In Deutschland unterliegen sogenannte Kugelbomben, auch als Feuerwerkskugeln bezeichnet, strengen gesetzlichen Bestimmungen. Sie sind in der Regel nach dem Sprengstoffgesetz der Kategorie F4 (Großfeuerwerk) zugeordnet. Das bedeutet, dass sie – eigentlich – ausschließlich von Personen mit entsprechender Fachkunde und behördlicher Erlaubnis verwendet werden dürfen.

Der Erwerb und Einsatz durch Privatpersonen ist verboten. Grundsätzlich sind „Kugelbomben“ nicht im freien Handel erhältlich und dürfen nur von lizenzierten Pyrotechnikern bei spezialisierten Herstellern oder Händlern bezogen werden.

Durch die Explosion einer mutmaßlichen Kugelbombe zerstörte Fensterscheiben im Berliner Stadtteil Schöneberg.

Einsatz hauptsächlich bei Großfeuerwerken

Aufgrund ihrer erheblichen Explosionskraft und der komplexen Handhabung können unsachgemäßer Gebrauch oder technische Defekte zu schweren Verletzungen oder sogar Todesfällen führen. Bei mehreren der tödlichen Unfällen aus der Silvesternacht waren laut Polizei „Kugelbomben“ die Ursache. In Berlin richteten die Sprengkörper außerdem beträchtlichen Schaden an Gebäuden an.

Die runden Feuerwerkskörper sind kugelförmige, pyrotechnische Effekte, die hauptsächlich in professionellen Großfeuerwerken bei Shows und Events eingesetzt werden. Sie bestehen aus einer kugelförmigen Hülle, die mit verschiedenen pyrotechnischen Mischungen gefüllt ist, um bei der Explosion Lichteffekte zu erzeugen.

Symbolbild: Beamte der Bundespolizei kontrollieren ein Fahrzeug. (Quelle: dpa/Marius Becker)
Player: audioSchäden durch Kugelbomben lösen Debatte über Grenzkontrollen aus – Schäden durch Kugelbomben lösen Debatte über Grenzkontrollen aus

Feuerwerk aus dem Ausland oft ohne Zulassung

Der Abschuss erfolgt aus speziellen Rohren mittels einer Treibladung aus Schwarzpulver. Während des Aufstiegs brennt eine Zündschnur ab, die die Ladung im Inneren der „Kugelbombe“ zündet, wodurch die Hülle zerbirst und die Effekte symmetrisch am Himmel verteilt werden.

In Deutschland müssen alle im Handel erhältlichen pyrotechnischen Artikel getestet und mit einem Zulassungszeichen (CE-Zeichen) versehen sein. Bei eingeführten Waren fehlt die nötige Zulassung oft. Die Behörden gehen davon aus, dass viele der an Silvester gezündeten „Kugelbomben“ aus dem Ausland, vor allem aus Polen und Tschechien, in die Bundesrepublik gebracht wurden.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 02. Januar 2025 um 12:00 Uhr.

  • Am Platz vor der Pauluskirche in Duisburg hat die Polizei eine mobile Videoüberwachung für den Silvesterabend aufgebaut.

     

  • Polizei vor Silvester-Einsatz „Klarer Auftrag heute N

  • Abgebrannte Böller liegen nach der Silvesternacht auf der Straße im Hintergrund sind Feurwehrfahrzeuge zu sehen.

     

 

 

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Jan. 2025 | In Arbeit | Kommentieren