Stauffenberg und die Wolfsschanze, der Ort des Attentats. Der Bendlerblock in Berlin, die militärische Schaltzentrale der Konspiration. Das ist die eine, weitgehend erforschte Seite des 20. Juli 1944.
In diesem Buch geht es um eine andere, viel weniger bekannte Geschichte hinter dem Attentat. Es geht um beteiligte Nicht-Militärs und ihre heimlichen Treffpunkte. Es waren mutige Kaufleute, katholische Frauenrechtlerinnen oder links-sozialistische Pazifisten, die sich an verschwiegenen Orten trafen.
Erzählt wird von den sogenannten „Leuschner-Leuten“, von vielen hundert Gewerkschaftern und Sozialdemokraten, von Polizisten und Wettbürobetreibern.
Von versierten Untergrund-Aktivisten, die sich darauf vorbereiteten, nach einem gelungenen Attentat auf Hitler öffentliche Verwaltungen und Rundfunkstationen zu besetzen. Marie-Christine Werner und Ludger Fittkau verfolgen vor Ort die Strukturen des zivilen Flügels des 20. Juli 1944 und erzählen die verschlungenen Schicksale der Beteiligten. (mehr …)

Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

Das postfaktische Zeitalter ist angebrochen. In einer scharfsinnigen, geistreichen Gegenwartsanalyse deckt Michiko Kakutani historische und kulturelle Ursprünge einer Gesellschaft auf, in der die Wahrheit an Bedeutung eingebüßt hat. Vor diesem Hintergrund entlarvt sie Trump als die logische Konsequenz seiner kulturellen Voraussetzungen.
Dieses Buch schürft tiefer als die bisherigen Beschreibungen der Ära Trump. Mithilfe von Philosophie und Kulturwissenschaft ergründet die einflussreichste Literaturkritikerin der USA erhellend historische und soziale Fundamente eines gesamtgesellschaftlichen Phänomens, das die modernen Demokratien bedroht. Denn »Fake News« und alternative Fakten sind Symptome eines allgemein vorherrschenden Bedeutsamkeitsverlusts der Wahrheit.
Resultierend aus dem Erbe postmoderner Theorien und dem um sich greifenden Narzissmus, den das Internet befeuert, erscheint Trump nunmehr als personengewordener Ausdruck und Symbolfigur des postfaktischen Zeitalters. Ein virtuoses Manifest, das die Macht des Wortes und der Sprache betont, die die moderne Informationskultur gestalten.

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Juli 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Es gibt Leben, die allein durch ihre Werke zählen. Das Leben Moses Mendelssohns (1729–1786) ist ein solches. Sein biographischer Hintergrund ist wenig bekannt: Zwar stammte er aus einer armen Familie, wurde aber in Berlin rasch seiner Intelligenz und Klugheit wegen berühmt und anerkannt von seinen Zeitgenossen Goethe, Kant, den Gebrüdern Humboldt und natürlich auch von Lessing, der ihm in der Figur Nathans des Weisen ein Denkmal gesetzt hat.
Moses Mendelssohn war Ahnherr einer langen Liste von Aristokraten, Bankiers, Industriellen, Juristen, Offizieren, Politikern, Professoren, von Religionslehrern und nicht zuletzt von einem Komponisten, Felix Mendelssohn.

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Juli 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal, Wissenschaft | Kommentieren

Wem gehört der Prager Schriftsteller Franz Kafka? Wer hat das Recht und wem steht es zu, für ihn und sein Erbe zu sprechen? In einer Serie spektakulärer Gerichtsprozesse in Israel hat man diese Frage in immer neuen Varianten erörtert. Benjamin Balint hat nun ein spannendes und ausgesprochen lesenswertes Buch über den darüber entstandenen Streit geschrieben: Ist Franz Kafka ein deutschsprachiger Schriftsteller, der zufällig Jude war? Oder war er ein jüdischer Schriftsteller, der deutsch schrieb, aber sich nicht als Deutscher, sondern allenfalls als deutschsprachiger Prager ansah?
Der darüber geführte Streit, der nicht nur vor Gerichten, sondern auch in Feuilletons ausgetragen wurde und wird, entzündete sich an der Frage, wo Kafkas Hinterlassenschaften besser aufgehoben sind, an der Nationalbibliothek in Jerusalem [The National Library of Israel] oder im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Was diesen Streit so kompliziert macht, ist der Umstand, dass wichtige Kafka-Hinterlassenschaften (Briefe, Prosafragmente und anderes) sich in wesentlichen Teilen nicht ohne weiteres vom Max Brod Nachlass trennen lassen. (mehr …)

Juli 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

Wie konnte es dazu kommen? Wie haben die Juden die Ereignisse vor und nach der sogenannten Machtübernahme durch Hitler und die Nationalsozialisten wahrgenommen? Wie haben sie auf die systematische Ausgrenzung reagiert?

