Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner übergibt den Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg 2018 an (r) Philipp Stadelmaier. Foto: Philipp Rothe

 

Für seinen Essay „Die mittleren Regionen. Über Terror und Meinung“ (Verbrecher Verlag 2016) hat Philipp Stadelmaier den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten.

Der Schriftsteller nahm die Auszeichnung am 19. Juli 2018 im Rahmen einer Feierstunde aus den Händen von Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner im Spiegelsaal des Prinz Carl in Heidelberg entgegen.

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Juli 2018 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Junge Rundschau, Was sonst noch geschah | Kommentieren
Lisa McInerney erzählt in ihrem rabenschwarzen Debüt „Glorreiche Ketzereien“ aus einem postkatholischen Irland, in dem die Heilige Dreifaltigkeit höchstens noch dem heillos unorganisierten Verbrechen dient. Gianrico Carofiglio ergründet in „Kalter Sommer“ die Entstehung der Mafia in Apulien.

Von all den jungen Autorinnen, die gerade Irlands Literatur aufmischen, ist Lisa McInerney die populärste. Als Sweary Lady errang sie Kultstatus mit ihrem inzwischen abgeschalteten Blog „Arse End if Ireland“, auf dem sie von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter in einer Sozialsiedlung am Rande von Cork erzählte. McInerney ist echte Workingclass. Für ihren ersten Roman „Glorreiche Ketzereien“ wurde sie mit Preisen überschüttet, unter anderem bekam sie den hochdotierten Baileys Women’s Prize.

 

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Juli 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren

„Die erhellendste politische Lektüre dieses Sommers!“ – so lässt sich beispielsweise die ZEIT  in der Rezension zu diesem Titel ein, und dem wollen wir uns mit dem folgenden Beitrag gerne anschließen.

Mit Blick auf die USA, Lateinamerika und Europa nämlich zeigen die beiden Politologen Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, woran wir erkennen, dass demokratische Institutionen und Prozesse ausgehöhlt werden.

Und sie sagen, an welchen Punkten wir eingreifen könn(t)en, um diese Entwicklung zu stoppen.

Und, mit gezielter Gegenwehr lasse sich die Demokratie durchaus retten –
„auch noch vom Sterbebett.“

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Juli 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

Bereits im August könnte die Pestizidmischung auf den Markt kommen. Fordern Sie jetzt Agrarministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze auf, das zu verhindern! Bayer-Monsanto ist auf Bienenjagd. Gerade erst hat die EU drei Neonikotinotide verboten, weil sie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge töten. Jetzt legt der Chemiegigant einfach mit der nächsten Pestizidmischung nach – wieder ist sie tödlich für Bienen. Sie wirkt besonders perfide.

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Juli 2018 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Dies Buch – man blättert es erst mal durch, legt es erschreckt wieder zur Seite, greift sodann wieder nach ihm, weil man sich zurücksehnt nach dem Schrecken, dem man doch eben und gerade noch entfliehen wollte. Gegenüber dem Titel hübsch aufgereiht die Instrumente, mit denen der Zahnarzt Zähne entfernt. Wer keine Angst vor dem Zahnarzt hat, der betrachte dieses Buch und er wird keinen der nächsten Termine wahrnehmen. Bis der Schmerz überwiegt, das Spiel mit der Angst ist vielleicht doch dort am Schönsten, wo sich die Folter als Dienst am Gefolterten darstellt. Und genau dies das tat die Inquisition auch: Das Geständnis, das dem Verhörten zum Beispiel beim Waterboarding, oder in der eisernen Jungfrau abgepresst wurde, sollte seinem Seelenheil dienen.

