Papst Franziskus hat offenbar einen konservativen US-Kardinal bestraft und ihm sowohl seine Bleibe als auch das Gehalt entzogen. Anonyme Quellen packen aus.
Papst Franziskus soll im Vatikan für Aufruhr unter den Kardinälen gesorgt haben. Wie zwei anonyme Quellen der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) erzählten, wurde ein US-Kardinal streng bestraft, indem Franziskus sein Recht auf eine subventionierte Wohnung im Vatikan und sein Gehalt als pensionierter Kardinal entzogen hat. Damit sei bereits der zweite konservative US-Kardinal innerhalb kurzer Zeit ins Visier des Papstes geraten. Besonders traditionelle Gläubige sind zunehmend unzufrieden mit Papst Franziskus.

Papst bestraft US-Kardinal und entzieht ihm Bleibe im Vatikan

Während einem Treffen der Vatikanleiter am 20. November habe der zuletzt erkrankte Papst Franziskus gesagt, dass Kardinal Raymond Burke eine Quelle der „Uneinigkeit“ in der Kirche darstelle und er deshalb gegen ihn vorgehe. Das berichtete ein Teilnehmer der AP, der den Inhalt der Besprechung laut eigener Angaben eigentlich nicht öffentlich teilen dürfte und deshalb anonym bleiben will.
Eine weitere Quelle bestätigte die Strafe für den US-Kardinal. Papst Franziskus habe demnach gesagt, dass er dem Kardinal namens Burke sämtliche Privilegien entzieht, weil er diese gegen die Kirche verwende. Die zweite Quelle sei laut AP kein Teilnehmer an dem Treffen gewesen, sondern im Anschluss über die Maßnahmen informiert worden.

Papst entzieht US-Kardinal Bleibe und Gehalt in der Pension –
konservative Gläubige sind außer sich

Die Entscheidung des Papstes löste ein Beben bei konservativen Katholiken aus. Franziskus sei „auf dem besten Weg, der tyrannischste Papst der Geschichte zu werden“, wenn der Bericht wahr ist, schrieb Michael J. Matt, der Herausgeber von The Remnant, einer traditionalistischen katholischen Zeitung, auf X. Der US-Autor Raymond Arroyo warf dem Papst auf der Plattform vor: „Wir haben eine neue Stufe der päpstlichen Rachsucht erreicht.“
Erst Anfang November hatte The Vatikan News über eine Entlassung berichtet. Damals hatte Papst Franziskus einen Bischof aus Texas, Joseph Strickland, nach seines Amtes enthoben. Der Grund wurde damals sehr wage formuliert. So habe eine „eingehende Untersuchung“ des Bischofs durch zwei Geistliche ergeben, dass eine Fortsetzung seines Amtes nicht möglich sei. Nachdem Strickland sich geweigert hatte, von selbst zu gehen, wurde er vom Papst abgesetzt.

„Gräueltat, die bekämpft werden muss“:
Ehemaliger Bischof kritisiert die Entscheidung des Papsts

Strickland kommentierte die erneute Maßnahme gegen einen US-Kardinal ebenfalls auf X. „Wenn dies stimmt, ist es eine Gräueltat, die bekämpft werden muss“, schrieb Strickland als Reaktion auf einen Artikel über die Maßnahme, die Franziskus angeblich ergriffen hatte. „Wenn es eine falsche Information ist, muss sie sofort korrigiert werden“, fügte er hinzu.

Burkes Sekretär teilte einer Nachrichtenagentur auf Anfrage mit, dass der US-Kardinal keine Benachrichtigung über die Maßnahmen erhalten habe. Der 75-Jährige wurde vom Papst bereits 2014 als Richter am Obersten Gerichtshof im Vatikan entlassen. Der äußerst konservative Kirchenrechtler gilt als großer Kritiker des Papstes und unter anderem dessen Engagement in der LGBTQ+-Community. Demnach habe Burke bereits zweimal einen offiziellen Fragenkatalog beim Papst eingereicht, der als „Dubia“ bekannt ist. Dabei handelt es sich wortwörtlich übersetzt um kritische „Zweifel“ an Vorhaben oder Plänen des Kirchenoberhaupts, die geklärt werden sollen.

 

Dez. 2023 | Allgemein, Kirche & Bodenpersonal, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren