Zum siebten Mal wurde gerade in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar der mit 1.000 Euro dotierte und vom pädagogischen Verlag „das netz“ gestiftete Huckepack-Bilderbuchpreis vergeben.

Gewonnen hat der Titel Ich bin wie der Fluss von Jordan Scott und Sydney Smith in Übersetzung von Bernadette Ott, „als stärkstes Bilderbuch, das sich im Rahmen des Vorlesens dazu eignet, ein Kind emotional zu stärken“.
„In dem poetischen Bilderbuch erzählt ein namenlos bleibender Junge aus der Ich-Perspektive über ein Schlüsselerlebnis, das in entscheidender Weise dazu beiträgt, sich selbst annehmen zu können.

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Mai 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren

1932 erschien (Jetzt bei Fischer)  eines der größten utopischen Bücher des 20. Jahrhunderts: ein heimtückisch verführerischer Aufriss unserer Zukunft

Laßt uns mal denken, dass jetzt ausnahmsweise kurz mal keinem etwas genuin Behämmertes einfällt, und schon ist es wieder so weit: Der Schulbezirk von McMinn County im US-Bundesstaat Tennessee hat Art Spiegelmans weltberühmten Comic „Maus“ über das Schicksal eines jüdischen Ehepaars während der NS-Zeit aus dem Lehrplan der achten Klasse gestrichen.

Mike Cochran, Mitglied des Schulausschusses, hält „Maus“ für ein Mittel der „Indoktrination“ und begründete die Streichung mit den Worten:
„Wir brauchen dieses Zeug nicht, um Kindern Geschichte beizubringen.“ Ausschuss-Mitglied Tony Allman sagte: „Es werden erhängte Menschen gezeigt, und Menschen, die Kinder umbringen. Warum wird „dieses Zeug“ gefördert? Es ist nicht weise und nicht gesund.“

Laut Protokoll störte sich der Ausschuss an „grober und anstößiger Sprache“ im Comic, etwa dem Wort „bitch“. Zudem sei ein Suizid zu „verstörend dargestellt für 13-Jährige Kinder“.

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Mai 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

Ganz Europa streitet über Jahre hinweg über die dänischen Mohammed-Karikaturen:
französische Zeitungen, dänische, spanische, belgische, lettische, ungarische, englische, schwedische, deutsche, portugiesische, slowenische, schweizer, tschechische, österreichische, italienische, polnische. Lesen Sie im Folgenden eine –  umfangreiche – Dokumentation.


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Apr. 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Macht der Disziplin: Wie wir unseren Willen trainieren können

Viele unserer persönlichen und gesellschaftlichen Probleme hängen mit mangelnder Selbstdisziplin zusammen: zwanghafter Konsum, Verschuldung, Gewalt, schlechte schulische Leistungen, mangelnde Produktivität am Arbeitsplatz, Alkohol- und Drogenmissbrauch, ungesunde Ernährung, mangelnde sportliche Betätigung, chronische Angst, Jähzorn, und so weiter und so fort – angefangen von der Entlassung über den Verlust von Freunden bis zur Scheidung oder sogar zu Gefängnisstrafen. Tennisspieler verlieren das Finale, weil sie ihre Gefühle nicht im Griff haben. Politiker zerstören mit einem Seitensprung ihre Laufbahn. Die Finanzwirtschaft wird durch eine Epidemie von riskanten Krediten und Investitionen ruiniert. Viele Menschen leben im Alter in Armut, weil sie nicht genug Geld auf die Seite gelegt haben.

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Aufgeben gilt nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stärkt mit jeder Ansprache den Überlebenswillen der Bevölkerung

Wenn Intoleranz als Gegenmittel taugt: Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen über den Umgang mit Putins Propaganda, Selenskyjs Sieg in der Kommunikation:
? Herr Pörksen, jeder Krieg wird als Informationskrieg bezeichnet. Führt der russische Überfall zum kommunikativen Business as usual – oder was sonst?

