Auf dem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise haben sich 13 europäische Staaten am Montag auf einen 17-Punkte-Plan gegen das Chaos auf der Balkanroute geeinigt. Unter anderem sollen in der Region 100.000 Aufnahmeplätze geschaffen und der Grenzschutz der EU verstärkt werden. Zumindest suchen Europas Staaten wieder den Dialog, loben einige Kommentatoren. Für andere ist der Plan weder ausreichend noch praktikabel.
Aus allen Teilen Baden-Württembergs versammeln sich zweimal jährlich die besten jungen Nachwuchsmusiker der Klassik um in einer 3-wöchigen Arbeits- und Konzertphase Ihrer Leidenschaft im grossen, sinfonischen Klangkörper ausdruckt zu verleihen. Zusammengesetzt aus ausgewählten Spielern und Preisträgern des Wettbewerbs „Jugend Musiziert“ ist das Orchester bekannt für seine außerordentliche Spielfreude und hohe Qualität. Unter der künstlerischen Leitung von Johannes Klumpp verspricht das diesjährige Herbstprogramm eine vielfältige Bandbreite an Meisterwerken der klassischen Musikliteratur.

Es ist, meint Jürgen Gottschling, die wirksame Denunziation des Faschismus von heute notwendig. Nicht seine zartfühlende Analyse.
Wir meinen, der Boden für die braune Brut und deren klammheimlichen Statthaltern, wurde in der Tat von vielen – nützlichen Idioten, würde Lenin gesagt haben – Politikern beackert. Derweil sie Kurs auf Europa nahmen, brachten sie das Wort Vaterland wieder in Mode. Gewohnt, noch den letzten Abfall in Energie für ihre Ziele umzusetzen, begannen sie immer beschwörender vom „Europa der Vaterländer“ zu schwadronieren. So ließ sich der anwachsende neue Nationalismus zwar bagatellisieren, nicht aber benutzen. Wer ihn zu nutzen suchte, war doch längst schon von ihm be-nutzt. Statt eines Bekenntnisses zu Europa als Vorstufe realisierbaren Weltbürgertums kam allenfalls eine Bestärkung nationalstaatlicher Eigenbrötelei heraus. Mit Rückwärtsgang. Nutznießer sind die Rechten.
Von gefühlsduseligem Nationalstolz hat deutscher Kurzschluss noch immer direkt zu rassistischer Überheblichkeit geführt. Und während die neuen analphabetisierenden Barbarengruppen ihren
Navid Kermanis Friedenspreisrede kulminierte in einem gemeinsamen Gebet. Der Autor hatte ausführlich die Klostergemeinde von Mar Elian in Syrien gepriesen, die inzwischen vom Islamischen Staat zerstört wurde: 1.700 Jahre alte Mauern wurden gesprengt. Jacques Mourad, der Leiter dieses Klosters, ist vom Islamischen Staat entführt worden und wurde auch mit Hilfe von Muslimen wieder befreit. Mourad gehört dem Orden von Mar Musa an, den Kermani tief bewundert. Auch Paolo Dall’Oglio, Gründer dieses Ordens, ist vom Islamischen Staat entführt worden. Von ihm fehlt immer noch jede Spur.

v. r: OB Dr. Eckart Würzner, BW-Innenminister Reinhold Gall, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, im Hintergund Dr. Karl A. Lamers , Bürgermeister Dr. Joachim Gerner – Dezernent für Familie, Soziales und Kultur – und Lothar Binding. Foto: Jürgen Gottschling
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: Registrierzentrum in Heidelberg Modell auch für andere Bundesländer – Minister bestätigt: Patrick-Henry-Village behält reine Drehkreuzfunktion, keine Unterkunft für Dauer des Asylverfahrens. Der Politiker bezeichnete das Registrierzentrum für Flüchtlinge in Heidelberg als Pilotprojekt. Zusammen mit den Landesministern Reinhold Gall und Integrationsministerin Bilkay Öney sowie Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat er heute das Zentrum PHV besucht. Er zeigte sich „beeindruckt von der“ (mittlerweile) „guten Zusammenarbeit aller Beteiligten und der Verkürzung des Registrierungsverfahrens bis zum Asylantrag von bislang mehreren Monaten auf wenige Tage“.

