Auf den Flyern und Plakaten Jener, die sich „mit „JA“ gegen den Neubau zwischen Bahn und Autobahn aussprechen, sieht der „Ochsenkopf“, worauf Stadt und nrv einen neuen Betriebshof bauen wollen, doch deutlich idyllischer aus; und grad so, als wenn es dort auch wirklich so aussähe, will man den Bürgern auch weiß machen. Und das Klimagutachten läßt auch kaum noch Fragen offen. Laßt die Bergheimer nicht im Stich – stimmt mit „NEIN“, dann kommt der Betriebshof auch da hin – siehe Ende des Beitrags. Foto: Philipp Rothe

Das Klimagutachten zur geplanten Verlagerung des rnv-Betriebshofes auf den Großen Ochsenkopf inklusive einer städtebaulichen Entwicklung am bisherigen Standort in Bergheim liegt nun vor.
Fazit der Studie der GEO-NET Umweltconsulting GmbH in Hannover: Am bisherigen Standort an der Bergheimer Straße käme es zu Verbesserungen des Mikroklimas, die „mindestens ausreichen“, um negative Auswirkungen am künftigen Standort auf dem Großen Ochsenkopf auszugleichen. Auf dem Großen Ochsenkopf wäre nachts mit einer um bis zu 1,2 Grad höheren Durchschnittstemperatur zu rechnen. Dafür würde auf dem Areal an der Bergheimer Straße die Temperatur um bis zu 1,4 Grad sinken. (Bitte beachten Sie, dass einige der gewohnten Gebäude zu dieser „Wahl“ nicht zur Verfügung stehen. Informationen dazu finden Sie am Ende des Beitrages).

In der Studie heißt es wörtlich: „Mit Blick auf das gesamte Quartier sind somit die positiven Effekte der Aufwertung des ,Betriebshofs alt‘ als mindestens ausreichend zu bewerten, um die negativen Auswirkungen der Bebauung des ,Großen Ochsenkopf‘ zu kompensieren.“ Nach einer Abwägung der klimaökologischen Belange seien die geplanten Bauvorhaben als vertretbar einzuschätzen.

Das vollständige Gutachten kann im Internet auf www.heidelberg.de/buergerentscheid
unter der Rubrik „Hintergründe & Info-Material“
eingesehen werden.

„Das Gutachten zeigt, dass wir mit der Verlagerung des Betriebshofs auf den Großen Ochsenkopf auch aus klimaökologischer Sicht ein gutes Gesamtpaket anbieten. Durch die Entsiegelung des Altstandorts und die Schaffung eines neuen Parks wird das Klima in Bergheims Mitte verbessert. Gleichzeitig ergibt sich im Umfeld des Großen Ochsenkopf so gut wie keine Verschlechterung, da durch Dachbegrünung und weitere ökologische Maßnahmen ein Ausgleich geschaffen werden kann“, sagt Wolfgang Erichson, Bürgermeister für Umwelt, Bürgerdienste und Integration.

Effekte auf dem Großen Ochsenkopf

Die Gutachter bezeichnen den Großen Ochsenkopf als klimaökologisch bedeutende Fläche mit Funktionen für das nächtliche Kaltluftprozessgeschehen und als Rückzugsort an heißen Sommertagen. Eine Modellrechnung habe jedoch gezeigt, dass sich bei einer Bebauung mit dem neuen rnv-Betriebshof „die negativen Auswirkungen weitgehend auf das Plangebiet „Großer Ochsenkopf“ selbst beschränken“ würden. Als konkrete negative Auswirkungen nennen die Gutachter eine Zunahme der Lufttemperatur am Tag (plus 0,8 Grad) und in der Nacht (plus 1,2 Grad) – für die umliegende Bebauung seien aber keine negativen Effekte erkennbar.

Effekte auf dem Areal „Betriebshof alt“ an der Bergheimer Straße

Demgegenüber sprechen die Gutachter beim jetzigen Betriebshof von einer Fläche mit hoher bioklimatischer Belastung. Eine städtebauliche Entwicklung wie angedacht (50 Prozent Wohnen, 50 Prozent Grünfläche) hätte eine geringere Wärmebelastung in der Nacht (minus 1,4 Grad) und am Tage (minus 2 Grad) zur Folge – mit geringen positiven Effekten auf die unmittelbare Umgebung. Die geplante Grünfläche sorge zudem für eine Kaltluftproduktion und eine bessere Durchströmbarkeit des Plangebiets und schaffe einen Rückzugsort an heißen Sommertagen.

Hintergrund: Die geplanten Bauvorhaben

Auf dem Dach der Straßenbahnhalle des Neuen Betriebshofs Ochsenkopf wird es dann (Darstellung Wust) so oder ähnlich (mit noch zwei (sic) Bänken drauf) aussehen.

