Die Flammen schlagen hoch an der russischen Grenze. Wer im finnischen Ort Virolahti nach Osten schaut, kann sie mit bloßem Auge sehen. Der Grund für das Feuer? Überschüssiges Erdgas. Während in Europa und besonders in Deutschland die Angst vor einer Gasmangellage immer größer wird, mehren sich die Hinweise, dass Russland nicht mehr weiß, wohin mit seinem wertvollen Rohstoff. „Bereits im vergangenen Herbst gab es Berichte, dass Russlands Speicher nahezu vollständig gefüllt waren“ – sagt Malte Küper, Energieexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, im Gespräch. „Russlands Gasspeicher sind zwar gewaltig, aber auch sie kommen angesichts der enormen Mengen, die normalerweise nach Europa fließen würden, an ihre Grenzen.“ Seine Vermutung: In den Speichern dürfte nicht mehr viel Platz sein. Das wiederum bedeutet: Russland muss das Gas, das es weder an den Westen verkaufen möchte, noch einlagern kann, verbrennen.