Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) feierte gestern in der vollbesetzten Aula der Neuen Universität mit einem großen Festakt den 40. Jahrestag ihrer Gründung.
Ehrengast war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
In seiner Ansprache würdigte er die Hochschule als ein Symbol der Versöhnung und als ein Versprechen für die Zukunft: „Ihre Hochschule ist ein Laboratorium für einen Dialog, der auf Vernunft gründet; für den Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, zwischen Glaube und Politik! Damit leisten Sie einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Verständigung und Versöhnung – und zum demokratischen Diskurs in unserem Land.“
Besonders dankte er dem Rektor, Professor Johannes Heil, der die Hochschule elf Jahre lang geleitet und sich in herausragender Weise für sie eingesetzt habe: „Er hat die Hochschule nicht nur entscheidend geprägt, sondern sie weiter international vernetzt und dafür gesorgt, dass ihre Zukunft gesichert ist“.
Auch Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, waren anwesend, um der Hochschule zu ihrem Jubliäum zu gratulieren. Schuster sagte, es sei die Heidelberger Hochschule über die Jahrzehnte ein fester Bestandteil des jüdischen Geisteslebens geworden, der nicht mehr wegzudenken sei.
Den Festvortrag „Die Wissenschaft des Judentums als Beruf“ hielt Prof. Dr. Michael Brenner – er ist Absolvent der HfJS und lehrt heute als Professor für Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU München und der American University in Washington, D.C.
Vor dem Festakt besichtige der Bundespräsident die HfJS und lernte bei einem Gespräch mit dem Hochschulrabbiner Shaul Friberg und Studierenden unter anderem einen Stipendiaten des „The President´s Grant“ kennen. Dieses Stipendium für Studierende aus Nicht-EU-Ländern wird aus dem Preisgeld des Frank-Walter Steinmeier zuerkannten Ignatz Bubis-Preises des Jahres 2017 finanziert.
„Es ist mir eine Freude, dass ich mithilfe des Ignatz-Bubis-Preises für Verständigung einen kleinen Beitrag leisten kann, um junge Menschen wie ihn beim Studium an der HfJS zu unterstützen.“
Hintergrundinformationen:
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ist eine private Hochschule in Trägerschaft des Zentralrats der Juden in Deutschland mit Universitätsrang, die auf europaweit einzigartige Weise die Jüdischen Studien mit größtmöglicher Breite ihrer Teildisziplinen abdeckt.
1979 gegründet, wurde die Hochschule 1983 staatlich anerkannt, 2008 in die Hochschulrektorenkonferenz aufgenommen und 2009 durch den Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert.
Seitdem bietet die Hochschule mehrere Bachelor- und Masterstudiengänge an.