Die Ausstellung «Emotions – Perceptions – Reality» der Fotografin SAF zeigt ab heute in der Zürcher Photobastei Künstler in emotionalen Augenblicken auf der Bühne. Während der Vernissage am 17. Janaur 2019 (19.00 Uhr) treten drei der portraitierten Künstler auf. So können die Besucher zwischen Realität und der Perzeption der Bilder vergleichen. Zum ersten Mal stehen dabei Tobey Lucas, Bob Spring und Eric St. Michaels gemeinsam auf der Bühne. Des weiteren zeigt SAF emotionale Landschaftsaufnahmen.

Facebook sperrt die Photobastei aufgrund ihrer Richtlinien für 30 Tage. Die Photobastei hat einen Bericht von 10vor10 zur aktuellen Punk-Ausstellung auf Facebook aufgeladen. Dieser geht dabei auch auf Fotografien von Sven Marquardt ein, dessen Bilder an der Wand des Museums auch Brustwarzen halbnackter Modelle aus den 90er-Jahren zeigen.

Weil die Photobastei schon einmal mit einer nackten Muse für die Ausstellung der Fotokünstlerin Karin Szekessy Werbung machte und einen Bericht des Züritipps auf die eigene Facebook-Seite postete, gilt die Photobastei als Wiederholungstäterin bei der Verbreitung verbotender Nacktheit im Sinne der Richtlinien von Facebook.

Deshalb wird die Photobastei nun wegen eines Berichtes von 10vor10 für 30 Tage gesperrt.

Die Fernseh-Sendung „10vo10“ berichtete am Montag, 14. Januar über die neue Punk-Ausstellung in der Photobastei und interviewte dazu den bekannten Berliner Künstler Sven Marquardt. Die Kamera schwenkt über die Bilder Marquardts an der Wand des Musuems. Seine Bilder zeigen halbnackte Menschen in einer Post-Punk-Ästhetik und auch nackte Busen und Brustwarzen – alles Elemente, die gegen die Richtlinien von Facebook verstossen.

Weil Facebook nicht zwischen Nacktheit und Kunst unterscheidet und weil die Photobastei diesen Inhalt, also einen Bericht des Schweizer Fernsehens, gepostet hat, wird sie nun gesperrt.

Für die Photbastei, die von der Stadt Zürich nicht subventioniert wird, ist der Social-Media-Kanal der wichtigste Kanal zur Verbreitung ihrer Inhalte. Die Sperrung bedeutet für den freien Kunstort einen massiven Einschnitt und die Gefährdung der Tätigkeiten.

Die Bitten um Wiedererwägung und Nachsicht wurden von Facebook bislang abgelehnt.
Die Photobastei fühlt sich machtlos und ohnmächtig.

Romano Zerbini, Direktor und Kurator der Photobastei: „Es ist ein Problem, dass Facebook nicht zwischen Kunst und Nacktheit unterscheiden will!  Botticelli’s – die „Geburt der Venus“etwa – kann heute nicht mehr auf Facebook gepostet werden!
Facebook hat die Macht, Brustwarzen über die Kunst zu erheben und wir sind machtlos.
Facebook und China haben mehr gemeinsam, als uns lieb ist.“

Video der inkriminierten Sendung

 

Die Photobastei vereint auf zwei Stockwerken museale Ausstellungen mit dem Können der Berufsfotografie und der Leidenschaft für Fotografie. Diese Quadratur des Kreises macht sie zu einem Laboratorium der gegenseitigen Befruchtung mit einer einzigartigen, offenen Atmosphäre – mitten in der Stadt Zürich am Limmatplatz!
Auch die Bar ist nicht in erster Linie die Aufforderung zum Konsum, sondern die Einladung zur Auseinandersetzung. Hier trifft man sich und tauscht sich aus. Hier lässt man sich von über 1000 Fotobücher inspirieren, geniesst einen Bilderabend, einen Vortrag, die vielen Vernissagen oder auch eines der zahlreichen Konzerte.
Die kleine Bühne bricht bewusst mit dem Monolog ex cathedra, fordert auf zum Dialog und kreiert zuweilen auch Tumulte im Kampf um die vorläufige Deutungshoheit unserer Weltbilder.

Lassen auch Sie sich von der Photobastei inspirieren: photobastei.ch

Jan. 2019 | Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Sapere aude | Kommentieren