Sich einem Agrarriesen wie Bayer/Monsanto entgegenstellen, das ist nicht einfach. Doch an einem Punkt haben wir es schon fast geschafft. Wenn die EU künftig über neue Pestizide entscheidet, dürfen Hersteller ihre Risiko-Studien nicht mehr geheim halten – so der Plan der EU-Kommission.[5] Jetzt müssen die Mitgliedsstaaten noch zustimmen.
So weit gekommen sind wir dank unserer Europäischen Bürgerinitiative gegen Glyphosat. Mehr als 1,3 Millionen Menschen aus ganz Europa haben sie vergangenes Jahr unterzeichnet. Ein Glyphosatverbot haben wir zwar nicht durchgesetzt, aber dafür stehen wir ganz kurz vor einer Reform des Zulassungsverfahrens für Pestizide. Wenn Bayer-Monsanto seine Risikostudien offen legen muss, wird es für den Konzern in Zukunft deutlich schwerer, gefährliche Ackergifte auf den Markt zu bringen.
Ausruhen können wir uns auf den Erfolgen nicht. Bayer will mit Monsanto die industrialisierte Landwirtschaft auf die Spitze treiben. Das sind unsere Pläne, mit denen wir uns dagegen stellen:
- Wir wollen es wissen! Das Bundesamt für Verbraucherschutz verweigert uns Akteneinsicht zur Zulassung von Roundup und Co. Doch nur so können wir die Gefahren beurteilen – und letztlich ein Verbot durchsetzen. Wenn das Amt nicht einlenkt, reichen wir Klage ein.
- Wir können riesig! Mit einer drei Meter großen Patentmelone machen wir SPD-Justizministerin Katarina Barley klar: Sie muss Patente auf Leben endgültig stoppen. Am 27. Juni hat sie die Gelegenheit dazu. Dann trifft sich der Verwaltungsrat des Europäischen Patentamts.
- Wir sind ganz viele! Für den Herbst planen wir zwei Großaktionen für die Agrarwende: Am 6. Oktober wollen wir in München protestieren, direkt vor der bayerischen Landtagswahl. Die Themen: Agrarfabriken und Flächenfraß. Für den 27. Oktober planen wir eine politische Erntedank-Tafel im Regierungsviertel – und möchten mit Tausenden für landwirtschaftliche Vielfalt und gegen Monokulturen einstehen.
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