bild-venzago.jpg Zum ersten Mal in seiner Geschichte ernennt das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg einen Ehrendirigenten. Der ehemalige Heidelberger Generalmusikdirektor Mario Venzago wird diese Auszeichnung im Rahmen des 5. Philharmonischen Konzerts am 4. März 2007 erhalten. Zwischen 1986 und 1989 prägte Mario Venzago das Musikleben der Stadt mit großem Erfolg. Wahrlich, er hat es verdient, nun also als Ehrendirigent „zurück“ nach Heidelberg zu kommen. Und, da wir mit Cornelius Meister einen GMD haben, der einen herausragenden Dirigenten neben sich zu haben mehr als gut auszuhalten in der Lage ist, da sich die beiden nämlich nicht gegenseitig in den Schatten stellen – sie wissen (denken wir) sich ebenbürtig – dürfen wir uns besonders darüber freuen, daß wir so beide „haben“ …

Wir erinnern uns (zum Beispiel) dieser irren Situation, da Mario Venzago nachts um ungefähr drei Uhr für den SDR ein Gespräch mit uns hatte. Er hockte sich ans Cembalo, spielte drauf das Orchester und sang die Solisten und den Chor dazu. Und wir erinnern uns, wie die Schneidetechniker im Studio Schloßwolfsbrunnenweg fluchten, das genau zusammenspielen zu sollen, (also, den Übergang von Cembalo, seinem Gesang und dem Orchester ineinander und zusammen zu schneiden) und sich dann aber schlußendlich freuten, was aus diesem Beitrag geworden ist. Und, wie das bei den Hörern ankam. Und überhaupt …

Nun ist er als Chefdirigent des Indianapolis Symphony Orchestra und der Göteborger Symphoniker auf der ganzen Welt gefragt. Seit seiner Heidelberger Zeit ist er dem Philharmonischen Orchester sehr eng verbunden und freut sich über die ehrenvolle Auszeichnung. Er will diese Position aktiv ausfüllen und fühlt sich „akzeptiert als gewünschter Freund und Förderer des Orchesters“.

mario-venzago1.jpgEr erklärte sich „bereit, bedingungslos und großzügig für das Wohl unseres Orchesters einzustehen“.
Das Programm seines Konzerts am Sonntag, 04.03. um 20.00 Uhr in der Heidelberger Stadthalle spiegelt die Vielfalt der Symphonie – der Königsgattung der Orchestermusik – wider. Nach der Pause hören wir mit Anton Bruckners 4. Symphonie, der „Romantischen“, einen Höhepunkt des symphonischen Schaffens im 19. Jahrhundert. Der österreichische Komponist lässt aus den Naturtönen des Horns eine ganze Welt entstehen und führt die Musik als unmittelbaren Ausdruck der Natur vor.

Diesem groß dimensionierten Orchesterwerk steht vor der Pause Arnold Schönbergs Erste Kammersymphonie gegenüber, die 1906 für fünfzehn Soloinstrumente geschrieben wurde und virtuos die Symphonie mit der Kammermusik verbindet.

Nach Schönbergs Werk und der Ernennung zum Ehrendirigenten entzündet
Venzago mit Jacques Offenbachs Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“ die Spielfreude
aller Musiker. In virtuosen Soli sind sämtliche Klangfarben des Orchesters zu erleben, bevor Venzago und das Orchester mit dem berühmten Cancan das Publikum in die Pause schickt.
Wegen der bedeutenden Konferenz der EU-Bildungsminister wurde das 5. Philharmonische Konzert ausnahmsweise auf Sonntag, 04.03. 2007, verschoben. Selbstverständlich behalten alle Abonnement-Ausweise und bereits gekaufte Karten ihre Gültigkeit.

Karten gibt es bei HeidelbergTicket, Theaterstraße 4, 06221 5820 000.

Feb. 2007 | Heidelberg, Allgemein | Kommentieren