In den 1880er Jahren unterwarf die deutsche Kaiserliche Kriegsmarine einen Teil von Neuguinea und umliegender Inseln. Mit dabei war ein Urgroßonkel des Autors, der Militärgeistliche Gottlob Johannes Aly. Aus dessen Erinnerungen und zahlreichen anderen Dokumenten wird deutlich, dass die meisten Artefakte aus diesem Teil der Welt geraubt oder ergaunert wurden. Das gilt auch für das Paradeobjekt der Berliner ethnologischen Sammlung und des Humboldt Forums, das große Südseeboot von der Insel Luf.
Neben Denkmälern und Straßennamen zeugen zauberhafte Museumsobjekte von den einstigen Kolonien – doch wie sind zu uns gekommen und woher stammen sie? Götz Aly deckt auf, dass es sich in den allermeisten Fällen koloniale Raubkunst handelt, und erzählt, wie brutal deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen. So auch auf der Insel Luf: Dort zerstörten sie Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus.

Heidelberg – das ist eine Geschichte von mehrfachen Besuchen, die auch ihren dichterischen Niederschlag in seinem Werk gefunden hat. Am 17. Mai 1775, im Alter von 26 Jahren, besuchte der Dichter das Schloss zum ersten Mal. Die romantische Atmosphäre begeisterte ihn. Insgesamt achtmal besuchte er die Stadt am Neckar und ließ sich inspirieren – auch zu Gemälden vom Schloss.
Am 17. Mai 1775 besuchte Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) zum ersten Mal Schloss Heidelberg. Wenige Tage zuvor war er mit Freunden von Frankfurt am Main aus in Richtung Schweiz aufgebrochen. Zur damaligen Zeit war Goethe schon berühmt: „Die Leiden des jungen Werthers“, die ein Jahr zuvor erschienen waren, hatten ihn bekannt gemacht. (mehr …)
In der Tat sind die Utopien der späten 60er Jahre zerbrochen, aber der historische (unser, mit Verlaub) Optimismus, der diese Utopien erzeugt hatte, ist – „trotz alledem und alledem“ – noch nicht ganz aufgezehrt, die Welt scheint immer noch veränderbar. Neue Bewegungen sind entstanden, deren Ansprüche noch immer dem „Establishment“ so unerhört und radikal vorkamen und vorkommen, dass der Streit darüber ebenso unvermeidlich wie heftig war wenn sie ein Forum erhielten, was selten der Fall war: der (sic) Feminismus∗In, die Ökologie, die Bürgerinitiativen. Die Parteien und die Sozialpartnerschaft waren darauf nicht vorbereitet, standen dem wütend und ratlos gegenüber. Damals begann der Verlust ihrer Glaubwürdigkeit.
Ein Plädoyer für das Schauspiel in den Zeiten von Kabel-TV, Computerspiel und Corona? Aber ja doch, gern! Welcher Spielraum nämlich bleibt heute noch Tätern auf der Bühne? Sie werden belauscht, wenn sie Pläne schmieden, sie werden gescannt, wenn sie Verbündete suchen, ihre Gedanken lösen Alarm aus, ehe sie Tat werden, sind sie doch schon gefesselt, derweil sie es aber nur selber noch nicht wissen. Die neueste Technik sind Einschnürungstechniken. Im Kino und im Fernsehen diktieren sie längst den Lauf der Geschichten: das Handy, das geortet wird; das Internet, in dem man die Tat zurückverfolgen kann bis zur Idee, der sie entsprang; die GPS-Spuren, die das Fluchtauto hinterläßt; die Satellitenkamera, die auf die Städte niederfährt wie ein sehender Blitz.

