Donald Trump, die AfD und andere radikale Verfechter der Identitätspolitik haben etwas Wichtiges gemeinsam: Sie sehen sich als Opfer finsterer Mächte. Die neuen Opfer unterteilen die Welt in Gut und Böse. Dialog ersetzen sie durch Empörung, Fakten durch Bauchgefühle. Sie geben sich als Richter über unsere moralischen Normen, brechen diese aber ständig selbst. Ihren wachsenden Einfluss nutzen sie allein für sich, während wirklich Machtlose leer ausgehen. Nie zuvor beklagten Menschen wegen geringerer Anlässe, ihnen widerfahre gewaltiges Unrecht – und nie zuvor hatten sie damit mehr Erfolg. Dabei liegen die wahren Ursachen, weshalb wir uns ohnmächtig, benachteiligt oder bedroht fühlen, meist nicht im Hier und Jetzt, sondern in unserer Kindheit. Bestsellerautor Matthias Lohre bietet verblüffende Einsichten in ein Phänomen, das unser Leben immer stärker prägt, und zeigt Auswege aus dem Opfer-Denken. Ein Buchauszug:
Passt der Islam mit den Werten westlicher Demokratien zusammen? Ja. Unbedingt, ist die türkischstämmige SPD-Politikerin Lale Akgün überzeugt. Allerdings aber müssten sich Muslime von den Geboten des 7. Jahrhunderts lösen. „Wir dürfen den Koran nicht wörtlich nehmen“, sagte Akgün im Dlf-Gespräch.