Und wo kann man diesen Interessen besser nachgehen als an einer Uni oder Hochschule?

Wen es im Alter nochmal zum Studium zieht, der hat verschiedene Möglichkeiten.
Das müssen Sie wissen:

 

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Okt. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, InfoTicker aktuell, Sapere aude, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

In der Ruperto Carola Ringvorlesung spricht Sara Landa über „Literarische Metamorphosen und Reinkarnationen“
Unter der Überschrift „Müde vom Leben und Sterben“ geht es in dem nächsten Vortrag der Ruperto Carola Ringvorlesung um „Literarische Metamorphosen und Reinkarnationen“.

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Okt. 2022 | Heidelberg, Essay, Feuilleton, Politik, Sapere aude, Wissenschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Rituelles Sprechen, das sich freilich vom logisch begründbaren Sprechen wesentlich unterscheidet. „Mythos Heidelberg“ denn also: „Der genius loci Heidelbergs ist feucht“, dies Zitat aus dem Widmungsgedicht Victor von Scheffels „Gaudeamus“ über den Geist des Ortes Heidelberg bezieht sich fraglos nicht etwa auf häufigeren Regen als anderswo. Sich nun also dem „Geist des Ortes“, dem Mythos Heidelberg dennoch auf dem Wasserwege nähern?

Wahrlich, der Neckar ist das zu tun ein schlechter Weg nicht. Mit seiner „gaudeamischen“ Feuchtigkeit meinte Scheffel aber sicher auch nicht den Fluß, eher schon den Gersten- oder Rebensaft.
Er lebte lange genug in Heidelberg, wir dürfen ihm glauben.

Eine „Stadt fröhlicher Gesellen, an Weisheit schwer und Wein“, das war Scheffels „Alt Heidelberg, du feine“. Ihn zog es immer wieder zurück an diesen von Hölderlin „Mutter“ genannten Ort, Heimstatt der Romantiker.

Heidelberg heute – würden die „Heidelberger Hochromantiker Achim von Arnim und Clemens Brentano, Joseph von Eichendorff, Johann Joseph Görres, Jacob und Wilhelm Grimm – würde diese Schar ihre „Bergstadt lieblicher Wunder“ wiedererkennen? Wo ständig die „Oppositionellen der jungen Romantik gegen die alte Prosa“ aufbegehrten –  (Eichendorff, heute?)
Wäre für sie Heidelberg – wie für Hölderlin – diese Stadt immer noch „der Vaterlandsstädte ländlichschönste“?

Würden Stadt und Umgebung auch heute noch zünden können, Oden und glühende Hymnen zu dichten auf „die Berge rechts mit Wein bekränzt, die Ebene links wie Gold erglänzt“ (Clemens von Brentano), oder auf das Schloß, dies der Zeit steinern stilles Hohngelächter“ (Nikolaus Lenau)?

Heidelberg hat noch immer seine mythischen Orte, das DAI – mal eben zum Beispiel – hat sich zu einem solchen entwickelt. Auch das Schloß gehört natürlich dazu – worauf  freilich Schloßberganwohner an manchen Tagen sicher gerne verzichten würden.
Wir haben den Fluß, der mittlerweile sowohl wieder „Blauäuglein drein blitzen“ läßt, als auch Rotaugen; und zudem, wie Angler versichern, sich sogar Forellen (!) wieder tummeln.

Vor einigen Jahren haben wir den 200. Geburtstag unserer „Alten Brücke“ gefeiert. Im Stift Neuburg schließlich läßt sich nicht nur heute immer noch Stille finden, auch Efeu wird von dorten in alle Welt hinaus geschickt. Der „Klingenteich“ – in einem der Häuser dort entstand der „Zupfgeigenhansel“, dies Kleinod aus der Jugendbewegung – ist immer noch – zumal kürzlich wieder hergerichtet) einen Fußweg wert. Autofahrern entgeht der wunderschöne kleine Wasserfall mit einer sehr schönen – mittlerweile wieder hergerichteten – Anlage und ein Stück verwunschenes Heidelberg am Bach entlang). Den „Wolfsbrunnen“ wollen wir nicht vergessen.

Aus dem Palais Boisseree gibt’s immer noch den Gratisblick (vom Karlsplatz davor freilich auch), welcher der Paul Linckeschen Operette „Frau Luna“ entlehnt sein könnte: „Schlösser, die im Monde liegen, sind wohl herrlich lieber Schatz, doch um sich im Glück zu wiegen, baut das Herz den schönsten Platz“.

