Von mir aufgefordert, mich zu beschreiben, zu schreiben, wer ich bin, beginne ich zu straucheln wie ein – gestern gerade einen hier in meinem Grabengassen-Hofgarten gesehen – Tausendfüßler, der erklären soll, wie er seine Gehbewegungen koordiniert. Wer sich fragt, sage ich mir, wer er sei, der ist ja schon halbwegs neurotisiert; er gerät sich selbst ins Gehege beim Bemühen um eine Antwort.
Wenn Ronald Reagan der erste Teflon-Präsident war, dann ist Silicon Valley die erste Teflon-Industrie. Man kann sie mit noch so viel Schmutz bewerfen, nichts bleibt haften. Während „Big Pharma“, „Big Food“ und „Big Oil“ abwertende Ausdrücke sind, mit denen man die in diesen Branchen herrschende Gier beschreibt, gilt das für „Big Data“ nicht. Dieser unschuldige Ausdruck wird nie zur Kennzeichnung der gemeinsamen Ziele von Technologieunternehmen verwendet. Welcher gemeinsamen Ziele? Haben diese Leute denn nicht nur das eine Ziel, die Welt zu verbessern, Programmzeile für Programmzeile?
Mit dem »Freideutschen Jugendtag« trat erstmals die bürgerliche deutsche Jugendbewegung in die Öffentlichkeit, nicht mit einem eigenen gesellschaftspolitischen Programm, sondern mit dem Anspruch auf Jugendautonomie, auf einen selbstbestimmten sozialen Raum für die nachwachsende Generation. Offen blieb, wohin die Wege aus dem »Jugendland« führen würden. Auf die jugendkulturelle, pädagogische und politische Entwicklung in der deutschen Gesellschaft haben die Jugendbewegten bis in die Jahre nach dem Untergang des Dritten Reiches hinein gewichtigen Einfluss genommen, in zwiespältiger Weise.
Ein wichtiges Ergebnis der Bundestagswahl 2013 ist, dass sich in der Bundesrepublik der Durchbruch einer rechten, rassistischen und nationalistischen Partei, der Alternative für Deutschland (AfD), ankündigt. Ihr Aufstieg wird das Parteienspektrum verändern, wie sich in dem „Aus“ für die FDP zeigt. Die Etablierung der AfD droht das politische Klima in den nächsten Jahren stark nach rechts zu verschieben. (mehr …)
Hans-Martin Tillack hat ein Sittenbild der Entscheidungsträger geschrieben und ruft “Die korrupte Republik” aus. Denn: In der Korruptionsbekämpfung ist Deutschland ganz weit hinten. Heidelberg – nota bene – auch. Fragen an den Autor und eine Leseprobe: (mehr …)
Hierzulande brummt das Geschäft mit gesammelten Journalistendaten – in der Regel ohne dass die betroffenen Journalisten davon etwas mitbekommen. Den Vorteil sehen manche darin, dass sich PR-Agenturen und Journalisten näherkommen – zu nahe, sagen andere. (mehr …)
„Kaum war er aufgewacht“, heißt es in Iwan Gontscharows Roman „Oblomow“, „als er auch schon die Absicht fasste, aufzustehen, sich zu waschen, und wenn er Tee getrunken habe, gründlich nachzudenken, dies und das zu überlegen, Notizen zu machen und sich überhaupt ordentlich mit der Sache zu befassen. So lag er etwa eine Stunde da, quälte sich mit dieser Absicht, überlegte dann aber, dass er dies alles auch nach dem Tee machen könne …“ (mehr …)
Im letzten Jahr stürzte der damalige BBC-Chef George Entwistle wegen des Sexskandals um einen Starmoderator. Im letzten Jahr stürzte der damalige BBC-Chef George Entwistle wegen des Sexskandals um einen Starmoderator. Verlagsmanager und Journalisten tun sich schwer mit Kritik. So hartnäckig Medienleute von anderen Rechenschaft und Transparenz einfordern, so wenig scheren sie sich selbst darum. Ein Erklärungsversuch. (mehr …)
Unverfügbar“ , das ist ein geheimnisvoll wehrhaftes, ein beinahe schönes Wort. Es hat geraume Zeit denen geholfen, die jenen diversen gattungspolitischen Projekten etwas entgegensetzen wollten, die im Namen des “alten“ Adams oder eines “neuen“ Menschen auftraten. (mehr …)