023

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Juli 2023 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren

Alle europäischen Nationen definieren ihren Charakter und ihre Eigenständigkeit über die Auseinandersetzung mit historischen Aggressoren. Da diese in Nachbarländern oft als militärische Helden verehrt werden, steckt in solchen Geschichtsbildern seit jeher ein großes Konfliktpotential. Ein Konsortium, das interdisziplinär und mit einer gesamteuropäischen Perspektive arbeitet, analysiert die Deutungen fremder und landeseigener Aggressoren (mehr …)

Juli 2023 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Drei 15 Meter hohe Türme und ein ganzes Gebäude voller Technik – so sieht die gigantische Luft-Wärmepumpe aus, die Michael Teigeler in Heidelberg bauen ließ. Die Augen des Geschäftsführers der Stadtwerke glänzen, wenn er die Großanlage zeigt, seine Begeisterung ist spürbar. „Das Ding hat so viel Leistung wie 1500 der kleinen Wärmepumpen, die manche Bürger sich jetzt zu Hause installieren“, rechnet er vor.

 

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Juni 2023 | Heidelberg, Politik, Wirtschaft | Kommentieren

Unter dem Motto „Gemeinsam aktiv bleiben!“ lädt die Akademie für Ältere Heidelberg am Samstag, 1. Juli 2023, zum „Tag der offenen Tür“ in die Bergheimer Straße 76 ein. Von 10 bis 16 Uhr stellen alle Fachbereiche ihr vielfältiges Programm vor. Dabei präsentieren sich einzelne Kurse und geben Einblick in ihre künstlerische Arbeit. Ebenso gibt es Beratung zu iPhone und Android Smartphone. Die Tanz-Gruppen der Akademie laden zu Square Dance, Rumba und englischen Tänzen ein – auch Einsteiger*innen ohne Vorkenntnisse sind willkommen. Im Foyer werden kostenlos professionelle Seh- und Hör-Tests angeboten. Für gute Laune sorgen die Chöre sowie die Jodel-Gruppe der Akademie mit Auftritt und Jodel-Workshop. Eine Fotoschau macht Lust auf Reisen und Tagesfahrten, über die man sich vor Ort auch gleich informieren kann. Und natürlich gibt es ein Gewinnspiel. Für das leibliche Wohl ist gesorgt! „Freuen Sie sich auf ein abwechslungsreiches Programm und lassen Sie sich von unserer Begeisterung für lebenslanges Lernen anstecken. Wir freuen uns auf Ihren Besucht!“, sagen die Geschäftsführer der Akademie für Ältere Ilona Linninger und Thomas Hack.

 

Juni 2023 | Heidelberg, Senioren | Kommentieren

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace Heidelberg – Mannheim hat in einer nicht ganz freiwilligen „Kooperation“ mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) anlässlich des Weltnichtrauchertags in der letzten Woche denjenigen Mitarbeitern gedankt, die trotz kostenloser Parkplätze den Weg zur Arbeit umweltfreundlich zurücklegen. Dabei wiederholt die Greenpeace die Kritik an der nach wie vor bestehenden Subventionierung des automobilen Pendelns und der mangelhaften Unterstützung des Radverkehrs durch das Institut. So sind entgegen Vorstandsmitglied Ursula Weyrichs Aussagen vom letzten Jahr anlässlich der Verleihung des „Goldenen Betonklotzes“ immer noch keine Verbesserungen bei den Fahrrad-Abstellplätzen erfolgt.

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Juni 2023 | Heidelberg, Gesundheit | Kommentieren

Seit 1931 NSDAP-Mitglied und bald ein Vertrauter Hitlers, wurde Albert Speer rasch zum Architekten des Rassenstaates. Im Krieg engagierte er sich als Rüstungsminister unermüdlich für den totalen Kampf und die Vernichtungsmaschinerie.
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Gleichwohl behauptete er nach Kriegsende, stets distanziert, ja eigentlich unpolitisch und gar kein richtiger Nazi gewesen zu sein.
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Magnus Brechtken zeigt, wie es Speer gelang, diese Legende zu verbreiten, und wie Millionen Deutsche sie begierig aufnahmen, um sich selbst zu entschulden.

 

 

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Juni 2023 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Junge Rundschau, Politik | Kommentieren

„Wozu Atomkraftwerke? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“ Das war ein beliebter Witz in den Achtzigern, wo man noch offen über Grüne Ökos lachen durfte und mit gespielter Naivität das eigene Verbraucherverhalten verhohnepipelte. Heute mutet der Witz wie ein Kassandra-Ruf an: Die deutsche Energiewende wurde mittlerweile nach dem Abbiegen an die Wand gefahren. Aber kaum jemand ist sich der bedrohlichen Lage bewusst: Der Strom der fließt doch noch

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Mai 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

tenno_in_vino_veritas-2sokrat13Derweil er dem Bildungsbürger   – ungemach schnell – zum Outsider geworden war, schien er den Kleinbürgern alsbald ein Bourgeois zu sein – wobei  er sich keines der ihm offenen Wege bediente: Er hätte schnell zugrunde gehen können, hätte ihn die materialistisch-bürgerliche Gesellschaft als unbrauchbares Glied einfach absterben lassen. Auch zum Clown und Unikum der Heidelberger Gesellschaft hätte er werden können, erlaubte die sich den Luxus solcher Existenz in ihrem Schoß. Sie tat es, auch wenn sie über ihn oft genug meinte, den Kopf schütteln zu müssen:

 

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Mai 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude | Kommentieren

Jede dritte Kirche, Gemeinde- und Pfarrimmobilie wird bald überflüssig sein. Das sind 40.000 Immobilien. Was geschieht dann mit den Gotteshäusern? Beispiele für kreative Umnutzungen – wenn der Denkmalschutz mitspielt. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, folglich werden sie immer leerer. Ist eine Gemeinde zu stark geschrumpft, wird sie mitunter mit einer Nachbargemeinde zusammengelegt. Die Kirche im eigenen Ort bleibt dann ungenutzt und wird irgendwann profaniert, also entweiht. Damit wird sie für nichtreligiöse Zwecke freigegeben. Mehr als 1000 Kirchengebäude sollen die Evangelische und Katholische Kirche in den vergangenen 30 Jahren aufgegeben haben.

 

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Mai 2023 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude | Kommentieren

Während „die Kirche“ den Providenzgarten bebauen möchte, wollen die Anwohner den Freiraum erhalten.
Foto: Philipp Rothe, 12.07.2019

Stadt und Evangelische Kirche in Heidelberg sind sich (waren sie jedenfalls „im Jahr des Herrn 2019)“ noch einig über die Nutzung des „Providenzgartens“ :   Die Freifläche hinter der Providenzkirche in der Altstadt bleibt erhalten und steht den Bürgern künftig als öffentlich nutzbare Grünfläche zur Verfügung. Die Stadtverwaltung und die Evangelische Kirche in Heidelberg konnten nach konstruktiven Verhandlungen eine grundsätzliche Einigung über die Nutzung als Bürgerpark erzielen. Das Erbbaurechtsgrundstück soll eine Fläche von circa 1.200 Quadratmetern aufweisen. Die Gestaltung der Gartenfläche wird dabei eng mit den Planungen der Kirche über die Außenflächen ihres neuen Gemeindezentrums abgestimmt

 

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Mai 2023 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Zeitgeschehen, Metropolregion Rhein-Neckar, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

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