:Fragen Sie Ihren Apotheker

 

 

Das Logo der CovPass-App auf einem Handybildschirm neben einem traditionellen Impfbuch. Der Schriftzug CovPass-App wurde
Eine Möglichkeit, Impfnachweise, Testergebnisse oder Genesenenzertifikate zu speichern: die CovPass-App. Wann sie zugänglich sein wird, ist noch nicht klar.(Foto: Christoph Hardt/imago images/Future Image)

Wer vollständig geimpft ist, soll in Apotheken den digitalen Impfnachweis erhalten. Der Weg zum Zertifikat bleibt aber kompliziert.

Menschen sitzen in Cafés, treffen Freunde und planen ihren Sommerurlaub im Ausland. Mit der Corona-Impfung ist die Hoffnung auf ein halbwegs normales Leben zurückgekehrt, doch nach wie vor gibt es keine Möglichkeit, den Impfstatus digital nachzuweisen. Am kommenden Montag soll sich das ändern: Dann können Apotheken einen digitalen Impfnachweis ausstellen.

Wer dort nach der zweiten Impfung das gelbe WHO-Impfheft vorlegt, erhält einen QR-Code. Dieses Zertifikat kann man mit dem Handy einscannen und anschließend den Impfstatus digital nachweisen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Die Corona-Warn-App hat mit dem Update auf Version 2.3.2 eine Funktion erhalten, um dort das Impfzertifikat zu hinterlegen. Die Aktualisierung sollte bis Freitag bei allen Nutzerinnen und Nutzern ankommen. Alternativ wird die CovPass-App entwickelt, die ausschließlich dazu dient, Impfnachweise, Testergebnisse oder Genesenenzertifikate zu speichern. Diese App soll zeitnah für Android- und iOS-Geräte erscheinen, der genaue Termin ist bislang nicht bekannt.

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Die Internetseite mein-apothekenmanager.de soll künftig eine Übersicht bieten, welche Apotheken in der Nähe den digitalen Impfnachweis ausstellen. Bislang gibt es dort bloß eine Suchfunktion für Apotheken, die Schnelltests anbieten. „In den ersten Tagen wird die Zahl der Apotheken, die das Angebot machen, wahrscheinlich noch begrenzt sein“, sagt Thomas Dittrich, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). „Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Apotheken sehr schnell im vierstelligen Bereich liegt.“

Der digitale Impfnachweis soll das Impfheft und das ausgedruckte Corona-Impfzertifikat nicht ersetzen. Man kann seinen Impfstatus weiter in Papierform belegen, die Apps sind nur eine zusätzliche Möglichkeit. Bei einer Kontrolle, etwa an der Grenze oder im Restaurant, wird der QR-Code mit einer Prüf-App gescannt. Dann signalisiert ein grünes oder rotes Signal, ob das Zertifikat gültig ist. Außerdem werden Name und Geburtsdatum übermittelt, damit man sich mit einem Ausweis identifizieren kann.

Das Impfzertifikat hat nichts mit den 2-D-Codes zu tun, die man bereits jetzt nach der ersten und zweiten Impfung erhält. Dieser sogenannte DataMatrix-Code, der auch auf den Aufklebern im Impfheft abgedruckt ist, enthält nur Impfstoff und Chargennummer und lässt sich nicht einscannen. Von einigen Testregionen abgesehen stellen Impfzentren und Arztpraxen bislang keine Impfzertifikate aus.

Aus Datenschutzgründen hat sich Deutschland gegen ein zentrales Impfregister entschieden. Zudem sind je nach Bundesland die Impfzentren oder das Land zuständig. Das verkompliziert die nachträgliche Ausstellung der Impfnachweise. Eigentlich sollen die Impfzentren die QR-Codes per Post verschicken, doch nicht überall liegen die Adressen vor. Viele Ärztinnen und Ärzte sind mit den Impfungen überlastet und fürchten zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Seit dem Ausbruch der Pandemie war absehbar, dass ein digitaler Impfnachweis entwickelt werden muss. Trotzdem werden viele Geimpfte für ihren Sommerurlaub wohl noch auf die Papierlösung setzen müssen.

Juni 2021 | In Arbeit | Kommentieren