Das Buch ist, wie so oft bei Broder, Glanzstück und Ärgernis zugleich – Broders furiose Polemik wider die bundesdeutschen Erinnerungsrituale und die nicht nur hierzulande so beliebte „Israelkritik“, ist über weite Strecken mit großer Verve geschrieben und verfügt über einen Esprit, der in hierzulande eine Rarität ist. Kaum ein anderer Autor vermag es, derart lebhafte Zustimmung und heftigste Zurückweisung, ja schäumende Empörung zu provozieren. Abwägende Meinungen über sein publizistisches Wirken kommen in der Öffentlichkeit selten zu Wort,
Dieses Buch über das „Sonderkommando“ Auschwitz rekonstruiert auf der Grundlage zahlreicher, zum Teil noch unveröffentlichter Zeugenaussagen und schriftlicher Quellen die dramatischen Ereignisse des Aufstands der jüdischen KZ-Häftlinge gegen ihre SS-Bewacher am 7. Oktober 1944.
Mehr als eine Million Juden wurden von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet.
Es waren jüdische Häftlinge, Mitglieder des sogenannten „Sonderkommandos“, die gezwungen wurden, die Leichen aus den Gaskammern herauszuholen und in den Krematorien zu verbrennen. (mehr …)
Der Kurznachrichtendienst Twitter will schärfer gegen Drohungen und Hetze in Tweets vorgehen. Twitter hat dafür genauer definiert, welche Kommentare nicht mehr toleriert werden. Das Netzwerk dulde keine Accounts, die unter anderem wegen Ethnie, Religion, Sexualität oder Geschlecht zur Schädigung anderer Menschen anstiften. Das Unternehmen führt noch weitere Gründe auf. Auffällige Nutzer müssten mit einem Ausschluss aus dem Netzwerk rechnen. Zuvor war die Richtlinie deutlich allgemeiner formuliert.
2015: Terror, Flucht und Eurokrise
Nicht nur der Streit über Grenzen und Stacheldraht angesichts hunderttausender Flüchtlinge hat den Kontinent in diesem Jahr erschüttert. In der Griechenlandkrise schien der Euro kurz vor dem Aus, Paris war zweimal Ziel terroristischer Attacken, rechtsradikale Parteien und Bewegungen bekamen Aufwind. Gibt es dennoch Grund zum Optimismus für 2016?
Die Stadt Heidelberg wird in den kommenden Monaten drei potenzielle Standorte für Windräder – Drei Eichen oberhalb von Boxberg, Kirchheimer Mühle und Grenzhof – näher untersuchen. Folgende vier der ursprünglich sieben potenziellen Standorte werden nicht weiter verfolgt: Hoher Nistler, Weißer Stein Süd, Lammerskopf und Auerhahnkopf. Bei einer Informationsveranstaltung der Stadt Heidelberg für interessierte Bürgerinnen und Bürger am Freitag, 11. Dezember 2015, in der Stadtbücherei erklärte Umweltbürgermeister Wolfgang Erichson: „Wir sind mitten im Verfahren. Drei Standorte werden wir prüfen, ich bin völlig ergebnisoffen.“
lesen wir in dem Band „Ein guter Traum mit Tieren“ des ungarischen Dichters István Kemény (geb. 1961). Etwas an den Bezügen geht nicht auf, doch man ahnt unmittelbar, dass es beim Schreiben eines Gedichtes besonderer Schutzmaßnahmen bedarf, um die gewohnten Ängste und Bedrängnisse des Alltags zu missachten, ihnen zumindest ihre Übermacht zu nehmen. Dank der „Gitterstäbe“ von Klang und Rhythmus gewährt Kemeny dem Leser in seinen Gedichten Einblicke in die „Schönheit seines Löwen“, also in die Absurditäten des Daseins – in ein zerrissenes Inneres in einem zerrissenen Land.
Geld ist die Sprache, die alle kennen sollten, aber niemand wirklich beherrscht. Sieht man von den Bankern und Wirtschaftseliten einmal ab: Die wollen mit Geld handeln, unser Geld verwalten oder »nur spielen«. Zu unserem Wohl. Natürlich.
Die Fachsprache, die sich rund ums Geld herausgeprägt hat, ist kompliziert, verwirrend und keinem Außenstehenden verständlich. Wir kommen aber nicht umhin, diese Sprache zu lernen. Denn seit der letzten Finanzkrise ist allen bewusst, dass wir die »Sprache des Geldes « verstehen müssen, soll die Finanzwelt nicht mehr in unser Leben eingreifen. Bestsellerautor John Lanchester entschlüsselt, entlarvt, entwirrt Sprachungetüme.

Szene aus «Citizenfour»: Edward Snowden, Glenn Greenwald und Ewen MacAskill in einem Hotelzimmer in Hongkong. screenshot: citizenfour
Der «Guardian»-Journalist Ewen MacAskill saß mit Edward Snowden in einem Hongkonger Hotelzimmer und schrieb den Scoop seines Lebens, während er fürchtete, gleich von Geheimdiensten überfallen zu werden. Ein Gespräch über Edward Snowden, geschredderte Laptops und Paranoia.
Als er im Juni 2013 gebeten wird, einen Informanten in Hongkong zu überprüfen, ahnt er nicht, dass sein Leben bald nicht mehr dasselbe sein wird. In einem Hotelzimmer trifft er den Journalisten Glenn Greenwald, die Filmemacherin Laura Poitras und einen Mann namens Edward Snowden – Poitras erzählt die Geschichte im oscarprämierten Dokumentarfilm «Citizenfour» nach.
? Glauben Sie immer noch, derweil wir heute, am 19. Dezember 2015, einen Tag vor dem 4. Advent, dass ihre digitale Kommunikation abgehört wird? Oder sogar jetzt während dieses gerade stattfindenden Gesprächs?
MacAskill: In Folge der Snowden-Geschichte wurden alle Leute beim „Guardian“ ziemlich paranoid. Ich habe keinen Beweis, dass ich abgehört werde, aber ich denke, wenn man überwacht wird, merkt man es nicht. Im ersten halben Jahr nach der Snowden-Geschichte wurde ich am Flughafen jedes Mal auf die Seite genommen.