Ich plädiere schon seit Ewigkeiten (eigentlich) dagegen – nicht natürlich gegen Nazis zu sein, sondern, gegen sie zu demonstrieren – weil ja dies oder andere Aktionen gegen sie, sie nur wichtiger machen, als sie sind; stattdessen meine ich, man sollte sie alleine und stecken lassen in ihrem braunen Gully. Besser kann nicht demonstriert werden, dass diese Widerling*Innen (vorerst) weniger ernst genommen werden müssen, als sie selber meinen, dass sie ernst genommen werden müssten.
Fünf deutsche Neueinträge im „Memory of the World“-Register – Die UNESCO hat am 9. Oktober 2015 die frühen Schriften der Reformationsbewegung und Johann Sebastian Bachs Autograph der h-Moll-Messe in das Weltregister des Dokumentenerbes aufgenommen. Auch drei Dokumente, die gemeinsam mit deutschen Institutionen nominiert wurden, sind jetzt eingeschrieben: der Goldene Brief des birmanischen Königs Alaungphaya an den britischen König George II., digitale Sammlungen zur Sprachenvielfalt weltweit sowie persische und arabische Handschriften des Buches „Al-Masaalik Wa Al-Mamaalik“.

Michael Eberth
EINHEIT
Berliner Theatertagebücher 1991–96
344 Seiten
13,0 x 21,0 cm
2015
gebunden, Fadenheftung
ISBN 978-3-89581-374-0
24,90 € / eBook 14,99 €
Michael Eberth folgt 1990 dem Ruf Thomas Langhoffs als Chefdramaturg an das Berliner Deutsche Theater, das ehemalige Staatstheater der DDR. Langhoff, mit dem Eberth eine langjährige Arbeitsbeziehung verbindet, will einen Westdramaturgen an seinem Theater haben. Eberth ist gespannt auf das Neue – und stößt auf ihm menschlich, organisatorisch und vor allem künstlerisch fremde Strukturen, die ihn an den Rand der Verzweiflung treiben.
Bevor er das Theater verlässt, setzt er den Regiestudenten Thomas Ostermeier als Leiter der neuen Spielstätte »Baracke« ein und verfolgt mit Genugtuung, wie der junge Künstler sie in anderthalb Spielzeiten zum »Theater des Jahres« macht.
Eberths Tagebücher sind Dokument eines Verständigungsversuchs am Rande des Scheiterns, sind theatergeschichtliches Zeitzeugnis, geben teils haarsträubende Einblicke hinter die Kulissen des von Eitelkeiten und Wahn durchdrungenen Kunst- und Politikbetriebs der neuen Hauptstadt – und sind leidenschaftliches Plädoyer für eine alte und vermeintlich unzeitgemäße Kunst.
Der Sozialismus glaubte, für das Drama der Existenz Lösungen anbieten zu können. Das führte zu einer Schauspielerei, die sich im Besitz solcher Lösungen wähnte.

Johann Kresnik, mit 75 noch putzmunter, hier mit Assistentin Miriam Horwitz bei der Probenarbeit zu „Sammlung Prinzhorn“
Foto: Stefan Kresin
Wir erinnern uns vieler langer Nächte mit dem wütigen Choreographen (zusammen mit Helnwein, zum Beispiel(!) und freuen uns, ihn mal wieder mit einer Produktion in Heidelberg zu haben:
Im Februar nämlich ist es wieder so weit: „Theaterberserker“ -(O-Ton Pressemitteilung des Theaters) Johann Kresnik nimmt sich am Theater und Orchester Heidelberg eines neuen Stoffes an. Diesmal geht der Romanheld Arthur Pym auf eine Reise über das Meer. Als blinder Passagier, als Schiffbrüchiger, als Expeditionsreisender sieht er sich mit aufbäumenden Katastrophen (Katastrophen? – da ist er deutlich in seinem Element) konfrontiert.

© geldoderleben/flickr/CC BY-SA 2.0
Welche Lobbyisten mit einem Hausausweis ungehindert in den Deutschen Bundestag gelangen können, war bislang weitgehend Geheimsache. Über abgeordnetenwatch.de veröffentlichen wir nun erstmals eine Liste mit 607 Unternehmen, Verbänden und Organisationen, die über einen direkten Zugang zu den Büros unserer