„Wir werden auch in Zukunft von einer höheren Gewalt geprüft und bestraft werden“. Einer wird nicht müde, uns solche Heimsuchung zu verkünden, als läse er uns gemäß seinem Hochamt die Leviten, die im Alten Testament Verhaltensregeln, Moralvorstellungen und Opferriten für Priester und Gläubige definierten.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wenn natürliche Flächen verbaut werden, kann das Wasser nicht mehr in den Boden sickern

Bis vor Kurzem ging die Wissenschaft noch davon aus, dass ausreichend Süßwasser zur Verfügung steht. Eine Neubewertung dieser planetaren Grenze zeigt jedoch, dass die menschlichen Eingriffe bereits tiefgreifender sind als gedacht. Ungewöhnlich trockene Böden sind zunehmend an der Tagesordnung – und schaden damit dem Klima nachhaltig. Neun planetare Grenzen wurden 2009 von internationalen Wissenschaftlern unter der Leitung von Johan Rockström – damals Direktor des Resilience Centre (SRC) an der Universität Stockholm – festgelegt. Sie sollen aufzeigen, wie viel Handlungsspielraum dem Menschen in seinem Eingreifen in natürliche Prozesse der Erde noch bleibt, bis ein gefährliches Maß erreicht wird.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wieso bricht jemand einen Krieg vom Zaun? Putins Handeln ist nicht verständlich ohne seine Ideologie, ohne seine Rückbezüge auf die Geschichte, die in seinen Augen eine Vorreiterrolle Russlands legitimieren. Kriege werden mit Armeen geführt. Aber auch mit Ideen. Die munitionieren den Kampf um die Köpfe. Was Putin antreibt, ist eine Mischung aus dem Glauben an die historische Sonderrolle Russlands, der Weiterschreibung der stalinistischen Aggressionspolitik und seiner Rückgriffe auf den Sagenstoff von der „russischen Erde.“ Ohne diese Ideologie sind weder seine Handlungen noch der Rückhalt in der Bevölkerung verständlich.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der den Beitrittsprozess der beiden Kandidatenländer abbremst, stellte am Samstag Forderungen, um seine Blockade zu beenden.
Erdogan rief Finnland und Schweden in Telefonaten zur Beendigung ihrer Unterstützung für „terroristische“ Gruppen auf.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Dieser scheinbar von jedem Sinn entleerte Überfall macht Putins Denken deutlich. Immer mehr Analysen sehen darin Muster, die sie etwa auch in der Politik Mussolinis ausmachten

Eine Woche vor dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine war ein möglicher Nato-Beitritt Finnlands eine zwar oft diskutierte, doch aber eher ein theoretisches abwarten und eher eine akademische Debatte. Abwägen, das war die politische und gesellschaftliche Haltung Finnlands auf eine Frage, die mit der zunehmenden Aggression Russlands zwar drängender wurde, aber auf keinen Fall überstürzt beantwortet werden sollte. Keine drei Monate später ist davon nichts mehr übrig. Der Überfall auf die Ukraine hat endgültig gezeigt, dass man sich vor dem Aggressor Russland schützen muss. Ein Nato-Beitritt ist für das EU-Mitglied Finnland die logische Konsequenz daraus.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Dass das N-Wort nicht geht, ist klar. Aber nicht immer sind die sprachlichen Spuren von Kolonialismus und Rassismus so leicht zu identifizieren. Im Interview erklärt die Literaturwissenschaftlerin Susan Arndt, wie man diskriminierende Ausdrücke erkennt – und damit umgeht. Manche Worte wirkten wie „winzige Arsendosen“, schreibt der Philologe Victor Klemperer, der sich vor allem mit der Sprache des Nationalsozialismus befasst hat. Und weiter: „Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu haben und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“

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Mai 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, In vino veritas | Kommentieren

Und was, wenn weniger getestet wird? Was kommt im Herbst auf Deutschland zu? Auf dem Heidelberger Frühlingsfest jedenfalls scheinen die Corona-Maßnahmen beinahe schon vergessen. Die Besucher sitzen gut gelaunt nebeneinander in den Fahrgeschäften oder schlendern über das Fest. Und Masken hat man hier so gut wie nicht mehr gesehen.  „Es macht Spaß ohne Masken hier so alle zusammen“, meint ein junger Besucher. „Leben. Einfach leben“, sagt eine Besucherin. Das Bedürfnis nach unbeschwerter Lebensfreude ist groß.

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Mai 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas | Kommentieren

Stets zwischen Genie und Wahnsinn wandelnd: Elon Musk, Technikvisionär und leidenschaftlicher Twitter-Spaßvogel

Die Übernahmeschlacht um Twitter nimmt bizarrere Züge an: Der Kauf war schon in trockenen Tüchern – als Tech-Milliardär Elon Musk plötzlich Zweifel am Geschäftsmodell anmeldete. Nun versucht der reichste Mann der Welt offenbar, den Preis zu drücken – Tech-Milliardär Elon Musk bringt jetzt einen günstigeren Preis für seinen Übernahmeversuch bei Twitter ins Gespräch. Ein Deal zu einem niedrigeren Gebot sei „nicht außer Frage“, sagte Musk in einem Video-Interview bei einer Konferenz am Montag. Die Twitter-Aktie beendete den Tag im US-Handel mit einem Minus von gut acht Prozent bei 37,38 Dollar. Das ist weit entfernt von den 54,20 Dollar je Aktie, die der Chef des Elektroautobauers Tesla bisher den Anteilseignern von Twitter in Aussicht stellt.

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude | Kommentieren
Für neun Euro steht die Welt uns offen. Sie ist unsere Auster und wir müssen sie nur schlürfen wie das Dosenbier, mit dem wir erst unsere Rucksäcke füllen und dann, na ja, uns.
Im überfüllten Zug können wir – voll bis obenhin – durch die Welt fahren, die schon Goethe, Heine und Fontane in Worte zu fassen versucht haben.
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Dabei hätten sie einfach mal in einen Regionalexpress steigen sollen. Kaum ein anderes Verkehrsmittel wird dem deutschen Wesen dermaßen gerecht.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas | Kommentieren

Der unerbittliche Streit um den Krieg gefährdet manchmal Freundschaften – und dabei kann gerade in der Unentschlossenheit eine große Kraft liegen.

Derzeit denke ich oft an jenen Rabbiner aus dem alten jüdischen Witz, der einen Streitfall schlichten soll und beiden Kontrahenten ständig beipflichtet.
In größter Einhelligkeit beschweren sich die gegensätzlichen Parteien:

„Rebbe, du kannst doch nicht immer allen beiden recht geben!“ Darauf der Gelehrte: „Da habt ihr nun auch wieder recht.“
Ein Problem in diesen Tagen: Ich finde meinen Platz nicht mehr so einfach auf all diesen Unterschriftenlisten, die sich für oder gegen deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine stark machen.

 

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Mai 2022 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

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