Noch stöhnen alle über den Lärm von Autos, Baustellen, Musik. Aber „wenn Beschleunigung und Tempo keinen besonderen Sound mehr haben“, wie gefährlich leben wir dann, fragt sich Ueli Bernays in der NZZ angesichts von Elektroautos und -rädern. Werden wir den Lärm, der doch auch Ausdruck einer großen Vitalität war, nicht vermissen? „Wird in Zukunft Stille herrschen? In der Kultur der Gegenwart dominiert sie schon heute. Der Lärm hat kaum mehr ästhetische Bedeutung, er ist bloß noch eine Funktion der Lautstärkeregler. In frühen Spielarten von Techno wie etwa Gabber oder Drum’n’Bass wurden Trommel- und Zwerchfelle noch strapaziert. Seither aber scheint Pop-Musik durch sphärische Mäßigung geprägt zu sein. Das zeigt sich in Stilen wie House, Lounge, Trip-Hop; im Hip-Hop aber hat die Dominanz der Sprache den Lärm der Beats seit je in Grenzen gehalten.“

Nov. 2018 | €uropa | Kommentieren