Der staunenerregende Führungsstil des neuen Mannes auf dem Stuhl Petri hat viele Facetten; eine wichtige hat mit Jorge Mario Bergoglios jesuitischem Hintergrund zu tun: mit der Kunst, abzuwägen, zu unterscheiden – und zu handeln. Noch nicht lange ist es her, dass ein amtierender Papst zurücktrat und ein neuer gewählt wurde – auf den Deutschen Joseph Ratzinger folgte der Argentinier Jorge Mario Bergoglio. Beide, Papst und Papst-Emeritus, leben inzwischen friedlich nebeneinander in der Vatikanstadt – ein neuer Zustand; denn in älteren Zeiten der Papstgeschichte war das Nebeneinander mehrerer Päpste meist von öffentlicher Unruhe und Kirchenspaltung begleitet.

(mehr …)

Dez. 2023 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal | Kommentieren

Die Adventsmusik des Freundeskreises des Heidelberger Frühling e.V. ist ein fester Termin im Jahreskalender – dieses Jahr findet sie am Donnerstag, 14. Dezember um 18 Uhr in der Jesuitenkirche Heidelberg statt. Der Freundeskreis lädt dazu ein, das Jahr gemeinsam musikalisch ausklingen zu lassen.
Das Programm gestalten das Blechbläserensemble „Mannheimer Blech“ der Musikhochschule Mannheim unter der Leitung von Prof. Ehrhard Wetz und Bezirkskantor Markus Uhl. Es erklingt Vorweihnachtliches von Georg Friedrich Händel und Ludwig van Beethoven sowie Suiten populärer Christmas Carols aus England und den USA. Bei einigen Adventsliedern ist das Publikum eingeladen mitzusingen.

Der Eintritt ist frei, Einlass ist ab 17.30 Uhr.

Im Heidelberger Frühling Freundeskreis e.V. engagieren sich um die 1200 Mitglieder. Das große Netzwerk aus Privatpersonen und Unternehmen ist fest verankert in Stadtgesellschaft und Region und wurde 2001 gegründet.

 

 

Dez. 2023 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Kirche & Bodenpersonal, Senioren, Rhein-Neckar-Kreis | Kommentieren

Jede falsche rhetorische Wendung, jeder Fehltritt kann existenzielle Folgen haben und zur Ausgrenzung führen. Seit jeher gilt der Nahostkonflikt als hochkomplex und als eine der kompliziertesten Krisen der Welt. Seit dem barbarischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat sich die Lage verschärft.
Wie wir über den Krieg reden, ihn einordnen und bewerten, hängt auch von den Bildern ab, die er produziert.

(mehr …)

Dez. 2023 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik | Kommentieren

schreiter_physikfenster_heidelbergAuch Christen sind heute hineingezogen in propagandistisch verzerrte, öffentliche Debatten um Kunst in der Kirche. Viele -spätestens seit Johannes Schreiter auch in Heidelberg – erleiden die Krisen scheinbar demokratisch geführter Diskussionen mit, die oft genug diffamierenden Charakter hatten. Und haben. Viele von denen, die da mitreden, merken nicht, wie sie missbraucht wurden und werden von den Manipulatoren der öffentlichen Meinung. Wer zu Zeiten, als der „Streit um Schreiter“, die Wogen in der Heidelberg hochschlagen ließ – der Riss  ging nicht nur durch die Gemeinde – wer also die Schreiter’schen Fensterentwürfe für die Heiliggeistkirche lediglich aus den schwarz-weiß (sic) wiedergegebenen Zerrbildern in unserer Tageszeitung kannte, wer seine Argumente lediglich aus dieser Lektüre und aus deren Sichtweise geholt hat, der freilich kann für diese Fenster des weltweit bekannten und geschätzten Glaskünstler Johannes Schreiter gar nicht gewesen sein.

(mehr …)

Nov. 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude | Kommentieren

Hans Georg Gadamer im Gespräch mit Antoine Mechler Foto: Jürgen Gottschling

Hans Georg Gadamer im Gespräch mit Antoine Mechler (got)

1960 veröffentlichte der Heidegger-Schüler Hans-Georg Gadamer
(* 11. 2. 1900, Marburg † 13. 3. 2002, Heidelberg) sein Hauptwerk Wahrheit und Methode, den großangelegten Versuch einer „philosophischen Hermeneutik“.
Darin geht es ihm um „Wahrheit“ statt „Methode“ (verstanden als Verfahrensweise, die sachliche oder symbolische Zusammenhänge nach intersubjektiv kontrollierten Regeln, also nach dem Vorbild der mathematisch-naturwissenschaftlichen „Methode“ zu analysieren sucht. Dieses Werk löste in der Folgezeit auch eine verstärkte hermeneutische Reflexion in der deutschen Literaturwissenschaft aus. Wir erinnern uns vieler intensiver Stunden mit ihm in Heidelberg in der Grabengasse und gedenken seiner, indem wir sein Hauptwerk (es jedenfalls versuchen) in Erinnernung bringen.

