Daß „Klima Schutz in Heidelberg sucht“, ist das Motto einer von OB Würzner gerade gestarteten stadtweiten Kampagne, mit der die Verwaltung alle Bürger aufruft, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen. Global denken (ja! daran führt kein Weg vorbei) – muß, was Wunder – auch lokales Handeln zur Folge haben:
Anlaß für die Heidelberger Kampagne ist die alarmierende Entwicklung des CO2-Ausstoßes in den vergangenen Jahren. Obgleich Heidelberg sich seit 1992 bundesweit mit beispielhaften Maßnahmen für den Klimaschutz eine Vorreiterrolle erobert hat, stieg der Kohlendioxid-Ausstoß um sechs Prozent. Das zeige, so Oberbürgermeister Eckart Würzner, „daß wir auch und gerade in der ehemaligen Bundesumweltstadt die Klimaschutzaktivitäten auf eine breitere Basis stellen und deutlich mehr Partner gewinnen“ müßten. Und die sucht die Verwaltung jetzt nicht nur im Kreis von Industrie, Handwerk, Universität und anderen großen Einrichtungen, sondern auch bei Heidelberger Bürgern. So soll die Kampagne auch deutlich machen, daß Klimaschutz nichts mit Einschränkung oder Verlust an Lebensqualität zu tun haben müsse. Heidelbergs OB auf der „Eiswettenveranstaltung“ auf dem Bismarckplatz – wer da so alles mitmacht. Und warum:
[audio:http://rundschau-hd.de/wp-content/uploads/wuerzner_1.mp3]In der Tat, der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen (Bild: Umweltverschmutzung kann ja so „ästhetisch“ einherkommen) nimmt immer weiter zu. Gleichzeitig verdeutlichen die mühsamen Klimaverhandlungen der letzten Jahre, daß sich die Hoffnungen auf einen weitreichenden Klimaschutz nicht allein auf internationale Verhandlungsprozesse stützen können.
Bei diesem Stand der Dinge kommt es mehr denn je auf das Verhalten eines jeden Einzelnen an. Für ein seit langem angemahnten Umweltbewußtsein muß nicht eigentlich bei uns noch viel geworben werden – ist doch schließlich das Bewußtsein unseres Tuns längst vorhanden. Wichtiger ist, daß jeder Einzelne umweltpolitische Taten folgen läßt.
Greifen wir mal nach dem Zufallsprinzip hinein ins volle Leben, fangen wir mal bei Sportfans an – die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wissen, daß (nach Erkenntnissen des Umweltbundesamtes) ihre Lärm – Fanfaren, die sogenannten „Tröten“ , bei uns jährlich 100 Tonnen FCKW freisetzen. Naja, die Heidelberger Tröter sind so viele nun wieder auch nicht, aber irgendwo kann jeder für sich anfangen. Nämlich, um beim als Kleinkram inkriminierten kaum Wahrgenommenem zu bleiben, „kann“ (so Dr. Klaus Keßler von der auch von der Stadt Heidelberg getragenen Klimaschutz- und Beratungsagentur (KliBa), „ein Drei-Personen-Haushalt auf die Standby-Funktion der Elektrogeräte im Jahr etwa 100 Euro sparen“ – das wären ausgerechneter Weise drei Milliarden Kilowattstunden jährlich – und mithin so viel, wie der gesamte jährliche Verbrauch Berlins. Jetzt sollte es jeder kapieren. Aber, was dürfen wir daraus lernen?:
Kleinvieh macht auch Mist!
Bleiben wir also im Dorf und nähren den CO2 Ausstoß auch in Heidelberg redlich. Am 25. Mai wurde also ein Kubikmeter Eis auf dem Bismarckplatz in ein nach Passivhaus-Standard gedämmtes Haus – (eher Häuschen zwar) eingeschlossen. Oberbürgermeister Eckart Würzner hat kurz nach „high noon“ symbolisch die „Eisblockwette“ „angeschoben“. Jeder kann nun grübelnd raten oder zu rechnen versuchen, wieviel Eis in Prozent nach drei Wochen – also am 15. Juni – noch übrig sind. Und so eine Reise mit dem schweizerischen Glacier-Express gewinnen.