Im Dezember 2018 hat der Heidelberger Gemeinderat mit dem „Zukunftskonzept Bergheim“ beschlossen, den Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) auf den Großen Ochsenkopf, westlich der Gneisenaustraße, zu verlagern. Die frei werdende Fläche „Betriebshof alt“ an der Bergheimer Straße soll dann je zur Hälfte für bezahlbaren Wohnraum und eine Grün- und Freifläche genutzt werden. Nach derzeitigen Überlegungen können an der Bergheimer Straße („Betriebshof alt“) mindestens 140 Wohnungen und ein rund 12.500 Quadratmeter großer Park geschaffen werden – das ist größer als die Schwanenteichanlage oder der Zollhofgarten. Der neue Betriebshof auf dem Großen Ochsenkopf soll Abstellmöglichkeiten für Stadtbahnen und Busse, Werkstätten sowie Büros umfassen und nach höchsten ökologischen Standards realisiert werden. Dazu gehört ein begrüntes und begehbares Dach der Straßenbahnhalle (Bild) und vielfältig bewachsene Gründächer und Grünsäume zur Biotop-Vernetzung in der Fläche, die auch künftig als Lebensraum für Insekten, Tiere und Pflanzen dienen.
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Für den Bürgerentscheid zur Verlagerung des rnv-Betriebshofs am Sonntag, 21. Juli 2019,

gibt es in Heidelberg insgesamt 60 Wahlbezirke, die in 26 öffentlichen Gebäuden untergebracht sind. Der Großteil der Wahllokale ist auch für Menschen mit Behinderungen und mit Mobilitätsbeeinträchtigungen ohne besondere Erschwernisse und ohne fremde Hilfe zugänglich (in der Liste unten als „rollstuhlgerecht“ gekennzeichnet).
Menschen, die in einem der rollstuhlgerechten Wahlräume wählen möchten, ohne dort wahlberechtigt zu sein, müssen allerdings vorher einen Wahlschein beim Bürgeramt beantragen. Mit dem Wahlschein können sie dann in jedem beliebigen Wahllokal wählen.

Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.heidelberg.huerdenlos.de

Änderungen bei einzelnen Wahllokalen

Während der Umbaumaßnahmen des Hölderlin-Gymnasiums sind die Wahlbezirke 002-02 – 002-05 in der Theodor-Heuss-Realschule eingerichtet.

Für den Bürgerentscheid stehen die Räume im Englischen Institut nicht zur Verfügung. Die Wahlbezirke der Südstadt werden daher in die Julius-Springer-Schule, Mark-Twain-Straße 1 verlegt.

Die Bürgerbegegnungsstätte Ziegelhausen/Peterstal steht uns ebenfalls für den Bürgerentscheid nicht zur Verfügung. Der Wahlbezirk 014-07 wird deshalb in der Städtischen Kindertagesstätte Ziegelhausen/Peterstal, Wilhelmsfelder Straße 64 eingerichtet.

Die bisher in der Städtischen Kindertagesstätte, Schwetzinger Terrasse untergebrachten Wahlbezirke 015-01 und 015-02 sind seit der Europa- und Gemeinderatswahl in die Grundschule Bahnstadt, Gadamerplatz 3 verlegt.

Die Wahlgebäude im Stadtgebiet Heidelberg:

Schlierbach Grundschule, Sporthalle rollstuhlgerecht
(Aufzug mit Bedienpersonal), Schlierbacher Landstraße 23
Rathaus, Marktplatz 10 rollstuhlgerecht
Theodor-Heuss-Realschule, Plöck 103/105 nicht rollstuhlgerecht
Volkshochschule Heidelberg, Bergheimer Straße 76 rollstuhlgerecht
Landhausschule, Landhausstraße 20 nicht rollstuhlgerecht
Willy-Hellpach-Schule, Römerstraße 77 rollstuhlgerecht
Julius-Springer-Schule, Mark-Twain-Straße 1 rollstuhlgerecht
Eichendorffhalle, Heidelberger Straße 50-52 rollstuhlgerecht
Internationale Gesamtschule Heidelberg, rollstuhlgerecht
Baden-Badener Straße 14
Kurpfalzschule rollstuhlgerecht
(Aufzug mit Bedienpersonal), Schäfergasse 18
Geschwister-Scholl-Schule, Königsberger Straße 2 rollstuhlgerecht
Albert-Schweitzer-Schule, Schwanenweg 3 rollstuhlgerecht
Fröbelschule, Turnhalle, rollstuhlgerecht
Mannheimer Straße 217 (Eingang Wundtstraße)
Johannes-Gutenberg-Schule, Pausenhalle rollstuhlgerecht
Wieblinger Weg 24/7
Heiligenbergschule, Pavillons, Berliner Straße 100 rollstuhlgerecht
Tiefburgschule, Pausenhalle, Kriegsstraße 14 rollstuhlgerecht
Tiefburgschule, Turnhalle rollstuhlgerecht
(Aufzug mit Bedienpersonal), An der Tiefburg
Dossenheimer Landstr. 13
Bürgeramt Neuenheim, Rahmengasse 21 rollstuhlgerecht
Johannes-Kepler-Realschule, Mönchhofstraße 24 nicht rollstuhlgerecht
Bunsen-Gymnasium, Humboldtstraße 23 nicht rollstuhlgerecht
Waldparkschule, Am Waldrand 21 nicht rollstuhlgerecht
Grundschule Emmertsgrund, Forum 1 rollstuhlgerecht
Neckarschule, Peterstaler Straße 15 nicht rollstuhlgerecht
Steinbachhalle, Aula, Am Fürstenweiher 40 rollstuhlgerecht
Städtische Kindertagesstätte Ziegelhausen/Peterstal, nicht rollstuhlgerecht
Wilhelmsfelder Straße 64
Grundschule Bahnstadt, Gadamerplatz 3 rollstuhlgerecht

Ergänzend: www.heidelberg.de/bürgerentscheid

 

Juli 2019 | Heidelberg, In vino veritas, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude | Kommentieren