Hey, hat einer von Euch ? was wider „die“? Nee, nix. Die Grünen sind – oder machen jetzt einen auf – staatstragend …
Das Wahlprogramm von Bündnis90/Die Grünen trägt den schönen Titel „Deutschland. Alles drin“. Und, in der Tat steckt dort so ziemlich alles drin, was man sich in Sachen Dirigismus, Steuererhöhungen und Gesellschaftstransformation vorstellen kann. Die hohen Zustimmungswerte für die Partei von Annalena Baerbock und Robert Habeck speisen sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch aus der Tatsache, dass bisher nur die wenigsten (potentiellen jedenfalls) Wähler*innen oder „Wähler“ (kurze Luftholpause „Innen“ – aber das, nämlich die Verhunzung unserer (sic!): deutschen Sprache ist ja dann doch ein anderes Thema) ohne einen Blick nach „Innen“ also in dieses 136 Seiten umfassende Konvolut geworfen zu haben. Es stehen jedenfalls viele Punkte darin, die kritisch hinterfragt werden könnten. Einige tun das bereits – Kritik üben nämlich am Grünen-Programm, die nun aber auch aus den Reihen der Grünen selbst heraustönt: und zwar an der Überschrift – genauer gesagt am Wort „Deutschland“. (mehr …)

Universitätspräsidentin Susanne Menzel-Riedl und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode mit dem Vertrag über die Studie.
Die Universität Osnabrück erstellt in den kommenden drei Jahren eine Studie zu sexualisierter Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen im kirchlichen Raum im Bistum Osnabrück. Sie leistet damit einen unabhängigen wissenschaftlichen Beitrag zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum seit 1945. Der Vertrag über das Forschungsvorhaben wurde am 26. April von beiden Vertragsparteien unterzeichnet. Das Bistum stellt der Universität 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Projektbeginn ist voraussichtlich am 1. August 2021. (mehr …)
Das Bundesverfassungsgericht hat nicht nur den drögen Klimaschutzplan der schwarz-roten Bundesregierung als ungenügend entlarvt. Die Richter verlangen von der deutschen Politik nichts Geringeres als eine administrative Revolution. Seit Jahrzehnten treffen Regierungsverantwortliche hierzulande kurz- bis mittelfristige Entscheidungen: Meist jedoch liegt ihr Fokus auf der aktuellen, allenfalls noch den nächsten beiden Legislaturperioden. Was danach kommt, spielt keine Rolle. Selbst wenn Abgeordnete, Minister und die Kanzlerin in Sonntagsreden wortreich die „Zukunft“ beschwören, lautet ihr Motto – insgeheim: (mehr …)
Was auf den ersten Blick befremdlich wirken mag, folgt einer einfachen Logik: Das Elend der Welt wäre ohne Lachen nicht auszuhalten. Im Himmel hingegen herrscht Friede, Freude, Eierkuchen, da braucht kein Mensch das Lachen – es sei denn, es wäre einem bei allem friedlichen Eierkuchen vergangen. Das Lachen, dieses befreiende, oft erlösende Ventil, das den Druck des Alltags, die Sorgen der Welt, all den Ballast des Menschseins für einen Moment entweichen lässt, ist schwer geworden. Mir ist nicht bekannt, dass Deutschland inzwischen der Himmel auf Erden ist, und dennoch: Jedes Lachen steht gegenwärtig unter besonderer Beobachtung. Jede Lachmuskel-Entgleisung sollte wohlüberlegt sein. Es herrscht Humorstarre. Spätestens seit Beginn der Pandemie verharrt unsere Gesellschaft in unterschiedlichen, voneinander getrennten Humorlagern. Das lähmt. Es sorgt dafür, dass sich einzelne Gruppierungen immer tiefer in ihren Gräben verschanzen und das gegnerische Lager argwöhnisch beäugen. (mehr …)
Unter dem Motto „Alles dicht machen“ kritisieren Schauspielstars die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Das ist nachvollziehbar – die Häme gegenüber der Aktion ist es nicht.
Keine Frage: Die Aktion „Alles dicht machen“, an der sich Dutzende Künstler beteiligt haben, sollte Aufmerksamkeit erregen. Und sie sollte wahrscheinlich eine große Debatte über unseren gesellschaftlichen Umgang mit Corona auslösen. Schließlich hat man über ein Jahr lang von vielen Schauspielern sowie von Musikern nichts gehört und nichts gesehen.