Peter Handke zitiert in seinem Vortrag vor allem eigene und fremde Werke. Dagegen bemüht sich Olga Tokarczuk um ein neues Ideal für die Literatur, das sich an der ältesten Erzählperspektive der Welt orientiert: der der Bibel.

Im Casus Handke spricht ein Kommentator von einem irritierenden Auftritt, nicht zuletzt weil Handke auch versuchte, die Rede mit einer Rezitation von Tomas Tranströmers Gedicht „Romanische Bögen“ im schwedischen Original abzuschließen. Anders als angekündigt, stellte sich Handke in seiner Rede nicht seinen Kritikern, sondern wühlte in den Tiefen des eigenen Werks, das er ausgiebig zitierte. Beide Reden fimden Sie im O-Ton: (mehr …)

Dez. 2019 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren

Eine von China finanzierte Autobahn soll das Land Montenegro aus der Isolation und der Armut befreien. „Stehen wir auf der Moracica-Brücke, scheinen die Wolken uns näher als die Erde. 160 Meter tiefer ist alles Miniatur: Bauernhäuser, Schafsherden, Autos. Zur einen Seite verschwindet die Brücke im tiefen Schlund eines Tunnels, zur anderen wird sie zur Straße auf einem Felsplateau. Wenn man jetzt noch höher klettern würde, könnte man auf einem der Gipfel stehend ein paar Kilometer weiter die zwei anderen Brücken sehen“.

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Dez. 2019 | Allgemein, Essay, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

alfred-nobelDie damalige Entscheidung für Bob Dylan als Literaturnobelpreisträger sollte unkonventionell und zeitgemäß wirken. In Wahrheit jedoch sei sie Ausdruck von Desinteresse, von Unsicherheit und vielleicht sogar von Arroganz. Das genau, nämlich arrogant zu sein, warfen seinerzeit sowohl die den Preis verteilenden Mitglieder der Schwedischen Akademie Bob Dylan vor – weil der den Preis nicht entgegengenommen hat – wie auch das Gremium eben drum dem „Preisverweigerer“.

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Dez. 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Theater, Zeitgeschehen | Kommentieren

Wer würde das nicht auch gerne mal ins Auge fassen – zum Anfang der Zeit reisen. Dem Realisten aber stellt sich diese Frage schon mal nicht mithin fragt man erst gar nicht. Aber? Oder? Vielleicht doch: Fragen wir mal den britische Physiker und Kosmologe John Barrow, ob Zeitreisen aus physikalischer Sicht möglich seien? „Prinzipiell ja, sagt er: Aber“, sagt er „daraus folge nicht, dass man in der Zeit zurückgehen und den Verlauf der Geschichte ändern könne. Nun waren und sind Zeitreisen alleweil ein beliebtes Motiv in der Science-Fiction-Literatur. Aber so phantastisch ist das möglicherweise gar nicht, oder?
Vor etwa 80 Jahren hat der Österreicher Kurt Gödel eine neuartige Lösung für Einsteins Relativitätstheorie entdeckt: Diese Lösung beschreibt ein Universum, das geschlossene  Zeitlinien enthält. Wen man so einem Pfad folgt, landet man irgendwann wieder dort, wo man in der Vergangenheit war. Das ist nicht das Gleiche wie die Zeitreisen aus der Science-Fiction-Literatur. Hätte man eine Zeitmaschine, wie sie zum Beispiel H.G. Wells in seinem gleichnamigen Roman beschrieben hat, dann könnte man in die Vergangenheit reisen und allerlei Paradoxien erzeugen. (mehr …)

Dez. 2019 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Junge Rundschau, Sapere aude, Wissenschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Am 16. März 1937 erreichte Walter Benjamin im Exil in Paris ein Brief seines Freundes Max Horkheimer. Es war die Zeit, in der sich Benjamin tief in Fragen von materialistischer Geschichtsschreibung und die Möglichkeiten der Kunst verstrickte.
In diesem Zusammenhang schrieb Horkheimer, die Idee der „Unabgeschlossenheit“ sei „idealistisch“ – also nicht materialistisch –, „wenn die Abgeschlossenheit nicht in ihr aufgenommen ist“. Denn, so schreibt der Philosoph weiter: „Das vergangene Unrecht ist geschehen und abgeschlossen. Die Erschlagenen sind wirklich erschlagen.“