(mehr …)

Nov. 2023 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Sapere aude: Anschwellende Arbeitslose, wachsende Armut, leere öffentliche Kassen, steigende Verschuldung: Hängt das Modell Deutschland in der Sackgasse? Offenkundig ist, dass die Karre einmal mehr – oder zumindest ein wenig mehr als gar nicht – im Dreck steckt. Derweil streiten sich die Insassen in zunehmend schrillen Tonlagen. Ein Schlagwort klingt immer lauter durch das Gezeter und Gewirr: “Elite”. Elite – nun ja… ein (ehemaliger) KFG-Hebräischlehrer (genau, ebender) tönte vorzeiten davon, seine Schüler aber hörten hingegen eher amüsiert bis irritiert zu (desgleichen, wenn von anderer Seite “Klassengesellschaft” sowie “Establishment” ins Spiel gebracht wurde).
Aber, im sozialrevolutionären Pathos der älter gewordenen Achtundsechziger – und das war an allen (zumal Heidelberger) Schulen vernehmbar, und das wussten auch die Jüngeren – steckte ein nur allzu wahrer Kern.

(mehr …)

Nov. 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, Die Hoffnung stirbt zuletzt | Kommentieren
Musik ist für unsere Gehirnzellen wie eine Droge. Sie kann uns mitreißen, Glücksgefühle bescheren und in einen Rausch versetzen – oder auch traurig oder melancholisch machen.
Aber warum ist das so?
Woher bezieht Musik ihre Macht, ihre Magie?
Und warum kann sich kaum jemand ihrer Wirkung entziehen?

Daniel Levitin, der die Neugier des Neurowissenschaftlers mit der Erfahrung des erfolgreichen Musikproduzenten verbindet, erkundet in diesem Buch die vielfältigen Beziehungen zwischen Musik, Gefühl, Gehirn und Geist.

Absolut anregend, ein wunderbarer Überblick, wie ihn nur ein – zutiefst musikalischer – Neurowissenschaftler geben kann.
Diese Lehrstunde über die Erklärungskraft der Kognitionspsychologie ist ein Muss für alle Musikinteressierten.

(mehr …)

Nov. 2023 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

Ein Buch voller Aphorismen: Geistvolle Feinheiten, bitterböse Polemiken, beißender Spott … Ein Buch zum Blättern, zum Verweilen, zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Freuen und zum verständnislosen Kopfschütteln.
Jules Barbey d’Aurevilly wurde 1808 in Saint-Sauveur-le-Vicomte in der Normandie geboren. 1833 ging er nach Paris, wo er das Leben eines Dandys führte und zahlreiche sentimentale Affären pflegte. Später „konvertierte“ er und vertrat konservativ-katholische und monarchistische Ansichten. Er vertrat reaktionäre Meinungen und schrieb über Themen, die denen eigentlich zuwider standen. So etwa sein Roman über „Une vieille Maîtresse“, den Matthes & Seitz in einer neuen Übersetzung veröffentlicht hat. 1874 veröffentlichte Barbey sein Hauptwerk „Les Diaboliques“, eine Ansammlung kurzer Geschichten über kriminelle Handlungen Dieses Buch war ein heftiger Skandal und vermutlich deshalb ein großer Erfolg. Barbey d’Aurevilly starb 1889 in Paris.

(mehr …)

Nov. 2023 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Senioren | Kommentieren
Denn alles Fleisch, es ist wie Gras - 1. Petrus: 24

Denn alles Fleisch, es ist wie Gras – 1. Petrus: 24

Es ist mal wieder November – alsdann: In der Weisheit der Upanishaden des Hinduismus, lernen wir, dass der Mensch schließlich Brahma erlangen wird. Es ist die Lehre der Bhagavad-Gita, dass die Seele unsterblich und dass Erlösung möglich ist durch den Kreis von Wiedergeburt und neuem Tod. Der Jainismus lehrt die Unsterblichkeit der Seele. Der Eintritt ins Pari-Nirvana, wie ihn der Buddhismus verkündet, erlöst den Buddhisten vom Zyklus der Wiedergeburt. Das griechische Denken, von Plato an, bestätigte die Unsterblichkeit der Seele, und im Zoroastrismus findet sich ein starker Glaube an die Unsterblichkeit der materiellen Welt. Seit der Zeit des Frühjudentums bekennt sich die jüdische apokalyptische Erwartungshaltung eindeutig zur Auferstehung.

(mehr …)

Nov. 2023 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude | 3 Kommentare

Wilhelm Fraenger

Den 125. Geburtstag Wilhelm Fraengers zu feiern, füllte ein illustrer Kreis den Großen Salon „Palais Morass“ des Kurpfälzischen Museums Heidelberg.  Wir waren – schon ne Weile her – dabei, haben mitgefeiert und schenken ihm, uns und Ihnen nochmals – nunmehr „anlasslos“ – diese Miszellen aus seinem Leben:
„Ihm sollte mehr als ein Denkmal gesetzt werden -, war doch der Radius seiner geistigen Ausstrahlung, seines Wissens und seiner Darstellungs- und Übertragungsgabe geradezu unerschöpflich“ – schrieb Carl Zuckmayer am 4. April 1964 an Gustel Fraenger, die Witwe Wilhelm Fraengers. Sein „Hieronymus Bosch“ hat ihm zwar eine Art Weltruhm eingetragen, doch wer ihn nicht gekannt und wie wir eine Zeit lang unter seinem Einfluss gestanden hat, ahnt nichts vom Reichtum und der Fülle des Geistes und der Macht seiner elementarischen Phantasie …

(mehr …)

Nov. 2023 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, Senioren | Kommentieren

« Vorherige SeiteNächste Seite »