Wir wollen sie nicht mehr hören, diese pastoral-besorgt-engagierten „wir brauchen eine neue Elite“ – Phrasen. Wann immer es darum geht, neue Steuern zu erheben, Lehrer-Stellen (derzeit wiewohl „nur während der Sommerferien“ zu streichen, zu „rationalisieren“ oder Inder zu importieren, die dann pikanter weise gar nicht kommen wollen, werden sie laut, verharren für ein, zwei Wochen in den selbsternannten „Gebildeten“-Zeitschriften und lösen sich schließlich wieder auf in was sie von Anfang an waren: lauwarme Luft. (mehr …)
Und: Ermunterung zur Gegendarstellung …
Es ist ein Teil der deutschen Tradition, ein Wort wie Freiheit nicht für sich allein stehen zu lassen. Ruft da einer „Freiheit!“, schon gesellt ein anderer „Ordnung!“ dazu; wer da klug ist, redet gleich von „Freiheit und Verantwortung“ oder preist die Freiheit, warnt jedoch im gleichen Atemzug vor ihrem Mißbrauch. (mehr …)
Seit es ihn gibt, hat der Monotheismus ein Medienproblem. Wie kann ein Gott, der kein Ding in der Welt, vielmehr der Schöpfer aller Ding und der mystische Hintergrund des Seins ist, präsent gemacht werden? Die Frage nach dem Medium des Monotheismus wird durch die aktuelle Konfrontation von Christentum und Islam neu angeschärft. Die Antwort heißt Weihnachten. (mehr …)
Derweil jener „in vino veritas“-Krakehler dem Bildungsbürger, mählich zwar, zum Outsider geworden war, schien er den Kleinbürgern alsbald ein Bourgeois zu sein, wobei er sich keines der ihm offenen Wege bediente: (mehr …)
„Aber“, fragen wir mit Ernst Bloch, „wie macht man das, dass das Gute an der Provinz erhalten bleibt und wir trotzdem übergleichzeitig sind und nicht etwa in Kleinstädterei verfallen und ein tristes Spießbürgertum herauskommt?“ Warum sollen wir – haben wir dann uns gefragt – unsere Leser nicht mit einigen pamphletischen Episteln behelligen und wollen nun das Folgende auch geschrieben haben als künftige „Mit-Täter-Begleiter“ und verstanden wissen als Worte aufmüpfigen Beistandes für Zumbruch´sche Kreativwirtschaft! (mehr …)

Kirche hat auch das im Griff
Da reibt man sich doch verwundert die Augen über folgende Diskrepanz: es gibt in der Weimarer Reichsverfassung von 1919 einen Art. 138, der in unser Grundgesetz übernommen worden ist. Danach sind die Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzulösen. Es handelt sich dabei um die Entschädigungszahlungen für die Enteignung von Kirchenvermögen im Jahre 1803 (!), die Jahr für Jahr aus den Länderhaushalten – nicht etwa aus der Kirchensteuer – gezahlt werden und im Moment etwa 450 Millionen Euro betragen. Demgegenüber hat der Deutsche Bundestag keine 6 Wochen gebraucht, um wiederum auf massiven Druck der Kirchen einen Beschluss zu fassen, wonach die Bundesregierung im Herbst 2012 einen Gesetzentwurf vorzulegen hat, der sicherstellt, dass die Beschneidung von Jungen zulässig ist.
Lassen wir uns einmal fortreißen auf einem Weg des Denkens, auf dem sich nichts wiederholte, auf dem sich das Bekannte zum Unerhörten, das Gewußte zur erneuten Frage und die alten und großen Namen der Pädagogik und Philosophiegeschichte zu neuen, ein wenig verschobenen Merkzeichen wendeten. (mehr …)

Vladimir Horowitz
Nur der Mensch schuf das höchst eigenartige Universum des Klanges: Was eigentlich ist Musik? Und wozu dient das scheinbar sinnlose Aneinanderreihen von Noten? Der US-Autor Robert Jourdain sucht die Antworten in den Labors der Hirnforscher.
Vier Milliarden Jahre lang war es still auf Erden. Lautlos prasselte der Regen auf den kargen Fels, stumm blies der Sturm durch die Schluchten, die Meere wogten, doch sie rauschten nicht.
Denn die Millionen von Quallen, Würmern, Seelilien, Schnecken und Algen, die das kambrische Meer bevölkerten, waren taub. Noch gab es kein Ohr, das die allgegenwärtigen Schwingungen der Luft und des Wassers in Geräusche hätte verwandeln können. Das Gehör ist ein Spätentwickler der Evolution. Längst erforschten Augen, Geruchs- und Tastorgane die Welt, als der Kosmos des Klanges noch unentdeckt war. (mehr …)
Wie, als wenn in den Evangelien nichts gegen die Pharisäer stünde. Es war einmal, und das ist noch nicht so lange her, dass ein pensionierter Bischof die Tagung einer Evangelischen Akademie unter heftigem Protest verließ, weil ein geladener Referent die Möglichkeit sakraler Kunst heute bezweifelte. Er mag ja vielleicht – wie weiland vor den Schreiterschen Fensterentwürfe für Heiliggeist in Heidelberg gewarnt worden war – davor gewarnt worden sein … (mehr …)
Nach unserer Rezension des im Alibri Verlag erschienenen, hervorragend recherchierten Buches von Colin Goldner „Dalei Lama – Fall eines Gottkönigs“ hagelte es – oft anonyme – Proteste und teilweise unflätige Beschimpfungen deutschsprachiger Nachbeter. Bibliographische Angaben zu diesem Titel und den Link zu unerer Besprechung finden Sie am Ende dieses aktuellen Beitrags aus der FAZ: (mehr …)