Mozarts Freundschaft zum Horn-Virtuosen Ignaz Leutgeb bescherte der Welt nicht nur drei Konzerte für Horn und Orchester, sondern auch das Hornquintett KV 407. Als besonderes Highlight wird das Quintett mit zwei Bratschen ( Foto rechts: Annemone Taake), statt mit zwei Violinen besetzt. Die zwei Bratschen kommen dem dunklen, warmen Timbre des Horns entgegen und sorgen für ein einzigartiges Hörerlebnis.
Von Donnerstag, den 26. Januar, bis Sonntag, den 29. Januar 2017, findet im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) Heidelberg das 16. Internationale Festival für Stummfilm und Livemusik statt. An vier Tagen zeigt das DAI insgesamt zehn Filme, darunter wieder Klassiker der internationalen Filmgeschichte und ein moderner Stummfilm.
Das Symposium (20.–22.01.2017 im Heidelberger Kunstverein) ›stumble bumble fail fall hurt‹ dessen Titel Jack Halberstam’s „Queer Art of Failure“ entnommen ist, handelt als Teil der Ausstellung ›fühle meinen körper sich von meinem körper entfernen‹ von Geschichten der Pubertät, deren institutionalisierten Rahmen und den Modulationen von Körpern. Durch künstlerische, akademische wie improvisierte Beiträge entsteht ein Gefüge, das Transformationen zwischen verschiedenen Geistes- und Körperzuständen, Aneignungen des Devianten und Gewaltstrukturen in Beziehung und Bewegung setzt.
Die internationale Ausstellung „Museum of Broken Relationships“ ist nach der Weihnachtspause wieder geöffnet und nun bis Dienstag, 14. Februar 2017, immer dienstags bis samstags von 15 bis 19 Uhr im Interkulturellen Zentrum, Bergheimer Straße 147, 69115 Heidelberg, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Gruppen ab etwa zehn Personen werden um eine Voranmeldung unter iz@heidelberg.de gebeten.
(mehr …)
Vor 120 Jahren erklärten die Deutschen Südwest-Afrika zu ihrem ersten „Schutzgebiet“. Vor 100 Jahren wehrten sich die Menschen vor Ort. Der „Aufstand“ der Herero und der jahrelange Guerillakrieg der Nama richteten sich gegen die brutale Kolonialunterdrückung, den ersten deutschen Völkermord und die Errichtung der ersten deutschen KZs (inkl. medizinische Menschenversuche).
Eine bei uns heute verdrängte Generalprobe für die Widerlichkeiten des Dritten Reiches – für uns fingen die bösen Deutschen ja erst mit Hitler an.
Die Bilder Arvid Boeckers brauchen ihre Zeit, um zu wachsen. Sie entstehen so langsam, wie ihre Natur es erfordert.
Spontan ist an ihnen wenig, allein der natürliche Wille zum Wachstum, zum Wildwuchs, zum sich immer wiederholenden Neubeginn des Kreislaufs steht als Gegenkraft und zugleich als Antrieb hinter der Arbeit, die Kräfte zu bändigen und zu formen.

Paul Goesch, „Kopf“, 1920 o. 1921, Inv.Nr. 1090/151 © Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg.
Fläche, Farbe, Phantasien – mit diesem Dreiklang fasst Dr. Sabine Witt vom Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Berliner Villa Oppenheim Leben und Werk des Künstlers und Anstaltsinsassen Paul Goesch prägnant zusammen und eröffnet die Tagung „Paul Goesch – Ein Künstler zwischen Anstalt und Avantgarde“, welche die Sammlung Prinzhorn am 13. & 14. Januar im alten Universitätsklinikum in Heidelberg-Bergheim veranstaltet. Zwischen „Menschen, Masken und Madonnen“ changieren die Kopfwelten von Goesch, die für Dr. Annelie Lütgens von der Berlinischen Galerie ein Ausdruck seiner visionären Bildwelt sind und so seine Stellung als Künstler unterstreichen.
Walsers neuer Roman als Summe und Bilanz: „Mit der Unwahrheit ein Glückskunstwerk zu schaffen, das ist die menschliche Fähigkeit überhaupt.“ Wer sagt das? Den Widerstreit von Interessen jedenfalls hat er hinter sich gelassen, Gegner und Feinde auch, sein Wesenswunsch ist, sich herauszuhalten, zu schweigen, zu verstummen.
In seinem neuen Buch „Ernstfall Frieden“ geht der bekannte Militärhistoriker und Friedensforscher der Frage nach, welche Lehren die Deutschen aus den Erfahrungen der beiden Weltkriege gezogen haben. Statt den Krieg weiter als eine „Kulturerrungenschaft“ zu feiern und als Option bzw. „Ernstfall“ zu betrachten, vertreten sie heute überwiegend pazifistische Standpunkte und lehnen – wie Meinungsumfragen offenbaren – eine militärisch instrumentierte Machtpolitik ab.
„Wahrscheinlich ist dies Buch das schönste Buch des vergangenen Jahres“. Herausgeber ist Ulrich Johannes Schneider, der Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek. Dort ist auch noch bis zum 29. Januar 2017 die Ausstellung geöffnet, zu der dieses Buch gehört. Bei beiden geht es um die Erfindung der gedruckten Buchseite. Die jetzt – ein halbes Jahrtausend später – dabei ist, wieder abgeschafft zu werden. Die Buchseite ist zu einem abgeschlossenen Sammelgebiet geworden, gleich nach der DDR und der Sowjetunion. Für eine jede noch zu schreibende neue Geschichte der Anfänge liefert „Textkünste“ ein unverzichtbares Exempel.