Was das alles soll, sagt Eckart Würzner uns nun selbst:
[audio:http://rundschau-hd.de/wp-content/uploads/geldsparen.mp3]Ach ja, natürlich hat Eckart Würzner auch eine Idee,
wieviel Eis da nach drei Wochen noch nicht zu Wasser
zeronnen sein würde:
[audio:http://rundschau-hd.de/wp-content/uploads/wuerzner_2.mp3]Weshalb übrigens die Gesamtanlagenschutzsatzung der Stadt Heidelberg Schuld daran hat, daß hier etwa und mal eben zum Beispiel, mit „Photovoltaik“ jedenfalls kaum mehr als nicht viel aktiv für lokalen Klimaschutz getan werden kann, und weshalb Karl-Heinz Winterbauerfroh ist, daß, oder wenn Heidelberg nicht als Weltkulturerbe firmieren kann,erläutert uns am Rande jener Veranstaltung auf dem Bismarkplatz der Dachdeckermeister und (wo waren da eigentlich GAL- und SPD Räte- und Rätinnen) frischgebackene FWV-Stadtrat :
[audio:http://rundschau-hd.de/wp-content/uploads/sonnenenergie.mp3]Seis drum, Weltkulturerbe werden zu wollen, das kann sich Heidelberg für die nächsten zig Jahre mittlerweile ohnehin abschminken – was immerhin dem Denkmalschutz- und Baurechtsamt die (restriktiven zumindest) Möglichkeiten nimmt, Heidelberger Bürger allzu wild zu kujonieren. Hat ja auch was für sich.
Und auch da gibt es für den mittlerweile ja nicht mehr ganz so neuen OB sicher häufigen Handlungsbedarf. Hier im Bild aber darf er sich erst mal freuen darüber, daß das Eis jetzt drin ist. Oder läßt er hier schon Vorfreude auf seinen Urlaub erkennen, den er derzeit gerade verbringt? Eine Menge Gelegenheiten, ihn sich verdient zu haben, hat er jedenfalls hinter sich! Und, soll er sich mal gut erholen. Wenngleich es, analysiert man, w i e das versucht wird, man es nicht glauben mag: Die (angekündigte) Fundamentalopposition der GAL und der SPD schläft nicht. got
„Klima sucht Schutz in Heidelberg“ – aktuelle Termine
Beratung rund um den Klimaschutz
Am 25. Mai startete die stadtweite Kampagne „Klima sucht Schutz in Heidelberg“ mit der Heidelberger Eisblockwette. In der Zeit der Eisblockwette vom 25. Mai bis zum 15. Juni bieten Experten am Aktionshaus auf dem Bismarckplatz Informationen rund um den Klimaschutz an. Die Firma Näher Baustoffe berät zum Thema
„Wärmedämmung nicht nur im Winter“
am Freitag, 8. Juni, von 11 bis 18 Uhr
am Aktionshaus auf dem Bismarckplatz.
Fachleute der Firma Näher Baustoffe informieren über die unterschiedlichen Dämmstoffe und energieeffizientes Bauen.
Experten der Dachdecker-Innung stehen für Fragen rund um die Wärmedämmung zur Verfügung und informieren zum Thema
„Spezialisten für Wärmedämmung“
am Samstag, 9. Juni, von 10 bis 16 Uhr
am Aktionshaus auf dem Bismarckplatz.
Fotoaktion: Gesicht zeigen für den Klimaschutz
„Klima sucht Schutz in Heidelberg …auch bei dir“: Mit einer Fotoaktion soll illustriert werden, was Heidelberger Bürger für den Klimaschutz tun. Zu diesem Zweck können sich alle Interessierten und Klimaschutz-Engagierten fotografieren lassen und ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz nennen. Die „Heidelberger Klimaschützer“ erscheinen dann auf Plakaten, in Zeitungen und im Internet. Zum nächsten
Fototermin
am Samstag, 9. Juni, von 12 bis 16 Uhr
am Aktionshaus auf dem Bismarckplatz
sind alle Heidelbergerinnen und Heidelberger herzlich eingeladen!