Das 1988 von der peruanischen Tänzerin und Choreographin Jai Gonzales und dem Heidelberger Zirkusartisten Bernhard Fauser gegründete Ensemble feiert in diesem Sommer sein 25 jähriges Bestehen. In einem sich auf drei Wochenenden erstreckenden Programm gibt es vom 21. Juni bis 7. Juli 2013 ein Wiedersehen mit treuen Weggefährten und „best off“- Stücken wie auch eine ganz besondere Premiere. „PoliTanz“. Jai Gonzales wird in diesem augenzwinkernden Stück die „politischen Tanzpartner“ des letzten viertel Jahrhunderts zusammenführen. „Zwischenspiel“(1996), „Middle of Nowhere“(2000), „Sensaciones“(1988), „Aufwand(2012)“, „update“ (2012/13) und „Sixteen Dances“ (2012) sind einige Wiederaufnahmen, der Videokünstler Lillevan mit Pianist Ueli Wiget, Ensemble Modern, wird ebenso zu sehen und zu hören sein wie Schlagzeuger Boris Müller und das Schlagquartett Köln. Infos hier
Das UnterwegsTheater, einst gegründet, eine eigene szenische Sprache zu entwickeln und dem Tanz wie anderen zeitgenössischen Künsten eine Produktionsstätte in Heidelberg zu schaffen, ist nach Jahren der Odysee nun in der HebelHalle zu Hause. Insgesamt fünf Stationen, die Urzelle am Hbf Pro-B-Bühne, Übergangslösung Zwinger 3, ein dreimonatiges New York Exil, Zwischenlösung Klingenteichhalle, vermeindliche Lösung Altes Hallenbad, mußten bis zum unverhofften HappyEnd in der HebelHalle bewältigt werden.
Schönstes Jubiläumsgeschenk ist für das UnterwegsTheater die Schaffung des Choreographischen Centrums in Nachbarschaft
zur HebelHalle. In einer seit diesem Jahr bestehenden Arbeitsgemeinschaft mit dem Theater und Orchester der Stadt Heidelberg werden die Kräfte für den Tanz gebündelt. Neue „Tools“ hierfür sind die ab 2014 stattfindende Tanzbiennale mit lokalen, landesweiten und internationalen Produktionen sowie das im Juni zu eröffnende Choreographische Centrum, das jährlich bis zu vier Choreographen die Möglichkeit der Künstlerresidenzen geben, d.h. temporäre Wohn- und Produktionsmöglichkeiten in Heidelberg anbieten wird.
ARTORT013 findet in diesem Jahr ausnahmsweise im Herbst statt, genauer gesagt vom 11.-22. September. Dabei haben sich Jai Gonzales und Bernhard Fauser im Jubiläumsjahr eine besondere „location“ ausgesucht, das Heidelberger Schloss. „My castle my home“ ist das Motto und geplant ist ein durch eher unbekanntes Gelände der Schlosslandschaft geführter „Parkour“ mit Gesang, Video- und Lichtkunst, Architekturfotografie und nicht zuletzt Tanz.
In Begleitung zu den weiteren Feierlichkeiten diesen Sommers in Heidelberg steht eine große temporäre Licht- und Videoarchitektur auf der Alten Brücke in Vorbereitung.
30.Mrz.2013, 04:09
Als jemand, der gerade dieser Tage bei schöner Sonne durch Miraflores, einen Stadtteil von Lima, spazieren konnte, im dortigen Park in einer abgesenkten Rotunde Peruaner und Peruanerinnen gemischten Alters, wenngleich überwiegend Ältere, bewegungsselig, anrührend, unkompliziert und völlig ohne zudringlichen Kommerz Salsa, Cumbias und Bachatas tanzen sah und sich dabei daran erinnerte, dass auch das im obigen Beitrag angesprochene Duo-Ensemble vor kurzer Zeit genau in diesem jenem Parke auch schon eine Art Performance hatte, wenn ich das recht sehe und wohl sehr erfolgreich dazu noch, freut es mich natürlich:
dass die Odyssee des Künstler-Paares Fauser-Gonzalez zu Ende zu sein scheint, wie der Beitrag oben es darstellt. Gut so!
Tanzen wir, tanzen wir unsere Lähmungen weg – ob choreografisch inszeniert oder einfach so. Auch und gerade in Heidelberg. Von Peru, von Lima kann (wieder) gelernt werden, ein Volk zweifellos im Aufbruch.
Herr OB Würzner, wir brauchen Tanzfläche, auch in der Altstadt, auch für die Älteren – ohne Kommerz, aber mit Herz. Wie wärs mit der „Rotunde“ am Adenauerplatz – an echten Sommertagen?
Beste Grüße
Fritz Feder
z.Zt. Lima