An der Uni-Karlsruhe (KIT) gibt es schon lange keine Professoren mehr, Genderisten haben ihn abgeschafft, die Badenerinnen tragens mit Fassung. Hannoveraner Genderistinnen ziehen nun nach, womit (sic) deren OB für den Aufreger des Tages in den sozialen Netzwerken gesorgt hat: Die (wieso eigentlich „die“) Stadt (die Papierindustrie wirds ihm danken) werde künftig “E-Mails, Pressemitteilungen, Broschüren, Formulare, Flyer, Hausmitteilungen, Formulare, Rechtstexte und Briefe von nun an in ‘geschlechtergerechter Verwaltungssprache’” formulieren, wie – unter anderem – Spiegel Online berichtet:

Lehrer werden zu Lehrenden, Wähler zu Wählenden, Teilnehmer zu Personen – und aus dem Rednerpult wird das Redepult”.
Oberbürgermeister Stefan Schostok wird – „Danke für diesen neuen Morgen, danke für diesen neuen Tag“ – dort mit den Worten zitiert: “Vielfalt ist unsere Stärke – diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unsere Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen.”

Spiegel Online sammelte mit der Story Hannover führt gendergerechte Sprache ein 15.100 Interaktionen auf Facebook und Twitter ein, die Welt mit “Hannover schafft den Lehrer und den Wähler ab sogar 21.900 – Platz 1 der Social-Media-News-Charts vom Dienstag.
Ein Großteil der Reaktionen kam dabei erwartungsgemäß von Kritikern der neuen Regelungen. Diese Kritiker reichten von der FDP bis zur NPD.

Einer der populärsten Posts mit – auch einem – Link zum Welt-Artikel kam von FDP-Mann Wolfgang Kubicki. Er schrieb unter anderem:
Solche Aktionen sind es, die Menschen an der wirklichen Problemlösungsfähigkeit politischer Akteure zweifeln lassen. Vollkommen zu Recht. Wenn der Hannoveraner Bürgermeister Schostok erklärt, Vielfalt sei Hannovers Stärke, müsse dem entgegnet werden dürfen:
Einfalt ist offensichtlich Schostoks Schwäche.
Rund 700 Likes & Co. gab es dafür.

Der neue CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak meint: “So richtig der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit ist: Wenn sich Politik und Verwaltung von der Alltagssprache der Leute entfernen, fördert das Politikverdrossenheit“.

Die AfD schrieb auf Instagram: Oh Du glückliches Hannover! VW als größter Arbeitgeber der Stadt baut in den kommenden Jahren zehntausende Arbeitsplätze ab. Die Traditionsmesse Cebit hat aufgehört zu existieren, deinem Club droht der Abstieg in den Keller. Du ächzt unter 40 Millionen Euro Schulden, dein Hauptbahnhof ist eine Katastrophe, gegen deinen Oberbürgermeisters Stefan Schostock wird wegen Untreue ermittelt und da wäre ja noch die jüngste Filzaffäre.
Höchste Zeit also, die wirklich großen Probleme in Angriff zu nehmen: die gendergerechte Wortwahl.

 

Jan. 2019 | Allgemein, Feuilleton, Gesundheit, In vino veritas, Senioren | Kommentieren