Wurde der organisierte Massenmord, wie von manchen vermutet, bereits in den Anfängen des Hitler-Regimes vorgedacht?
Mit diesen und anderen Fragen zur Lage der deutschen Juden in den Anfangsjahren des NS-Regimes beschäftigt sich der Potsdamer Historiker Julius H. Schoeps in „Düstere Vorahnungen“.
Dabei bezieht er sich – neben der einschlägigen Forschung – vor allem auf Lebenszeugnisse, also Erinnerungen, Tagebücher, Briefwechsel und andere Ego-Dokumente, die die Reaktionen der Juden unter anderem auf den NS-Terror im Alltag, auf die Verdrängung aus dem Kultur-, Wirtschafts- und Berufsleben, auf den Raub und die Arisierung von Eigentum behandeln.

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Juli 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Der britische Historiker Mark Mazower arbeitet das schwierige Verhältnis der Griechen zu Deutschland auf. Er vollzieht nach, was geschah, nachdem die Wehrmacht in Griechenland einmarschiert war und spart auch ein dunkles Kapitel der Briten nicht aus.

Griechenland und Deutschland – das ist nicht nur heute, im Zeichen von Finanz- und Schuldenkrise, eine heikle Beziehung, es ist auch eine historisch schwer belastete. Der britische Historiker Mark Mazower, Jahrgang 1958, liefert die Hintergrunddarstellung zum deutsch-griechischen Trauma: „Griechenland unter Hitler – Das Leben während der deutschen Besatzung 1941-1944“.

Zwar spielte Griechenland in Hitlers Kolonisierungsplänen keine Rolle. Aber die Wehrmacht marschierte in Griechenland ein, nachdem Mussolini 1941 dort mit seinem eigenen Versuch eines Blitzkriegs an der effektiven griechischen Gegenwehr gescheitert war. Mit den Italienern und Bulgaren teilten die Deutschen das Land in Besatzungszonen auf.

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Juli 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Karavan: Memorial Walter Benjamin Portbou

der Berühmten. Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht.“

Diese Notiz von Walter Benjamin steht eingraviert auf einer Glasplatte am Ende eines Korridors aus Stahl, der über das Meer ragt. Die Glasplatte verschließt den Korridor, setzt der Bewegung ein Ende, lässt jedoch den Blick auf Meer und Bucht zu.
Der Gedenkort „Passagen“  von Dani Karavan (Bild),
erinnert an den Philosophen Walter Benjamin, der sich im nahen Port Bou auf der Flucht vor der Gestapo das Leben nahm, als ihm die Tatsache eröffnet wurde, dass ihm die Einreise nach Spanien verweigert werde. Doch das 1994 eingeweihte Denkmal ist – wie alle große Kunst – viel mehr. Es ist eben jener Versuch, mit dem Gedanken Benjamins derer zu gedenken, die als nicht Berühmte im Mahlstrom der Geschichte unter-gegangen sind. Erst dieses Gedenken schafft die Geschichte. Nur was im Gedächtnis bewahrt wird, ist Geschichte, die mehr ist als eine Aneinanderreihung großer Namen und eine zumeist von Siegern geschriebene Ereignisgeschichte. (mehr …)

Juni 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Matthes & Seitz Berlin wurde 2004 gegründet.

Heute regiert das Jetzt und nimmt den gesamten Zeitraum in Anspruch, der uns zur Verfügung steht. Unter dem Druck der Gegenwart fehlen zeitgenössischem Denken oftmals sowohl das Geschichtsbewusstsein als auch der Zukunftshorizont. Mit der Bibliothek 100 Jahre Gegenwart möchte das Haus der Kulturen der Welt dem überkommenen Verständnis von Gegenwart deshalb andere Zeitentwürfe entgegenstellen. In den einzelnen Bänden der Publikationsreihe wird jeweils die Zeitspanne eines Jahrhunderts in den Blick genommen, um die historischen Umwälzungen in Politik, Ökonomie, Spiritualität, Technologie und Kultur zu untersuchen, die unsere Gegenwart ebenso prägen wie unsere Zukunft. So sollen Transformationen identifiziert werden, zu denen alternative Ausgänge denkbar waren, und Kontinuitäten aufscheinen, an die sich anknüpfen lässt. Zentrale Fragen der letzten hundert Jahre werden dabei nachhaltig wieder aufgegriffen:

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Juni 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Wirtschaft, Wissenschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Was hat Claus Schenk Graf von Stauffenberg zum Attentat auf Hitler bewogen? Eines jedenfalls steht fest: Seine Tat ist nicht zu trennen vom deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Das Urteil der Deutschen über Bismarck seit 1945 ist ein Beispiel dafür, dass sich das Bild einer historischen Gestalt grundsätzlich wandeln kann. Steht uns mit dem Bild des Mannes, der beim Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 die entscheidende Rolle gespielt hat, ähnliches bevor?

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Juni 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren

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Juni 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

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