Wir sind entsetzt, dass der Generalstaatsanwalt gegen die Kollegen des Online-Blogs „netzpolitik.org“ ein Strafverfahren eingeleitet hat. Damit wird Journalisten in Deutschland zum ersten Mal seit Jahrzehnten Landesverrat vorgeworfen.  Als Organisation, die sich weltweit für Pressefreiheit einsetzt, bedauern wir, dass die Bundesanwaltschaft durch ihr Vorgehen den Ruf unseres Landes beschädigt, ein sicherer Ort für Journalisten zu sein.

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Juli 2015 | Allgemein, Politik | 2 Kommentare
wahrheitDer Wahrheit aber die Ehre, „es war einmal“, so beginnen ja hierzulande Märchen, in welchen ja zwar immer auch Körnchen von Wahrheit stecken. Und, in einem Märchen, da hätte eine Königin ja auch wirklich einen wild gewordenen Tumbling aus ihrem Hofstaat ganz nach weit unten wegstecken lassen können. Jedoch sind wir nicht in einem Märchen sondern in einem Stück bundesrepublikanischer Wirklichkeit gelandet, die riechbar nach einem Rückfall in die sechziger Jahre schmeckt. Alsdann, fangen wir noch mal ohne dies „Es war einmal“ von vorne an: Es ist nicht zu fassen und es fehlem einem (beinahe) die Worte, wenn wir lesen, dass, und warum (noch darf das ja sein),  Generalbundesanwalt Harald Range Ermittlungen „wegen Verdachts des Landesverrats“ gegen die beiden Redakteure André Meister und Markus Beckedahl von netzpolitik.org  eingeleitet hat, da würde ich jedenfalls Worte zu gebrauchen gar nicht anders können, als solche, die mich – schon alleine deshalb – flugs auch in eines Anwalts Fänge treiben würde.
So lasse ich also erst einmal den  Redakteur von netzpolitik.org Andre Meister zu Wort kommen, der sich heute in einer förmlichen Mitteilung an die Presse gewendet hat:

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Juli 2015 | Allgemein, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | 2 Kommentare

2000px-International_Criminal_Court_logo.svgWenig beachtet von der Öffentlichkeit sind die Funkzellenabfragen. Dabei werden alle in einer räumlichen Zelle angemeldeten Mobilfunkgeräte erfasst. Der Deutsche Anwaltverein (DAV) lehnt dies als rechtlich bedenklich ab. Sie stellen einen massiven Grundrechtseingriff dar. Betroffen von der Funkzellenabfrage sind alle unbescholtenen Bürger, die sich gerade in dieser Funkzelle befinden. Der Forderung nach einer Ausweitung der Funkzellenabfrage, wie sie der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann aufgestellt hat, ist entschieden entgegenzutreten.

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Juli 2015 | Allgemein | Kommentieren

logoDer US-Militärstützpunkt Ramstein ist ein zentrales Drehkreuz für die Vorbereitung und Durchführung völkerrechtwidriger Angriffskriege. Die meisten tödlichen Einsätze US-amerikanischer Kampfdrohnen, u.a. in Irak, Afghanistan, Pakistan, Jemen, Syrien und Afrika, werden über die Satellitenrelaisstation auf der US-Air-Base Ramstein durchgeführt. US-Drohnenpiloten auf verschiedensten Militärbasen nutzen Ramstein für die Steuerung der Killerdrohnen in weltweiten und illegalen Kriegseinsätzen. In Ramstein analysieren und aktualisieren ca. 650 MitarbeiterInnen ständig die Überwachungsdaten der vermeintlichen Zielpersonen und leiten ihre Daten dann weiter.

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Juli 2015 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren

Am Dienstag, den 4. August 2015 lernen Jugendliche ab 12 Jahren in ZEPHYR – Raum für Fotografie der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen das fotografische Druckverfahren der Cyanotypie kennen und stellen ihre eigenen Bilder her.