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Dez. 2019 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau | Kommentieren

Hans Kresnik in der GraGa 9 beim Rundschau-Gespräch über seine Biographie, über verkorkste Politik und über eine anstehende Uraufführung in Heidelberg. Foto: Tenno

Am 12. Dezember 2019 würde der im Juli 2019 verstorbene Johann Kresnik 80 Jahre alt geworden sein. Im Gedenken an den Ausnahmechoreografen und Regisseur wird das Theater und Orchester Heidelberg in Kooperation mit dem Gloria-Kino Rudij Bergmanns Film „Wider den Alptraum Gesellschaft getanzt – Johann Kresnik und sein choreografisches Theater“ zeigen. Seinen politisch-aufklärerisch orientierten Ansichten blieb Kresnik mit seinen Produktionen über die Jahrzehnte bis zuletzt treu.

Kresnik gilt als ein Pionier des deutschen Tanztheaters und leitete zwischen 1979 und 1989 die Tanzsparte des Heidelberger Theaters. Hier entwickelte er seinen ganz eigenen Stil des modernen Tanztheaters und prägte dafür den Begriff »Choreografisches Theater«.

Der in Mannheim lebende Kunstkritiker und Filmemacher Rudij Bergmann begleitete Kresnik über viele Jahre mit der Kamera und dokumentierte vor allem seine Zeit in Heidelberg. In seinem Film versucht er sowohl den künstlerischen als auch persönlichen Lebensweg dieses ungewöhnlichen Choreografen nachzuzeichnen. (mehr …)

Dez. 2019 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Sapere aude, Save the date, Theater & Orchester HD | Kommentieren

… vorgestern nämlich, am Samstag, dem 7. Dezember 2019, legten die Demokraten im Justizausschuss des US- Repräsentantenhauses einen 52-seitigen Bericht zu verfassungs – rechtlichen Grundlagen für ein Impeachment des amerikanischen Präsidenten vor, in dem sowohl die allgemeinen rechtlichen und historischen Bezüge eines Amtsenthebungsverfahrens aufgeführt sind, als auch die Details über dafür relevante Delikte wie Bestechung und Amtsmissbrauch. Den Originalbericht finden Sie hier.
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Dez. 2019 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Politik, Sapere aude, Theater | Kommentieren

Karl V. und Maria von Österreich gehörten beide zur Habsburger-Dynastie – und besaßen die für diese Familie typischen Gesichtsmerkmale: vorstehendes Kinn, vorgewölbte Unterlippe und eine überhängende Nase.
(© historisch)

 

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Dez. 2019 | Allgemein, Essay, Wissenschaft | Kommentieren

In einem umfangreichen Report zeichnet die US-Nachrichtenagentur Bloomberg nach, wie YouTube in großem Stil versagt, problematische Inhalte auf der Video-Plattform unter Kontrolle zu bringen. Schlimmer noch: Hochrangige Mitarbeiter erklären, dass die Steigerung von Reichweite als wichtiger erachtet wird, als das Filtern von teils hochproblematischen Videos. YouTube erklärt hingegen, seine Bemühungen verstärkt zu haben. Dass es Probleme vor allem mit dem Empfehlungs-Algorithmus von YouTube gibt, ist nichts neues. Schaut man bei Alphabets Video-Tochter ein Video, bekommt man in einer Seitenleiste weitere Videos empfohlen. Diese Empfehlungen basieren auf einem Algorithmus und sollen Nutzer dazu animieren, möglichst viele weitere Videos zu schauen. 2018 berichtete der britische Guardian über ein Programm eines französischen Computer – wissenschaftlers, der bis 2013 für YouTube gearbeitet hat.

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Dez. 2019 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren

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