Heute dürfte ein Zustand erreicht sein, wie er seit der Aufklärung gefordert worden war: die Freiheit der Religion“. Aber, neben dem privaten Sektor positiver Religionsbetätigung gebe es auch eine diffuse öffentliche Basisreligiosität:
„… die Nachfolgerin der früheren Staatsreligion und des vormals autoritativ formulierten öffentlichen Wertekonsenses. Sie ist typisch für die westlichen demokratischen Staaten mit christlicher Tradition:
Dies mag, das vorweg, kein Manifest sein, geschweige denn das einer wie auch immer verfassten Gruppe; verstanden werden möchte das Folgende als Kurzfassung meiner Überzeugung, die mich hin und wieder fleißger sein läßt, als ich eigentlich sein will. Es werde Schluß gemacht mit dieser es war einmal Schizophrenie – es war einmal eine Art weißer Magie: Journalisten verwandelten die Reputation, die sie mit ihren Texten erworben hatten, in politische Kompetenz. Wo Texte gut waren, waren sie oft aufs Sprachliche fixierte politische Beiträge, oftmals aber ohne kommunikative Oberfläche, manchmal hermetisch. Politische Tendenz meist in Richtung Massen? In Richtung staatstragende Revolution? – In Richtung „veritas“? Das nenne ich: anders schreiben als reden. So etwas funktionierte.
Allerdings nur solange, wie Journalisten noch an die Menschen- und Gesellschaftsbilder politischer Gruppen andocken konnten. Man stand, ein stets widerständiger Zwerg, auf den Schultern des Zeitgeschehens, schrie Partei- und anderen Funktionären in die Ohren, biß auch schon mal habituell eine einen fütternde Hand, die einen natürlich auch führen wollte. Tatsächlich galt einmal: „Wer nicht Partei ergreifen kann, der hat zu schweigen.“

Also. ausschließlich überzeugt bin ich von den „Blumen des Bösen“ nicht. Gewiss, manche Blüten erinnern an eine Vulva, viele Stempel an einen Penis. Und der Penis war bekanntlich Mapplethorpes Obsession: In seinen pornografischen Bildern und in seinem Black Book emanzipiert er den Penis für die Kunst: Auf seinen Bildern ist er immer erigiert oder auf dem Weg dahin.
Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe. Und es heißt, es sei gesagt worden: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier, und alle gefiederten Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.
Die Erde bringe hervor: Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes“, … ein jedes nach seiner Art“
Und Gott sah! Dass es gut war? Und – wobei wir des Darwins Erkenntnise nicht aus den Augen und dem Kopf verlieren wollen – ein jeder (trotz Gott und Darwin und alledem) auf seine – oder auf ja vielleicht diese Weise:
Heribert Prantl hat uns, hat der NEUE RUNDSCHAU den Text seines Vortrags an der Universität Hamburg im Rahmen der „Augstein Lectures“: Lügenpresse, Staatssender, Systemmedien – Medienkritik als politischer Breitensport“ zur Verfügung gestellt – den wir hier gerne unseren Lesern zur Kenntnis bringen:
„Wenn ich“ (Bild: © Superbass / CC-BY-SA-4.0 – via Wikimedia Commons) „in Hamburg über Pressefreiheit rede, eingeladen vom Rudolf-Augstein-Stifungsprofessor, dann bleibt mir gar nichts anderes übrig als so zu beginnen, wie ich ohnehin beginnen wollte. Noch dazu ist ja Jubiläum.
Vor bald 55 Jahren, im Herbst 1962, begann die sogenannte Spiegel-Affäre, die ja nicht nur eine Affäre und schon gar nicht eine Spiegel-Affäre, sondern ein Strauß-Skandal war.
Das Brexit-Votum und die amerikanischen Präsidentschaftswahlen haben die Krise der klassischen neoliberalen Politik dramatisch beschleunigt. Das Fiasko der Clinton-Kampagne zeigt, dass der Neoliberalismus nur noch nach rechts driften kann und deshalb auch nach rechts driften wird – ihm bleibt nur noch die Flucht nach vorn. Er wird dabei auf die Kombination setzen, die zuerst in Ländern wie Ungarn und Polen, dann in Großbritannien und jetzt in den USA funktioniert hat: die Kombination einer über ihr Scheitern hinweg fortgeführten neoliberalen Politik mit der Freisetzung des sozial-nationalen Ressentiments in der Mitte wie im unteren Feld der Gesellschaft.
An Ermunterung und anteilnehmendem Interesse durch den damaligen Vorzeige-Herrscher der Aufklärung Friedrich den Großen (Bild rechts) an Voltaires Stück, das von einem Kameltreiber handelt, der vorgeblich Kontakt zu einem Erzengel hatte und sich fortan Prophet nannte, fehlte es wahrlich nicht: Für den Westen geht es seit geraumer Zeit ans Eingemachte. Dass der Chefredakteur von „France Soir“ entlassen wurde, weil er Kritik
Maas: „Abstrus und abwegig“
Nach der Absage einer Veranstaltung in Gaggenau hat der türkische Justizminister Bekir Bozdag und gerade auch Erdogan Deutschland „Faschismus“ vorgeworfen. In freien Ländern mit freier Meinungs-äußerung kann man das wohl machen. Man kann es aber auch sein lassen. Man muss das in jedem Fall sein lassen, kommt man aus einem Land, in dem die meisten Journalisten inhaftiert sind,
Das Medienjahr 2016 war geprägt vom US-Präsidentschaftswahlkampf. Kaum ein Ereignis hat so deutlich gezeigt, welche Macht sozialen Online-Plattformen für die politische Meinungsbildung zukommt. Diese müssen sich angesichts einer stetig steigenden Zahl von gezielten Falschnachrichten aber immer öfter dem Manipulationsvorwurf stellen. Dies aber steht aber fest:
Will die katholische Kirche überleben, wird sie – wenngleich das widersinnig zu sein scheint – über kurz oder lang Verhütung akzeptieren müssen. Besser: Über kurz … Was jetzt zunächst einmal wie ein großer Schritt der katholischen Kirche zu sein vorgab, mit dem sie sich an die Moderne anzunähern schien, erweist sich nun als Strohfeuer. Die Mitteilung des spanischen Episkopats durch seinen damaligen Sprecher Martínez Camino, in der erklärt worden war, das Kondom könne den Gläubigen erlaubt werden „im Zusammenhang mit der zuverlässigen Verhütung von Aids“, wurde gleich am nächsten Tag von der pontifikalen Autorität zurückgenommen.