Wenige nur haben für unsere eigene Gegenwart noch eine derartige Bedeutung, dass viele Zeitungen ihnen nach noch einem ganzen Vierteljahrhundert seitenlange Feuilletons widmen. Ludwig (ja, der: tatatataaa) van Beethoven, der heute, am 16. Dezember 2020 vor 250 Jahren, in der Bonner Remigiuskirche getauft wurde und wahrscheinlich einen Tag vorher zur Welt gekommen war, gehört dazu.
Er hat der Musik als Kunst einen öffentlichen Rang erstritten, den sie zuvor nicht besaß. Er hat diese Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Selbstverständigung sogar maßgeblich mit herausgebildet, weil er ihr erste Anlässe der Versammlung bot. Seine Musik freilich ist bis heute weniger begriffen als von Bewunderungspropaganda übertönt und von Hörbefehlen umzingelt. Das Schrifttum über Beethoven strotzt von einer Rhetorik der Größe, mit der wohl jede Zeit (und, nota bene jeder – sic – Schreiber) ihre, seine eigenen Ziele adeln wollte. Die Marketingvokabeln unserer Gegenwart heißen „Revolutionär“, „Demokrat“, „Humanist“ und so weiter …

Wir möchten Ihnen zu (wir sind so frei) seinem Geburtstag, nein, nicht die „fünftetatatataaa“ – sondern eine von uns gefundene, herausragende Aufnahme der Missa solemnis“ schenken:

Dirigent: James Levine
Sopran:
Sopran: Cheryl Studer, Jessye Norman
Tenor: Plácido Domingo
Bass: Kurt Moll
Wiener Philharmoniker
Schwedischer Radio Chor – Eric Ericson
Rundfunkchor Leipzig – Gert Frischmuth

Dez. 2020 | Allgemein, Feuilleton, Junge Rundschau, Senioren, Zeitgeschehen | Kommentieren