Derweil er dem Bildungsbürger – ungemach schnell – zum Outsider geworden war, schien er den Kleinbürgern alsbald ein Bourgeois zu sein – wobei er sich keines der ihm offenen Wege bediente: Er hätte schnell zugrunde gehen können, hätte ihn die materialistisch-bürgerliche Gesellschaft als unbrauchbares Glied einfach absterben lassen. Auch zum Clown und Unikum der Heidelberger Gesellschaft hätte er werden können, erlaubte sie sich den Luxus solcher Existenz in ihrem Schoß. Sie tat es, auch wenn sie über Polemiken von (immer bescheiden) diesem Tenno oft genug erstmal den Kopf schüttelte. Letzteren aber eingeschaltet, verstehen die Meisten dann doch …
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Beißende Polemik, faktenfreie Behauptungen, ökonomische Fehlkalküle: Die Coronakrise erschüttert Deutschland in seinen Grundfesten und die Rationalität bleibt angesichts der Wucht dieser Krise auf der Strecke:
Immerhin, geschickt gewählt: „Querdenker“ – das steht /eigentlich) für Zivilcourage, für Menschen, die sich gegen die herrschende Meinung auflehnen, im Sinne der Aufklärung natürlich. Nur der Querdenker erkennt die großen Zusammenhänge, die die Masse nicht sieht – oder nicht sehen will.
Eine Ausbreitung der ansteckenderen Virusvariante muss unbedingt verhindert werden. Sonst könnten sich die Fallzahlen wöchentlich verdoppeln. Ein Gastbeitrag·
Mindestens seit Mitte September kursiert im Süden Englands eine neue Variante des Coronavirus. Inzwischen hat sich „B.1.1.7.“ über die gesamte britische Insel verbreitet und ursprünglichere Virusvarianten verdrängt. Die Chief Medical Officers Englands, Schottlands, Irlands und Wales’ warnten in einer gemeinsamen Stellungnahme, das britische Gesundheitssystem werde in 21 Tagen kollabieren, sollten keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Tatsächlich hat Boris Johnson inzwischen einen harten Lockdown verhängt, der vorerst bis Mitte Februar gelten soll. (mehr …)
Staatlichen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie – und davon ist immer mal wieder die Rede – seien „obrigkeitsstaatlich“, zumal (aber nicht nur) AfD- und FDP-Politiker sagen das gern. Björn Höcke hat am 21.11. auf einem Parteitag der Thüringer AfD in Pfiffelbach (!) seinen Kameraden aufgetischt, die Präventions – Maßnahmen seien „Teil einer Kampagne gegen die AfD. Denn so, sagt er, werde die Mobilisierung erschwert“ (Spiegel 2020). Dabei zeigt das Handeln der Polizei bei Demonstrationen gegen die Corona-Politik das glatte Gegenteil von Obrigkeitsstaat. So viel Nachgiebigkeit und so viel Toleranz gegenüber tausendfachen Überschreitungen von Vorgaben (hier: Maske tragen, Abstand halten) hat die Öffentlichkeit selten gesehen. (mehr …)
Noch im Sommer war Deutschland stolz auf seine Pandemieantwort: viel weniger Tote als Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Und das, obgleich der Lockdown so soft war wie kaum anderswo. Ein halbes Jahr später ist von diesem Stolz nichts mehr geblieben. Deutschland ist wie erwartet und wie fast ganz Europa in eine zweite Welle gerutscht. Erst langsam, dann immer schneller, inzwischen stehen in manchen Regionen Sachsens Kliniken kurz vor dem Kollaps. Wobei in Sachsen – wir erinnern uns – an vorderst-mitläufrigen Blödmännern und, (für diesmal politisch korrekt: Blödmänner*Innen) Front mit der eingängigen Aussage demonstriert wird, es sei Corona eine Erfindung von geldgeilen Kapitalisten.
James serviert und leert stellvertretend für das Quartett die Gläser:
Vor die zu Weihnachten verdiente Entspannung wäre („jetzt und immerdar – und von Ewigkeit zu Ewigkeit“) die Erkenntnis zu setzen, dass dies nicht eben mal nur Inhalt „der Engel Gesang“, sondern auch der Name einer Politik ist – dieser nämlich:
Die historische Lehre, dass Gutgläubigkeit und Nachgiebigkeit gegenüber Aggressoren die Gefahr eines Krieges nicht nur nicht vermindert, sondern im Gegenteil erhöht. Das bleibt auch unter gerade den heutigen Umständen unvermindert gültig.
Es ist ja nicht nur uns Unheiligen nichts heilig: Auch die vergleichenden Religionswissenschaften machen sich Gedanken, die – geht es etwa um die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria – sich mit jenem Vorkommnis beschäftigen, das eine dem Christentum (seien wir doch mal ehrlich) entfremdete Welt zu Weihnachten feiert und mit dem unsere abendländische Zeitrechnung beginnt.
Keine wertfreie Kalenderweisheit ist es, sondern immerhin die Menschwerdung Gottes, bei der die Geschichte von vorn zu zählen beginnt. In der antiken Mythologie war die Jungfrauengeburt zwar eine alltägliche Sache – aber auch in d(ies)er Realität: Vor Gott Vater gab es Gott Mutter, die Erdgöttin. (mehr …)

Foto-Credit: imago images / ZUMA Wire
Joe Biden hat mit seiner „Victory“-Speech einen versöhnlichen Ton angeschlagen und möchte in den gespaltenen U.S.A. Brücken bauen, um die gesellschaftliche Spaltung überwinden. Diese Haltung sollte auch in Deutschland Schule machen.
Das Electoral College hat Joe Bidens Sieg bestätigt, die Demokratie hat gesiegt. Doch Donald Trumps Abgang wird nicht überdecken, dass in den USA etwas zerstört wurde. Joe Biden wird der nächste Präsident der USA. Das haben die Bürger vor sechs Wochen bei der Wahl entschieden. Vier Tage später riefen es CNN und die anderen TV-Sender aus – und in mehr als von Trumps Vasallen 50 eingereichten Klagen bestätigen Gerichte von Pennsylvania bis Georgia die Stimmen für den Demokraten.