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Juli 2015 | Allgemein | Kommentieren

Architektonische Besonderheiten in der Quadratestadt

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Juli 2015 | Allgemein | Kommentieren

SorbasDer Kultfilm „Alexis Sorbas“ hatte seine Musik weltberühmt gemacht. Mikis Theodorakis aber hat nicht nur die Musik, sondern auch die Politik seiner Heimat Griechenland geprägt. Auch mit 90 ist seine Meinung noch gefragt, obgleich sich der griechische Politiker und Liedermacher Mikis Theodorakis längst aus dem aktiven Musikleben und der Tagespolitik zurückgezogen hat. Er bleibt in Griechenland für Musiker und Politiker eine Autorität: Zuletzt war es der griechische Regierungschef Alexis Tsipras, der ihn nach seinem Wahlsieg im Januar 2015 in seinem Haus unterhalb der Akropolis von Athen besuchte. Theodorakis gab ihm mit den Worten „Ich stehe Dir bei“ seinen Segen.

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Juli 2015 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | 3 Kommentare

flaschenpost_mit_weltgeist-9783716026953Die Halunkenpostille machte ihn berühmt – doch es gibt noch viel mehr von Graßhoff zu entdecken. Dieser Band versammelt in einer von Joachim Kersten kenntnisreich komponierten Auswahl das Beste des großen Dichters: Balladen, Moritaten, Chansons und Lieder eines begnadeten Bärbeiß‘, dessen Verse voller schwarzem Humor, schräger Figuren, wundersamer Wortschöpfungen und nicht zuletzt praller Lebenslust stecken. Wie konnte so einer in Vergessenheit geraten? Fritz Graßhoff hat wie kein anderer Geist und Ton des niedergekämpften Nazi-Deutschlands getroffen – und wie kein anderer hat er das Schweigen und den Muff der 50er und 60er Jahre mit Versen aufs Korn genommen, die bis heute weder ihre Gültigkeit noch ihren hohen Unterhaltungswert eingebüßt haben. Zwar wurde seine Halunkenpostille, die 1947 zum ersten Mal erschien, ein Long- und Bestseller, doch um öffentliche Anerkennung hat sich Graßhoff nie geschert. 1913 in Quedlinburg geboren, wuchs er »zwischen Koksbergen, Bumskneipen, Schlägern und entsprechendem Damenflor« auf. (mehr …)

Juli 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

9783835305991l-1Peter Fenves rekonstruiert zum ersten Mal Kants nachkritische Schriften als philosophische und politische Projekte eigenen Rechts. Er erläutert, wie präzise Kant die These vom »radikal Bösen« konzipiert, entfaltet und verkompliziert – eine These, die zum Ausgangspunkt des gesamten Spätwerks avanciert. Ebenso untersucht der amerikanische Literaturwissenschaftler Kants Antithese des »radikal Bösen«, der zufolge die Menschen auf der Erde nur existieren, um einer anderen Art oder Rasse von Menschen den Weg zu ebnen. Demzufolge hätten die Menschen nicht das Recht, die Erde für sich zu beanspruchen und unter sich aufzuteilen; eher bereiteten sie den Globus für dessen legitime Eigner vor. Mit dieser These wird Immanuel Kant zum Wegbereiter einer modernen »Geo-Ethik«.

 

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Juli 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen | Kommentieren

csm_produkt-11474_3333e0135b»Das meiste von dem, was wir sagen und tun, ist unnötig, und wenn man es wegließe, würde man mit mehr Muße und weniger Unruhe leben.« Dieses Zitat stammt nicht etwa aus einem modernen Ratgeber für Zeitmanagement, sondern wird dem römischen Kaiser Marc Aurel zugeschrieben, der damit bereits im 2. Jahrhundert den Überfluss an Meinungen beklagte. Im heutigen Zeitalter sozialer Netzwerke scheint das Ausmaß der Bekenntnisse uferlos geworden zu sein. Öffentliche Äußerung wirken nicht selten wie vorschnell urteilende Profilierungsversuche. Wie aber lässt sich in der Hektik von Likes, Retweets und minütlich aktualisierten Online-Schlagzeilen das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden – ohne dabei die Freude an profunder Berichterstattung zu verlieren?

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Juli 2015 | Allgemein, Buchempfehlungen | Kommentieren

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