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Juli 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Gesundheit, Senioren | Kommentieren

In der detailreichen Darstellung des Theologen Robert M. Zoske über den vor 75 Jahren am 22 Februar mit 24 Jahren zum Tod verurteilten Medizinstudenten wird deutlich, dass das Bild, das die Deutschen von einem der berühmtesten Gegner der Nationalsozialisten haben, unvollständig ist. Hans Scholl war ungewöhnlich mutig, das wusste man; weniger bekannt war, aus welch unterschiedlichen Quellen sein Mut sich speiste. Scholl, das zeigt Zoskes Biografie, war eigenwillig und unangepasst, er war elitär und kompromisslos. Der Anführer der „Weißen Rose“, eine Art säkularer Heiliger, aus dessen Handeln mehrere Generationen von Nachkriegsdeutschen einen gewissen Trost angesichts der Untaten ihrer Väter und Großväter schöpften, wird, so betrachtet, erst recht zur interessanten Gestalt.

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Juli 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Junge Rundschau | Kommentieren

Hochstapler können alles. Sie verkaufen den Eiffelturm, die Freiheitsstatue und Mondflüge, sie wissen, wie man schnell reich wird, glänzen mit Titeln, Uniformen und Kronen, heilen Kranke, sprechen mit Toten und mit Gott, überleben ausweglose Gefahren, verkörpern die große Liebe und schaffen noch größere Kunstwerke. Eigentlich können sie nichts davon – dennoch glaubt man ihnen, zumindest eine Zeit lang. Neben alten Bekannten – der Päpstin Johanna, dem Hauptmann von Köpenick und dem falschen Prinzen Harry Domela  …

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Juni 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Politik | Kommentieren

In seinem Buch Hooked versprach Nir Eyal zu verraten, wie man Produkte erschaffen kann, die süchtig machen“ – und hat damit ein Produkt geschaffen, das schnell zum Bestseller wurde.

Amazon, Netflix oder Facebook – viele digitale Angebote setzen dezidiert auf Mechanismen der Suchterzeugung. Vielleicht ein Traum fürs Marketing – aber auch einer für Verleger?

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Juni 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Gesundheit | 1 Kommentar

Was haben wir uns darunter vorzustellen: „Grafische Reportagen?“
Die Trennlinie in diesem Genre, das kristallisiert sich heraus, verläuft zwischen dem engagierten Journalismus und der ethnografischen Bestandsaufnahme. Zu entdecken waren aber auch Arbeiten von Dorothée de Monfreid, Paolo Bacilieri und Jeff Lemire. Und vor allem aber lehrt der Comic-Salon Respekt für das Gekritzel, für die Skizze und die erste Reinzeichnung.

Die großen Comic-Festivals finden in eher kleinenn Städten statt. Das gilt jedenfalls für die Festivals von Angoulême, Lucca, Luzern, Erlangen.
Und beinahe durchweg zeichnen sich diese europäischen Städte dadurch aus, dass sie über eine Altstadt mit viel historischer Bausubstanz verfügen.

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Juni 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren

Vom NS-Rüstungsbetrieb zur Maschinenfabrik Diedesheim – Bedingt durch die verstärkte Luftoffensive der alliierten Streitkräfte sah sich die Führung des NS-Regimes gezwungen, kriegswichtige Produktionsstandorte zu dezentralisieren oder unter Tage zu verlagern. „Ohne bürokratische Hemmungen“ sollte der von Albert Speer und Erhard Milch geleitete „Jägerstab“ agieren, um eine kriegsentscheidende Wende herbeizuführen. Die Entscheidung, Fabrikationsstätten in „bombensichere Gebiete“ zu verlagern, veränderte das Gesicht zahlreicher Regionen im ländlichen Raum. Die Studie beleuchtet den unter dem Namen „A8“/Goldfisch codierten Verlagerungsprozess des Daimler-Benz-Flugmotorenwerks Genshagen nach Obrigheim am Neckar und zeigt daran zum einen das enge Zusammenspiel zwischen NS-Regime und deutscher Wirtschaft, zum anderen die Wandlung des strukturschwachen Elzmündungsraumes zur überforderten Region auf.

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Juni 2018 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Sapere aude | Kommentieren

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