Ist da der Teufel am Werk? Papst Franziskus jedenfalls spricht oft vom personifizierten Bösen, zuletzt angesichts der massenhaften (tja, dann)
Fälle sexueller Gewalt in der Kirche.
Diese Rede ist anschaulich und naheliegend, aber nicht ganz unproblematisch (Bild: Die Versuchung Christi, Pacher-Altar in St. Wolfgang (1471–1479). Von allen Seiten schreit die Not der Welt uns an: die Not des Krieges und der brutalen Gewalt; die Not der sozialen Ungerechtigkeit, der Armut und des Hungers; die Not der Krankheit, die Not des Zweifels, der Anfechtung und der Enttäuschung. Aber letztlich findet sich auf dem Grund aller dieser Nöte eine Not: die Not des Bösen, des Bösen in der Welt und des Bösen in unseren eigenen Herzen.“ Fünfzig Jahre ist es her, dass der liberale Alttestamentler Herbert Haag (1915–2001) diese Sätze geschrieben hat. Sie stehen am Anfang seiner kleinen, aber wichtigen Schrift
„Abschied vom Teufel. Vom christlichen Umgang mit dem Bösen“.
Jeder spricht von Integration – doch an was sollten sich Zuwanderer eigentlich anpassen und warum? Mit „Desintegriert euch!“ hat Max Czollek eine Streitschrift vorgelegt, die auch der sogenannten Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vorhält, sein Buch ist eine Polemik. Sie richtet sich nicht gegen die Neue Rechte (das ist geschenkt), sondern gegen das, was die neue Rechte möglich macht: Gegen eine Gesellschaft, die glaubt, sie sei antirassistisch und weltoffen, gegen die Illusion, dieses Land habe seine Lektion gelernt.