Der Fall Julian Assange kommt in Bewegung: Laut Gerichtsunterlagen wird sich der Whistleblower in einem US-Anklagepunkt schuldig bekennen. Im Gegenzug kann er in seine Heimat Australien zurückkehren. Die Meldungen überschlagen sich derzeit, heute morgen war in den Agenturen zu lessen dass „das juristische Tauziehen um Julian Assange vor dem Ende stehe. Nach übereinstimmenden Meldungen wird der Whistleblower einen Deal mit den US-Behörden eingehen. Das berichten die Nachrichtenagenturen AP und Reuters unter Berufung auf US-Gerichtsunterlagen.
Dabei soll Assange in einem Punkt einen Verstoß gegen US-Spionage-Gesetze einräumen. Die Strafe dafür würde als verbüßt gelten. Der Australier könnte dann in seine Heimat zurückkehren. In der Nacht meldete die Plattform WikiLeaks, dass Assange Großbritannien per Flugzeug bereits verlassen habe. Das Abkommen sieht offenbar vor, dass sich Assange in dem US-Außengebiet der Marianeninseln vor einem Gericht schuldig bekennt. Das Strafmaß soll nach bisherigem Stand 62 Monate betragen und als abgegolten betrachtet werden. Laut Reuters ist die Anhörung auf Mittwoch, 9 Uhr Ortszeit (1 Uhr deutscher Zeit) angesetzt.
Diese hatten ihn zunächst (Peinlichpeinlich …) wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden ins Visier genommen. Diese Anschuldigungen wurden später jedoch aus Mangel an Beweisen fallen gelassen. Er saß ohne eine Verurteilung im Gefängnis. Menschenrechtsorganisationen, Journalistenverbände, Künstler und Politiker forderten seit langem Assanges sofortige Freilassung.
Gegen seine Auslieferung von Großbritannien in die USA hatte Assange zuletzt Berufung eingelegt. Eigentlich sollte darüber im Juli vor dem High Court in London verhandelt werden. Der High Court hatte einem entsprechenden Antrag Assanges im Mai teilweise stattgegeben und damit eine unmittelbare Überstellung des 52-Jährigen an die USA abgewendet.
Auch die australische Regierung hatte sich für die Freilassung ihres Staatsbürgers eingesetzt. US-Präsident Joe Biden weckte kürzlich etwas Hoffnung in diese Richtung. Er sagte auf die Frage, ob die USA ein australisches Ersuchen prüfen wollten, die Strafverfolgung gegen Assange einzustellen: „Wir erwägen das.“