Die Heidelberger Literaturtage 2020 werden als Online-Festival stattfinden. Vom 24. bis 28. Juni sind moderierte Lesungen und Live-Chats mit Autorinnen und Autoren sowie die Ausstrahlung experimenteller Formate geplant. Alle Festival-Gäste sollen darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, sich online miteinander über das Erlebte auszutauschen. „Das internationale Literaturfestival Heidelberger Literaturtage ist unverzichtbarer Bestandteil der UNESCO-City of Literature Heidelberg –

Zwar müssen wir das Festival wegen der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung bezüglich der Corona-Pandemie in der gewohnten Form absagen, werden es aber ausnahmsweise und erstmals in Form eines Online-Festivals anbieten“, kündigt Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamts und der UNESCO-Literaturstadt-Aktivitäten der Stadt Heidelberg an. „Unser Bestreben ist es, etwas von der einzigartigen Atmosphäre der Heidelberger Literaturtage in das neue Format zu retten“, so Produktionsleiter Georg Bachmann.

Die Durchführung der ersten Online-Ausgabe der Heidelberger Literaturtage stellt für alle Mitwirkenden eine große Herausforderung dar. Parallel zur Konzeption und Ideenfindung muss jetzt bereits mit der Realisierung begonnen werden. Das konkrete Programm des Online-Festivals wird zeitnah auf der Website www.heidelberger-literaturtage.de veröffentlicht.

Für die diesjährige Ausgabe des Literaturfestivals war ursprünglich geplant, an fünf Tagen über 70 Veranstaltungen renommierter deutschsprachiger und internationaler Autorinnen und Autoren mit ihren jüngsten literarischen Werken zu präsentieren – wie gewohnt im historischen Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. Im letzten Jahr hatten über 6.000 Gäste das Literaturfestival im Herzen der Heidelberger Altstadt besucht.

Mit Literaturstädten weltweit vernetzt

Mit der UNESCO-Auszeichnung verbunden ist die Selbstverpflichtung der Städte, mit den Partnern im UNESCO-Netzwerk zusammenzuarbeiten. Hier ist Heidelberg in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangekommen: Mit den UNESCO-Literaturstädten Granada (Spanien), Prag (Tschechische Republik), Krakau (Polen), Reykjavik (Island), Dublin (Irland), Melbourne (Australien), Iowa-City (USA),  Dunedin (Neuseeland), Edinburgh (Schottland) und Norwich (England) haben sich gute Kontakte ergeben, beispielsweise beim Jahrestreffen im japanischen Kanazawa oder beim Antrittsbesuch der Partnerstädte im Rahmen der Heidelberger Literaturtage. „Besonders zu Prag, Granada und Krakau haben sich die Kontakte intensiviert“, freut sich Dr. Andrea Edel, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Heidelberg, in dem auch das UNESCO-Projektteam angesiedelt ist.

So konnte in Heidelberg die Prager Übersetzerin Vera Koubová im Rahmen des Weltübersetzertags ihre Arbeit präsentieren. In Krakaus Innenstadt wurden beim Multipoetry-Festival Gedichte der Heidelberger Schriftstellerinnen und Schriftsteller  Frank Barsch, Gerhild Michel, Bettina Wöhrmann und Hans Thill auf Wände prominenter Gebäude projiziert. Schließlich wurde eine Sommerleseliste mit Buchempfehlungen aus allen elf UNESCO-Literaturstädten im Internet initiiert.

Kooperationen mit der UNESCO City of Music Mannheim

Auch mit der Nachbarstadt Mannheim, die zeitgleich zur Heidelberger UNESCO-Auszeichnung den Titel UNESCO City of Music erlangen konnte, gab es erste Kooperationen, etwa bei der Veranstaltung „Prager Poesie und ihre Inspiration durch Musik“ im Oktober.

Apr. 2020 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Zeitgeschehen | Kommentieren