Dass es für Frauen in der Kunst nicht unbedingt leicht ist, kann derzeit eindrucksvoll in der Kunsthalle Mannheim sehen, die mit der Schau „Hoover Hager Lassnig“ Werke von drei stilistisch sehr unterschiedlichen, aber thematisch verwandten Künstlerinnen zeigt. Maria Lassnig hat sich noch mit fast 80 Jahren mit dem Thema Mutterschaft auseinandergesetzt: „Der vermeintliche Säugling ist allerdings ein kleines Männchen, das Anzug trägt, Geheimratsecken hat und in Wahrheit einen einstigen Liebhaber der Malerin darstellt. In dem anderen Werk erscheint sie als hockende grüne Gestalt mit gnomenhaft verzerrten Gesichtszügen, und man weiß nicht, ob das abstrakte Objekt, das zwischen ihren Schenkeln schwebt, aus ihr herauskommt oder dorthin zurückwill. Mit einem Neugeborenen hat es jedenfalls nur die blassrosa Farbe gemein. Beide Male drückt die Darstellung des eigenen Ichs auch die Trauer der Braut und Mutter aus, die die international erfolgreiche Künstlerin nie gewesen ist.“ Die Werke von Maria Lassnig, Nan Hoover und Anneliese Hager aber „verbindet mehr als nur biografische Analogien. Das eigene Ich ist bei ihnen weder Studienobjekt noch Denkmal, sondern Symbol für einen harten, am Ende aber
Dez. 2023 | Heidelberg | Kommentieren