Vor 200 Jahren hat der griechische Befreiungskrieg begonnen, der wie kein anderer die europäische Öffentlichkeit bewegte und dieser als „Wiedererwachen der Hellenen“ eine ideale Projektionsfläche bot.
Den Griechen selbst war die Idee der Kontinuität zur Antike ebenso abstrakt wie die Idee einer Nation auf dem heutigen Staatsgebiet.
Sie hatten erheblich andere Vorstellungen einer post-osmanischen Existenz als der „Rest der Welt“. (mehr …)

März 2021 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Denken wir in „diesem unserem Land“ an Römer, haben wir wahrscheinlich – neben natürlich Asterixens Abenteuern hierzulande erst einmal zweierlei im Kopf. Da sind zum einen die eindrucksvollen Überreste: die Colonia Ulpia Traiana in Xanten; der Römerturm und die aus der Eifel herangeführte Wasserleitung in Köln; die Jupitersäulen, Römerschiffe und der Eichelstein in Mainz; die prachtvoll ausgestatteten Villenkomplexe im Hinterland; schließlich der sich über etwa 550 Kilometer erstreckende Limes als Roms größtes bauliches Denkmal überhaupt.

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März 2021 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Theater, Zeitgeschehen | Kommentieren

Vor 150 Jahren begann in der französischen Hauptstadt ein revolutionäres Projekt, das am Ende ganz Europa schockierte.
Mit genügend Pferden wäre vielleicht alles anders gekommen. In den frühen Morgenstunden des 18. März 1871 mangelte es auf dem Pariser Montmartre an Gespannen, um Kanonen abzuschleppen.

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März 2021 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay | Kommentieren

Wenn eine Religion oder Weltanschauung über viele Jahrhunderte in einer Gesellschaft nicht nur vorherrschend war, sondern eine ideologische Monopolstellung hatte, und es keine anderen Sozialisationsagenten gab, ist selbstverständlich, dass wertgeschätzte Eigenschaften mit dieser Religion/Weltanschauung verbunden werden. Wer jahraus jahrein nur die Erfahrung macht: Bei Krankentransporten kommt das Rote Kreuz, verknüpft beides zwangsläufig miteinander. Die Logik ist dann: Ohne Rotes Kreuz gäbe es keine Krankentransporte. Und selbst wenn das Monopol beseitigt ist, wird die Meinung verbreitet sein, das Rote Kreuz habe die Krankentransporte erfunden. (mehr …)

März 2021 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Hier sehen wir in fröhlicher Andacht das Bild gar so mancher Frau von gar so manchen Mannsbilder*Innen …

Hat es uns – auch, wenn wir dem widerstanden haben, wirklich verändert? Ja, das hat es! Und, dass das einerseits zwar das Verhältnis der Geschlechter zueinander nicht positiv beeinträchtigt hat aber möglicherweise genau dies von militanten Feminist*Innen gewollt worden war – und wird, das ist durchaus mit Verve auch allüberall „kommuniziert“ worden. Begonnen hat hat die Verhunzung unserer Sprache in den Siebzigerjahren, als eine gendernd-feministische Welle die Lande durchzog: Emanzipation hieß das Schlagwort, Alice Schwarzer begann Männer zu ärgern, Simone de Beauvoir war Pflichtlektüre einer engagierten Weiblichkeit, die überzeugt war: Wir machen es besser als unsere Mütter. Etwa zeitgleich formierte sich eine feministische Linguistik, die beteuerte, dass „Machtstrukturen in der Sprache festgeschrieben“ würden, und mithin eine „feministische Sprachkritik*In“, gar nicht anders hätte können, als dagegen zu Felde zu ziehen. (mehr …)

März 2021 | Heidelberg, Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wer online bestellte Ware ausgiebig ausprobiert und dann wieder zurückschickt, muss unter Umständen mit Konsequenzen wie einer Kontosperrung oder anderen Sanktionen rechnen.
Jeder, der etwas online bestellt, hat (zwar) das Recht es zurückzuschicken. Für Händler mag das ärgerlich sein, vor allem dann, wenn einzelne Kunden besonders viel retournieren.
Aber:
Studien zufolge liegt die Retouren-Quote bei online bestellten Artikeln zwischen 6,5 (Deutscher Industrie- und Handelskammertag und ibi Research an der Universität Regensburg) und 12,5 Prozent (Universität Bamberg). Das sind pro Jahr mehrere Hundert Millionen Artikel, die Kosten für die Händler gehen in die Milliarden – und werden mehr als wahrscheinlich an die Käufer weitergegeben.

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Feb. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Ich bin – und zwar gern – Freiberufler ohne feste Bürozeiten und tendenziell Langschläfer. Eigentlich, also eigentlich will ich morgens mein warmes Bett nicht verlassen. Dennoch stehe ich auf und setze mich (an guten Tagen) schon vor zehn an den Schreibtisch.
Es gibt auch Tage, an denen ich munter und fröhlich aus dem Bett hüpfe, statt mich hinauszuquälen, und es gibt (häufiger) solche, an denen ich länger liegen bleibe. Doch rein statistisch ist es so, dass ich meist aufstehe, obgleich ich im Grunde meines Herzens lieber ausschlafen würde. (Gerüchtehalber geht das vielen anderen Menschen ebenso.) Etwas scheint die Macht zu haben, mich dazu zu zwingen. (mehr …)

Feb. 2021 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Senioren, Wirtschaft | Kommentieren

Der Siegeszug des chinesischen Drachens

Chinas Regime betreibt schon länger Auslandspropaganda – in der Pandemie aber bekommt diese eine neue Qualität: Die Volksrepublik bedient – wie man es von russischer Propaganda kennt – Verschwörungsnarrative:
Als Chinas Staatspräsident Xi Jinping diese Woche beim virtuellen Weltwirtschaftsforum sprach, hatte er Pathos mitgebracht: Man habe immer wieder erfahren, dass »es allein zu machen, in arrogante Isolation zu verfallen, immer scheitern wird«. Die Twitteraccounts von Sprechern des chinesischen Außenministeriums bemühten sich, diesen Aspekt der Rede möglichst weit in die Welt hinauszutragen. China, so die Botschaft, sucht Kooperation. (mehr …)

Feb. 2021 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Die Flucht aus der Partei hat längst begonnen – „und das – das meinen auch wir – ist gut so“

Gehen oder bleiben? – AfD Parteitag in Kalkar

Gerade ist die Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz verkündet, schon häufen sich in der Partei auch die Durchhalteparolen. Die Führungsgremien nämlich hatten eine Flucht von Mitgliedern und Wählern befürchtet – zu Recht: Genau dies nämlich findet derzeit statt: „Wir wenden uns heute an Sie, um den Schaden so klein wie möglich zu halten“, heißt es zwar in einer dieser Tage verschickten E-Mail eines westdeutschen Landesvorstands an seine Verbandsmitglieder – was diese Mahnung aber nicht mehr verhindern konnte: „Bewahren Sie sich Ihren Idealismus“, appelliert er an „vor allem diejenigen Mitglieder, die sich in diesen Tagen überlegen, ob und wie sie ihr Engagement in der AfD fortsetzen können“.

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Feb. 2021 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Journalist mit Kripobeamten (nebst Handy)  im „Gespräch“ …

Bei den Pro-Nawalny-Protesten in Russland wurden am Wochenende fast doppelt so viele Journalisten festgenommen oder eingeschüchtert (Bild) als eine Woche zuvor. Die unabhängige Gewerkschaft der Journalisten und Medienschaffenden zählte mindestens 104 Fälle, in denen die Rechte von Medienschaffenden verletzt wurden – der überwiegende Teil deklariert als „kurzzeitige Festnahmen“ während der Berichterstattung über die Demonstrationen am gestrigen Sonntag. Bei einigen Journalisten, die über die Proteste am 23. Januar berichtet hatten, fanden „präventive Hausbesuche“ statt. Für heute (02. 01. 2021)  ist eine weitere Gerichtsverhandlung gegen den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny angesetzt, bei der es darum geht, eine frühere Bewährungsstrafe in Haft umzuwandeln – was mittlerweile auch genau so gelaufen ist.

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