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Feuilleton, Politik, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

Seit Wochen waren Anschläge auf Kirchen und Handelsniederlassungen verübt worden. Nachdem man am 20. Juni 1900 den deutschen Gesandten auf offener Straße erschossen und seine Leiche in Stücke gehauen hatte, belagerte die Geheime Faust für Gesetz und Eintracht das Pekinger Botschaftsviertel. Christliche Ausländer wurden massakriert; die Aufständischen, im Westen Boxer genannt, bezichtigten sie, durch dampfbetriebene Maschinen die Harmonie der Naturkräfte gestört, Unwetter und Missernten verschuldet und ansteckende Krankheiten verbreitet zu haben. Nach fünfundfünfzig Tagen schlugen die alliierten Truppen zurück. Der Hof floh nach Sian. Die Soldaten der Alliierten fielen über die Paläste der Verbotenen Stadt her, raubten die kaiserlichen Schätze und schändeten den Drachenthron.

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Die Solidarität des Genossen Putin: „Vorwärts, und – alles – vergessen“

In seinem Buch „Entscheidung in Kiew“ verortet er die Ukraine kategorisch im Westen. Schlögel, emeritierter Professor für osteuropäische Geschichte, ist hierzulande einer der anerkanntesten Russlandexperten.  Bereits in den 1980er-Jahren war er viel hinter dem „Eisernen Vorhang“ unterwegs, fasziniert von sowohl der dissidentischen Subkultur als auch vom Nachglühen der großen Ideen der Oktoberrevolution. Da war ein Historiker, der sein Gebiet gefunden hatte und in zahlreichen Vorträgen, Artikeln, Büchern und Debatten ein wachsendes Publikum dafür zu interessieren wusste.

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März 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Politik, Senioren | Kommentieren

Viele kennen den Roman, noch mehr aber die Verfilmung mit Sean Connery (r.) und Christian Slater

Das schreibt Umberto Eco Ende der 70er-Jahre zu seinem Roman „Der Name der Rose“. Es wird ein Welterfolg, der vor vier Jahrzehnten auch auf Deutsch erschien. Doch was ist mit dem Titel gemeint. Die zentrale Frage ist in der Tat eine der unergründlichsten im Roman: Wer oder was ist denn nun jene geheimnisvolle Rose? Mit dem lateinischen Satz „Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus“ …

 

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Feb. 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren

Hans Mayer hat Theodor Lessings „Einmal und nie wieder“ als seine bedeutendste Veröffentlichung bezeichnet – „als Aufschreibung seiner Jugendgeschichte und als Liebeserklärung an Hannover“.

Aber, die „Lebenserinnerungen“ sind mehr. Sie legen Zeugnis ab von dem Versuch, den Werdegang und das Schicksal eines geistigen Menschen zu deuten. Kaum jemand hat sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert
in deutschen Gefilden so aufrichtig und redlich wie Lessing bemüht, bei der Schilderung seines Weges nichts zu beschönigen – selbst auf die Gefahr hin, seinen Gegnern und Feinden durch das Bekennen eigener Schwächen und Peinlichkeiten in die Hände zu spielen.

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Feb. 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren

In den – und das ganz und garnicht klammheimlich – sozialen Netzwerken hat sich als das Ergebnis einer gezielten Spaltung der Öffentlichkeit die AfD ihr eigenes Wahlvolk gezüchtet. Deren Mitglieder haben Wahlausgänge – in einigen Fällen sogar gleich beim ersten Mal – erheblich mit beeinflusst. Entscheidend nämlich für den Erfolg in sozialen Netzwerken sind nicht nur die reinen Fan- und Follower-Zahlen, sondern – wer genau Einem (im Bild „ne kleine braune Wanze“) dort folgt – und ob er, sie, oder es reagiert. Nur, wenn (zum Beispiel) Typen erreicht werden, die für die eigenen Botschaften empfänglich sind, stellt sich langfristiger Erfolg ein. Besonders raffiniert bedient sich in diesem Feld moderner – nennen wir es mal – Kommunikation in der Tat die ansonsten doch eher dezidiert rückwärtsgewandte AfD … (mehr …)

Feb. 2022 | Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

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