Für das bemerkenswerteste und allüberall präsente in unserer Welt schuf Immanuel Kant einen Begriff:
Das Ding an sich. In seiner 1783 veröffentlichten Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft würde auftreten können, schrieb er: „Ich hingegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, das sind die Vorstellungen, die in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. (mehr …)

Chinesischer Exportschlager? Gesichtserkennung in einem Testlauf bei Tiandy Technology Co. in Tianjin
Wie auch immer: Standen doch 2020 in der Technologiewelt drei wichtige Ereignisse auf der Agenda:
Im Januar trat in den USA ein Regelwerk in Kraft, von dem in deutschsprachigen Medien noch kaum die Rede war, das Europa aber indirekt auch betrifft: der California Consumer Privacy Act.
Die Vereinigten Staaten wählen ihren Präsidenten. Entweder bleibt Donald Trump im Amt – oder es wird ein neuer, gegenüber dem Silicon Valley vermutlich kritischer eingestellter Demokrat gewählt.
Ein radikales Experiment wird zum politischen Programm: das Social-Scoring-System in China, bisher nur im Testbetrieb, tritt landesweit in Kraft und teilt chinesische Bürger in gut und schlecht ein. (mehr …)
Den einstigen AfD-Sprecher Christian Lüth, der meinte, man könne Migranten „erschießen“ oder „vergasen“, setzt sie vor die Tür. Und, dem Reporter Thilo Mischke von Pro Sieben war mit seiner Dokumentation „Rechts. Deutsch. Radikal“ ein Coup gelungen, denn mit diesem Beitrag zeigt er, in der offenen Art, in der er auf Leute zugeht, seinem Geschick, sie zum Reden zu bringen und einer verdeckten Aktion zweierlei: Wie junge Leute rechtsextremen Rattenfängern auf den Leim gehen, wie diese Rattenfänger junge Leute abholen und – was wirklich in der AfD steckt, in der „Alternative für Deutschland“, die so gerne und ausdauernd behauptet, sie sei (allenfalls) „konservativ“, dabei aber ihrer Verfasstheit und ihrem Personal nach den verlängerten Arm des organisierten Rechtsextremismus in diesem Land darstellt.
Barton Gellman erhielt vom Whistleblower Edward Snowden eine Fülle streng geheimer Dokumente. Seitdem wird er von der US-Regierung überwacht. In seinem neuen Buch berichtet der Pulitzer-Preisträger, wie er mit der Überwachung umgeht und was das mit ihm macht.
Gellman ist ein amerikanischer Journalist und Bestsellerautor. Er leitete die Berichterstattung der Washington Post über die Enthüllungen der Überwachungs- und Spionageaffäre. Folgender Text ist ein Auszug seines Buchs Dark Mirror. Die deutsche Übersetzung Der dunkle Spiegel erscheint am 7. Oktober im S. Fischer Verlag. Alle Rechte vorbehalten.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag.
Für Studenten ist trotz der Corona-Pandemie eine Bude noch teurer geworden und gleichzeitig bricht vielen der Nebenjob weg. Das Ergebnis: Jeder vierte muss sich Geld von Freunden oder der Familie leihen. Die Corona-Pandemie belastet Studenten gleich doppelt: Während einerseits die Mieten noch höher steigen, bricht vielen Studies der Nebenjob weg. Darauf macht der „MLP Studentenwohnreport 2020“ aufmerksam, der an diesem Donnerstagvormittag vorgestellt wurde.
Das Eis schmilzt immer schneller – es schmilzt so schnell, dass Experten inzwischen damit rechnen, dass es schon ab 2035 komplett eisfreie Sommer an der nördlichen Polkappe geben wird. Die Folgen werden auch in Deutschland zu spüren sein. Bislang ist das Meereis in der Arktis auf die zweitniedrigste Ausdehnung seit Beginn der Messungen vor rund 40 Jahren geschrumpft. Mit 3,74 Millionen Quadratkilometern sei in der vergangenen Woche wahrscheinlich das Minimum für dieses Jahr erreicht worden;
Zählen Bilder – und genau so muß das wahrgenommen werden dürfen – mehr als Taten? Oder aber, wird stattdessen jede sachliche Debatte zum Streit skandalisiert? Und, schadet dies dann unserer Demokratie? Medien und Leser stehen vor enormen Herausforderungen. Will die Öffentlichkeit solcherlei „Polit-Rodeo“ wirklich sehen? Bitte. Lesen Sie:
Text und Melodie des von Frierich Gundolf (1880-1935) geschaffenen Lieds war zunächst im aus der Jugendbewegung hervorgegangenen „Grauen Orden“ verbreitet, dessen Leiter Willi Graf später der Widerstandsgruppe (Weiße Rose) angehörte. Da es auch das Lieblingslied von (Bild) Sophie Scholl war, gilt es heute als das „Lied der Weißen Rose.
Zwar „fördert die EU den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten“, das jedenfalls steht im Vertrag über die Europäische Union. Aber: Damit ist es nicht mehr weit her, heute kommen die EU-Vertreter mehrheitlich als selbstsüchtige Eigennutze einher. Auf dem ersten Gipfeltreffen in Brüssel seit Monaten, auf dem die 27 Staats- und Regierungschefs sich endlich wieder ohne Videoschalte in die Augen schauen und gegenseitig ins Gewissen reden konnten, stehen formal der Aufbauplan zur Bewältigung der Corona-Krise und der Finanzrahmen bis 2027 auf der Agenda. (mehr …)

Die Schule von Rhein-Athen: Joseph von Kellers Kupferstich dokumentiert das im Zweiten Weltkrieg mit der Bonner Universitätsaula verbrannte Wandgemälde „Die Philosophie“ von Jakob Götzenberger.
Kaum ein gutes Haar ließ Arthur Schopenhauer an der akademischen Philosophie seiner Zeit. Zwar erhalte Philosophie als Lehrfach an der Universität eine „öffentliche Existenz“; das ermögliche es manchem „jungen und fähigen Kopf“, mit ihr Bekanntschaft zu schließen, so konzediert er in den „Parerga und Paralipomena“.
Aber diesen Vorteil überwiege der Nachteil, dass staatlich angestellte „Kathederphilosophen“, statt „freie Wahrheitsforschung“ zu betreiben, „im Auftrage der Regierung“ handelten.
Und das bedeutete für Schopenhauer letztlich: im Einklang mit der Landesreligion.