Bewerbungsschrift wird im Januar 2014 bei der UNESCO eingereicht
Heidelberg bewirbt sich um die Aufnahme in das Creative Cities-Netzwerk der UNESCO als Literaturstadt. Ein 15-köpfiges Expertenkomitee aus den Bereichen Kultur, Literaturvermittlung, Wissenschaft, Kultur- und Kreativwirtschaft hat in den vergangenen Monaten eine 150-seitige Bewerbungsschrift verfasst. Sie soll Ende Januar 2014 bei der UNESCO eingereicht werden. Mit einer Entscheidung der UNESCO wird bis November 2014 gerechnet. Weltweit gibt es derzeit sieben UNESCO-Literaturstädte: Edinburgh, Iowa City, Melbourne, Dublin, Reykjavík, Norwich und Kraków.
Öffentlich vorgestellt wurde die Heidelberger Bewerbungsschrift am 19. November 2013 im Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum in der alten Feuerwache. In der Publikation wird auf 150 Seiten ausführlich dargestellt, was die Literaturstadt Heidelberg ausmacht: von der großen literarischen Tradition bis hin zum zukunftsfähigen Standort für Technologie und Medien. Der Bewerbungsschrift ist ein Essay der Schriftstellerin Jagoda Marinić vorangestellt sowie ein sogenannter „Letter of Endorsement“, ein Unterstützungsschreiben des Oberbürgermeisters. Finanziell unterstützt wurde die Bewerbungsschrift von der Stadt Heidelberg und der Lautenschläger-Stiftung.
„Schon der Bewerbungsprozess um den Titel der UNESCO-Literaturstadt hat Impulse gegeben und neue Projekte und Kooperationen mit den weiteren UNESCO Creative Cities entstehen lassen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Vorstellung der Bewerbung. „Er hat ein verstärktes Bewusstsein für den literarischen Reichtum und die Möglichkeiten der Zukunft geschaffen. Diese Dynamik soll mit Hilfe des UNESCO-Titels erhalten und gestärkt werden“, so Würzner.
Kulturbürgermeister Dr. Joachim Gerner als Initiator der Bewerbung betonte, er verstehe die Mitgliedschaft als Arbeitsauftrag und Verpflichtung, als eine Identitätserklärung. „Es ist eine zentrale Aufgabe heutiger Kulturpolitik, Strategien zu entwickeln, die die Vereinnahmung von Kunst und Kultur als bloßem Event aufhalten“, so Gerner.
„Die Literatur verbindet in idealer Weise Bildung, Wissenschaft und Kultur – die Grundpfeiler, auf denen auch in Zukunft Heidelbergs Profil als Europäische Stadt des Wissens aufbauen sollte. Daher ist es wichtig, dass die Literatur eine besondere Rolle bei wichtigen gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Entwicklungen einnimmt“, erklärte Frank Zumbruch, Vorsitzender des Bewerbungskomitees, auch mit Blick auf die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg.