Recep Tayyip Erdogan hat die Wahlen in der Türkei wieder gewonnen. Der Wahlsieger hatte sich in seiner Rede zum Wahlsieg stets mokiert über die westliche Presse – zum Beispiel der britische „The Economist“ – gegen ihn ausgesprochen hatte. Tatsächlich sieht ein wirtschaftlicher Zusammenbruch aber anders aus. Die türkische Währung kennt derzeit zwar nur eine Richtung, nämlich abwärts.  Der große Knall aber, mit dem viele gerechnet hatten, ist zunächst ausgeblieben. Der Leitindex notierte am Montag und Dienstag nach der Wahl im Plus – und zwar ordentlich: Insgesamt zehn Prozent stieg der BIST 100 (Borsa Istanbul 100 Index) seit vergangenem Freitag. Die türkische Lira verlor wie erwartet an Wert und notiert seit dem Sieg Erdogans knapp vier Prozent schwächer – allerdings ist auch das eine erwartbare Schwäche und kein Währungskollaps. Wie also geht es weiter (mehr …)

Juni 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Wirtschaft | Kommentieren

Zumindest scheint es den starken Drang zum Wandel in sich zu tragen – vor allem aber verwandeln sich die Menschen. Je nach Blickwinkel in Gesichtslose, Untertanen, Denunzianten, oder in Wutbürger, Rechte, Querulanten. Dem Ausmaß an naiver Gutgläubigkeit und Folgsamkeit der einen Seite steht das entsprechende Ausmaß an Resignation und stereotyper Ablehnung der anderen Seite gegenüber.
Zumindest ist das die scherenschnittartige Sichtweise einer Frontbildung, die mitten durch die Gesellschaft verläuft und beiden Seiten als Feindbild dient.

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Juni 2023 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Zu welchem Ende unterstützt der Westen die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland? Als Antwort kommt nur eine massive russische Niederlage infrage. Alles andere würde den russischen Imperialismus fördern und Autokraten auf der ganzen Welt ermutigen. Die USA haben sich bei der Formulierung ihrer Ziele in dem von Russland gegen die Ukraine geführten Krieg mit Absicht sehr vage ausgedrückt. Schwammige Phrasen wie «der Ukraine helfen, sich zu verteidigen» oder, noch schlimmer, «die Ukraine in die bestmögliche Position für Verhandlungen bringen» sind bedeutungs- oder gar geschmacklos.

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Juni 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Der Kunst-Parcours „Folkwang und die Stadt“ (Bild: Faksimile von Rodins „Das Eherne Zeitalter“ in dem Werk „The Educational Complex or The Awakening Man?“) findet sein Zentrum ausgerechnet auf einer Insel. Um dieses von Abgas und Lärm umtoste grüne Eiland erreichbar zu machen, spendete die Stadt Essen sogar eine Fußgängerampel.

Jetzt ist aus dem Nicht-Ort, der Verkehrsinsel auf dem Pariser Platz in der  Essener City ein Kunst-Ort geworden. Wer sich aus dem Auge des Kreisverkehrs umsieht, erblickt in der umgebenden imposanten Architektur Vertreter zentraler Institutionen und Interessen der Stadtgesellschaft.

Unterhaltung als Multiplexkino, das Logo der Jobagentur, ein Theater, eine Shopping-Mall für den Konsum und die Zentrale der Funke-Mediengruppe.

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Juni 2023 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

„Wozu Atomkraftwerke? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!“ Das war ein beliebter Witz in den Achtzigern, wo man noch offen über Grüne Ökos lachen durfte und mit gespielter Naivität das eigene Verbraucherverhalten verhohnepipelte. Heute mutet der Witz wie ein Kassandra-Ruf an: Die deutsche Energiewende wurde mittlerweile nach dem Abbiegen an die Wand gefahren. Aber kaum jemand ist sich der bedrohlichen Lage bewusst: Der Strom der fließt doch noch

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Mai 2023 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

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Mai 2023 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Senioren | 1 Kommentar

Männlich, ohne reiche Eltern, mit Zuwanderungsgeschichte? Für eine Bildungskarriere in Deutschland sind das keine guten Aussichten. Das zeigt der neue »Chancenmonitor«. Doch Fachleute sagen: Es gibt Auswege: Erfolgreiche Bildungskarrieren beruhen in Deutschland nicht unbedingt auf dem Talent und dem Leistungswillen der Kinder und Jugendlichen. Das belegt einmal mehr der »Chancenmonitor 2023«, den das Münchner ifo-Zentrum für Bildungsökonomik am Dienstag vorgestellt hat.

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Mai 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Sapere aude, Forschung | Kommentieren

Die Neugründung der hessischen Justiz vor 75 Jahren war auch eine Neuausrichtung des moralischen Kompasses auf den Rechtsstaat. Im Nationalsozialismus hatten viele Juristen Unrecht gestützt. Heute steht die Justiz vor anderen Herausforderungen.

Dies Argument jedoch  zieht nicht, die Praxis des Gerichts nämlich ist keineswegs auf journalistische Anfragen beschränkt, wie eine Veröffentlichung des Juraprofessors Hanjo Hamann von der EBS.Universität in Wiesbaden belegt. Er berichtete vor zwei Jahren in der „Juristenzeitung“ über einen Fall, in dem das Frankfurter OLG das Aktenzeichen des vorangegangenen erstinstanzlichen Prozesses „gezielt aus seinem veröffentlichten Beschluss herausredigiert“ und sich auf Anfrage auf „Anonymisierungsrichtlinien des Hauses“ berufen hatte.
Entscheidungen zur Anonymisierung trifft die Dokumentationsstelle des Gerichts ausschließlich nach eigenem Ermessen. Verfahrensbeteiligte sind an der Anonymisierung in keiner Weise beteiligt.

Mai 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Was also wäre der Effekt einer bestimmten politischen Agenda, die mit hohem Aufwand und finanziellen Mitteln etabliert wird? „Bei uns herrscht Meinungsfreiheit“, berichtet ein Investigativjournalist aus Westafrika, „allerdings nur dann, wenn die eigene Meinung derjenigen der Regierung entspricht. Falls das nicht der Fall sei, werde man sofort als Staatsfeind abgestempelt.“ Sein ernüchterndes Fazit, das auch viele seiner und Kollegen so oder ähnlich aus ihren Ländern schildern:

 

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Mai 2023 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren

Vor Kurzem wurde ein Experiment vorzeitig beendet – Lidl hatte einigen Angestellten angeboten, nur noch – allerdings bei gleicher Wochenarbeitszeit – vier Tage pro Woche zu arbeiten. Statt jeden Tag acht also jeden Tag zehn Stunden. Kaum jemand hatte Lust darauf. Dennoch zeigt das Experiment, dass Unternehmen verstehen, wie sich die Bedürfnisse ihrer aktuellen und künftigen Belegschaft verändern. Die Rufe nach einer Viertagewoche, einer gesünderen Work-Life-Balance, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden lauter. 42 Prozent der Deutschen wünschen sie sich, die IG Metall fordert sie.

 

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Mai 2023 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren

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