Für seinen Erzählband „Milchgesicht. Ein Bestiarium der Liebe“ (Klett-Cotta Verlag, 2016) hat Jan Snela den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten. Der Schriftsteller nahm die Auszeichnung am 19. Juli 2017 im Rahmen einer Konzert-Lesung aus den Händen von Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner im Prinz Carl in Heidelberg entgegen.
Ab sofort finden Sie hier auch das Gesamtprogramm des „International Science Festival – Geist Heidelberg 2017“.
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Nicht nur die Heidelberger Theaterdelegation, die gerade auf dem Weg zum Gastspiel nach Santiago de Chile ist, lernt die Kabriolen des Winters bereits jetzt kennen. Auch hier in Heidelberg denken die Theatermacher an den nächsten Winter: und das, obwohl derzeit am Neckar traumhafte Sommertemperaturen herrschen.
Das Barock-Fest, der „Winter in Schwetzingen“, liegt zwar noch in einiger Ferne (29.11.17 – 09.02.18), doch hinter den Kulissen laufen bereits die ersten Vorbereitungen auch dafür.
Ali Moraly komponierte das Stück ›Quatrain nach Paul Celans Todesfuge‹ für Solovioline im Auftrag der documenta 14 als Akt des mehrteiligen Werks ›Fugue‹ des schottischen Künstlers Ross Birell. Das Stück wurde von Ali Moraly zur Eröffnung der documenta 14 in Athen am 8. April uraufgeführt und zur Pressekonferenz der documenta 14 in Kassel erneut gespielt. Im Heidelberger Kunstverein wird Ali Moraly das vierteilige Stück wiederum aufführen. Im Anschluss daran erläutert er im Gespräch mit Prof. Dr. Tobias Bulang (Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg) das Verhältnis von literarischer Vorlage und der musikalischen Komposition aus seiner persönlichen Perspektive als Flüchtling.
In den Nachtstunden, sehr spät nach Abschluss des Tagwerks des Zeichners, Objektkünstlers und Malers Christian Adam, sind diese frechen, witzigen, erschreckenden und frivolen Handzeichnungen entstanden.
Es sind Karikaturen, Albtraumbilder, Skizzen voller erotischem Esprit, die mit übermütigem Schwung den Weg aufs Papier gefunden haben. Bevor der Sandmann zweimal klingelt, lässt der Künstler hier seinem lockeren Stift freien Lauf und hält die rasanten Ideen am Rockzipfel fest.
Der mit 10.000 Euro dotierte Clemens Brentano Preis für Literatur der Stadt Heidelberg geht an Jan Snela. Er erhält den Preis für seinen Erzählband „Milchgesicht. Ein Bestiarium der Liebe“ (Klett-Cotta Verlag, 2016).
Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ist einer der wichtigen deutschen Literaturpreise.
Er wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an deutschsprachige Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben.
Deutschlandweit einmalig ist, dass die Jury sowohl mit professionellen Literaturkritikern, als auch mit Studenten des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg besetzt ist.
Noch die traurigste Musik tröstet: Du bist nicht allein. Einer ist da, der sie spielt; eine leuchtende Geschichte vom Altwerden und Jungsein, vom Spiel und vom Ernst und von der Suche nach einem eigenen Ton: Für Marten ist der Friedhof der richtige Ort: Friedhöfe sind ruhig, gut ausgeschildert und bieten ausreichend Schatten. Schon als Kind hat er die Befürchtung, nicht in diese Welt zu passen – und als sich die Möglichkeit auf ein Dasein frei von Unwägbarkeiten bietet, greift er zu: Er wird Beerdigungstrompeter auf dem Nordfriedhof in München und spielt den Toten das letzte Lied. Als Marten die Bankkarte seines soeben zu Grabe getragenen Klassenkameraden Wilhelm findet, beginnt eine groteske Irrfahrt. Ohne eigenes Zutun wird er in einen Strudel merkwürdiger Ereignisse gezogen und lernt all das kennen, wovon er sich Zeit seines Lebens so mühsam ferngehalten hat: andere Menschen, Geld, Abenteuer, die Liebe.
Ein komischer und aber zugleich anrührender Roman über einen wundersamen Lebensverweigerer, der binnen eines Sommers das Abenteuer seines Lebens besteht.
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Unmittelbar am Rande des Gebiets der ehemaligen Pontinischen Fiebersümpfe Latiums, deren Trockenlegung schon die Römer, dann Papst Leo X. zu Leonardo da Vincis Zeiten, dann die Preußen und schließlich – erfolgreich – Mussolini zu bewerkstelligen versucht hatten, liegt direkt am Meer die italienische Kleinstadt Nettuno, früher ein Fischerdorf, heute ein Badeort. Schon der italienverliebte Dichter Goethe hatte zusammen mit seinem Freund, dem Maler Tischbein, diese Sümpfe dereinst besucht und schließlich auch in Nettuno Halt gemacht. Das soll im Februar 1787 gewesen sein.
Und wie es heißt, ließ sich der Dichter damals von der modrigen Naturlandschaft zu einer ahnungsvollen Szene in seinem Faust II anregen:
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