Smarte Sensoren an Straßenlaternen liefern wertvolle Verkehrsdaten, wie hier in der Straße Am Hackteufel. Bild: SMIGHT, Antonio Teixeira

Die Stadt Heidelberg wächst seit einigen Jahren überdurchschnittlich, nicht zuletzt durch die Bebauung der zahlreichen Konversionsflächen. Hinzu kommt ein hoher Anteil an Touristen, die die Stadt besuchen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität, den Verkehr und somit die Lärm- und Luftbelastung in der Stadt. Konzepte wie der Klimaschutzaktionsplan oder der Verkehrsentwicklungsplan 2035 sollen der Belastung entgegensteuern, zugunsten einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Mobilität. Eine wichtige Grundlage für die Erstellung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten bilden Zahlen, Daten und Fakten – von denen die Stadtverwaltung ab sofort noch mehr erhält.

Denn: Innerhalb von wenigen Tagen wurden jüngst im Stadtgebiet von Heidelberg 15 Verkehrssensoren von SMIGHT, einer Geschäftseinheit der EnBW, an verschiedenen Standorten angebracht, womit die Verwaltung mit Sensorik und dem Internet Verkehrsdaten in Echtzeit generiert.
Diese Sensoren wurden aus Fördermitteln des Bundes bezuschusst. Die Daten werden per verschlüsseltem Mobilfunk an eine IoT-Plattform (Internet der Dinge) übertragen und aufbereitet. Der Stadt stehen diese dann als fertige Analysen, grafisch aufbereitet zur Verfügung, in Kombination mit den Daten der bereits vorhandenen Zählstellen können dann konkrete Maßnahmen für die Verkehrslenkung abgeleitet werden, zum Beispiel geänderte Ampelschaltungen. Sollte sich das System bewähren, ist eine Ausweitung auf weitere Straßen angedacht.

Wärmebildtechnologie, die rund um die Uhr im Einsatz ist

Die Sensoren arbeiten mit Wärmebildtechnologie und liefern unabhängig von Tageszeit und Witterungsverhältnissen durchgängig Echtzeitdaten über den Verkehrsfluss, die verschiedenen Fahrzeugklassen sowie deren durchschnittliche Geschwindigkeit. Personen und Nummernschilder werden dabei nicht erkannt. Damit erfolgt die Erfassung zu 100 Prozent datenschutzkonform. Ein großer Vorteil der Sensoren: sie werden an Bestandsinfrastruktur wie beispielsweise Straßenlaternen angebracht. „Für uns ist das ein entscheidender Pluspunkt, weil Erdarbeiten entfallen. Außerdem erfolgt die Installation sehr schnell“, erläutert Thomas Bollian, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik im Amt für Verkehrsmanagement.

Nov 2020 | Heidelberg, Rhein-Neckar.Region | Kommentieren