Überhaupt, die Sache mit den in Heidelberg verlorenen Herzen: Wem´s auch immer nicht passen mag, der „romantische Mythos“ hatte auch dem „zweiten Biedermeier“ Wegezoll abzugeben.
Verballhornungen. Weg von „perque no?“ hin zu „Perkeo“ der – zum Trinken aufgefordert – alleweil fragte „warum nicht“?“ Hin zum „Großen Faß“. Weg von Hymne und Ode, hin zum Sauflied. Als dann gar 1901 das tränenrührige „Alt Heidelberg“ Wilhelm Meyer-Försters in 28 Sprachen als Buch erschien und der gleichnamige Film rund um die Welt „erfolgte“, blieb nicht nur kein Auge trocken – es flogen auch alle Herzen in der Hoffnung nach Heidelberg, dort verloren zu werden.

Spätestens von nun an führte kein touristischer Weg mehr an der Stätte „der alten Burschenherrlichkeit“ vorbei, (das „Tourismusleitbild“ versucht das in den Griff zu bekommen, dass der (und das ist richtig) Tagestourismus künftig möglichst „außen vor“ bleiben soll, wird dennoch hin und widrig beklagt).

Trotz alledem und alledem … – Heidelberg hat´s noch. Anders eben. Es ist eine lebendige Stadt. Sie hat sich verändert. Dass freilich daran, wie sie das getan hat, wie das getan wurde, sich die Geister scheiden, gehört zum „Mythos Heidelberg“. Insofern auch, als streitbare Einzelne, Gruppen und Gruppierungen jeder Coleur sich mit Veränderungen befassen und keinen Versuch unterlassen, sich solcherweise streitbar einzumischen, dass oft genug „die Fetzen fliegen“.

Streiten, das konnten sie schon immer gut, die Heidelberger. Als im Februar 1623 der päpstliche CommisärLeo Alacci die auf den Emporen der Heiliggeistkirche beheimatete „Bibliotheca Palatina“ die „das ganze Wissen der Welt horten sollte“, nach Rom zu bringen suchte, gab es weder Handwerker, Stricke noch Bretter oder sonstiges Packmaterial, den Raub durchzuführen. Mutig, die Heidelberger. Damals. Heute: „Mekka des Geschwätzes“ nannte der Prinzip Hoffnungsträger Bloch (im Ernst) die vielgeliebte Stadt. Kein „Eleusischer Bund“ mehr in Heidelberg? Mythos wo bist Du? her mit Euch, Ihr Kreuz- und Querdenker! Ihr Brüder und Schwestern im Geiste, denen ein fauler „Friede“ nicht (wie weiland zu Heiliggeist) „höher ist, denn alle Vernunft“, wo seid Ihr? Gibt es Euch noch? Verrückte Organisten, wilde Dichter, besessene Dirigenten, holder Wahn?

Meist nicht vor der Dämmerung des Abends steigen Gestalten (und: Gestaltinnen – das mußte jetzt auch mal sein) von der Agora – dem Katheder, aus Hinterhöfen, herunter vom Berg oder – aus dem Bett und treten Nachfolgen an: die Stefan Georges, Friedrich Gundolfs, Karl Wolfkehls, Richard Dehmels, des Malers Wilhelm Trübners, Max Webers … Mythos Heidelberg?
In jeder Gasse, im Wald um Heidelberg herum, in (beinahe) jeder Kneipe läßt er sich ohne jeden verschnörkelten Kokolores und rhetorische Slapsticks fassen.

Freilich bedarfs auch eines „Glücklichen Augenblicks“ – Kairos und Zufall. So bleibt der Mythos Heidelberg gar vielen verborgen. Das muss sein dürfen.
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Joseph Victor von Scheffel:
Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren

Viele der Gedichte sind bereits 1846/ 1847 entstanden und wurden ab 1848 erstmals in den „Fliegenden Blättern“ und anderen Zeitschriften gedruckt. Erstdruck der Sammlung 1868. Der vorliegende Text folgt der erweiterten Ausgabe letzter Hand: Stuttgart (Adolf Bonz & Comp.) 1886.

Inhaltsverzeichnis
Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren
Widmung
Naturwissenschaftlich
Kulturgeschichtlich
Die Lieder vom Rodenstein
Heidelbergisch
Neueres
Aus dem Weiteren
Biographie
Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2017.

Textgrundlage ist die Ausgabe:
Joseph Viktor von Scheffel: Kritische Ausgabe in 4 Bänden, Herausgegeben von Friedrich Panzer, Leipzig/ Wien: Bibliographisches Institut, 1917.

Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.

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„Warum ist es denn am Rhein (und an der Elbe) so schön …“

Die Auswertung liefert erschreckende Befunde:  An knapp der Hälfte aller ausgewerteten Orte ist das Grundwasser in den Dürrejahren zwischen 2018 und 2021 auf den tiefsten Stand seit 1990 gefallen. Insgesamt ist in den vergangenen 32 Jahren der Grundwasserstand mehr gesunken als gestiegen. Eine Entwicklung mit weitreichenden Folgen. Die  Sprecherin des Bundesumweltministeriums (BMUV) Steffi Lemke (Grüne) sagt: „Wir müssen uns sicher auch in Deutschland von der Gewissheit verabschieden, dass Wasser immer und überall in scheinbar unbegrenzter Menge zur Verfügung steht.“
Die  Analyse jedenfalls macht sichtbar, was bisher im Untergrund verborgen war: wo das Grundwasser sinkt, gleich bleibt oder steigt. Ein bundesweiter Überblick, der bisher in Deutschland fehlte. Wie haben sich die Grundwasserstände seit 1990 in Ihrem Landkreis entwickelt? Schauen Sie in unserer interaktiven Karte nach:

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Okt. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Sapere aude, Wissenschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Auf Einladung des Stadtjugendring Heidelberg eV. und des DAI Heidelberg diskutieren alle Kandidierenden zur OB-Wahl an diesem Abend im DAI. Im Fokus der Podiumsdiskussion stehen die Themen Kultur und (Jugend-)Bildung.

 

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Okt. 2022 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren
Hans Georg Gadamer im Gespräch mit Antoine Mechler Foto: Jürgen Gottschling

Hans Georg Gadamer im Gespräch mit Antoine Mechler (got)

1960 veröffentlichte der Heidegger-Schüler Hans-Georg Gadamer
(* 11. 2. 1900, Marburg † 13. 3. 2002, Heidelberg) sein Hauptwerk Wahrheit und Methode, den großangelegten Versuch einer „philosophischen Hermeneutik“.
Darin geht es ihm um „Wahrheit“ statt „Methode“ (verstanden als Verfahrensweise, die sachliche oder symbolische Zusammenhänge nach intersubjektiv kontrollierten Regeln, also nach dem Vorbild der mathematisch-naturwissenschaftlichen „Methode“ zu analysieren sucht. Dieses Werk löste in der Folgezeit auch eine verstärkte hermeneutische Reflexion in der deutschen Literaturwissenschaft aus. Wir erinnern uns vieler intensiver Stunden mit ihm in Heidelberg in der Grabengasse und gedenken seiner, indem wir sein Hauptwerk (es jedenfalls versuchen) in Erinnernung bringen.

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Okt. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau | 1 Kommentar

Jeder meint die Habsburger zu kennen, doch über ihre Anfänge weiß man wenig. Speyer ändert das mit einer großen Landesausstellung Rheinland-Pfalz zu den ersten 250 Jahren der Dynastie

An den Habsburgern kommt man in Europa bis heute nicht vorbei. Im belgischen Antwerpen, Teil der ehemaligen Habsbur­gischen Niederlande, läuft man vom Stadtpark aus in die Straße Maria-Theresialei; in gottvergessenen spanischen Käffern in Na­varra, in denen zu­letzt Leben in den Siebzigerjahren war, weil dort Spaghettiwestern gedreht wurden, findet sich über dem Rathausportal das Habsburgerwappen Kaiser Karls V., Herrscher über Spanien und plus ultra, weit darüber hinaus. Dabei stammt das so eng mit Österreich und anderen Ländern assoziierte kleine Grafen­geschlecht ur­sprünglich aus der Schweiz.

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Okt. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Sapere aude | Kommentieren

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Okt. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal, Senioren | Kommentieren

Mit ihrer traditionellen Jahresfeier eröffnet die Ruperto Carola das Akademische Jahr 2022/2023.
Universitätsangehörige sowie Freunde, Förderer und Ehemalige versammeln sich am 22. Oktober 2022 zu dieser festlichen Veranstaltung, um den 636. Jahrestag des Bestehens der Universität Heidelberg zu begehen. Die Ruperto Carola setzt zugleich ihre Tradition fort, im Rahmen der Jahresfeier außerordentliches Engagement für die Universität und die Förderung der Wissenschaften zu würdigen, indem sie drei neue Ehrensenatoren ernennt. In diesem Jahr wird sie auch die Würde eines Doktors ehrenhalber vergeben. Ausgezeichnet werden zudem herausragende junge Forscher und Forscherteams, die die diesjährigen Hengstberger-Preise erhalten.

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Okt. 2022 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Wissenschaft | Kommentieren

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