Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (Mitte) hält den druckfrischen Grundstücksmarktbericht 2018 in den Händen, überreicht von Klaus Kinzinger, Mitglied des Gutachterausschusses und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses, Bernd Pahler, stellvertretender Vorsitzender des Gutachterausschusses und Leiter der Geschäftsstelle, Vincent Rexroth, Vorsitzender des Gutachterausschusses, und Hans-Peter Jelinek, Leiter des Vermessungsamtes (v.l.). Bild: Tobias Dittmer

Auch der aktuelle vom Gutachterausschuss Heidelberg vorgelegte Grundstücksmarktbericht 2018 belegt erneut die Attraktivität des Heidelberger Immobilienmarktes. Eine große Nachfrage verbunden mit einem knappen Angebot ließ die Preise für Immobilien weiter steigen. Grundlage für die Auswertungen aller tatsächlich in den Jahren 2016 und 2017 getätigten 2.922 Immobilienverkäufe in Heidelberg war die vom Gutachterausschuss geführte Kaufpreissammlung. Die für Heidelberg typischen – auch innerhalb einzelner Stadtteile – stark differierenden Bodenrichtwerte und Immobilienpreise werden durch die vom Gutachterausschuss gebildeten rein kaufpreisorientierten fünf Lageklassen (1 = sehr teure Lagen bis 5 = sehr günstige Lagen) deutlich dargestellt.

Im Marktsegment Wohnungseigentum lagen die Kaufpreise in den beiden ausgewerteten Jahren 2016/2017 im Bereich Erstverkauf (Neubau) im Durchschnitt zwischen 6.845 Euro pro Quadratmeter (sehr teure Lagen) und 3.141 Euro pro Quadratmeter (mittlere Lagen).

Für wiederverkaufte Eigentumswohnungen wurden im Durchschnitt in den sehr teuren Lagen 4.189 Euro pro Quadratmeter (2016), 4.482 Euro pro Quadratmeter (2017), in den mittleren Lagen 2.464 Euro pro Quadratmeter (2016), 2.760 Euro pro Quadratmeter (2017) und in den sehr günstigen Lagen 1.608 Euro pro Quadratmeter (2016), 1.826 Euro pro Quadratmeter (2017) für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlt. Das entspricht einer mittleren Preissteigerung von circa 10 Prozent in einem Jahr. Die größten Preissteigerungen ergaben sich in den günstigen Lagen.

Im Marktsegment Eigenheime (Ein-/Zweifamilienhäuser) im Bereich Erstverkauf konnten aufgrund des sehr geringen Angebots auf dem Immobilienmarkt nur vereinzelt Kauffälle registriert werden.

Für wiederverkaufte Eigenheime (Ein-/Zweifamilienhäuser) wurden im Durchschnitt der Jahre 2016/2017 in den sehr teuren Lagen 795.000 Euro (5.789 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche), in den mittleren Lagen 455.000 Euro (2.782 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche) und in den sehr günstigen Lagen 285.000 Euro (2.131 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche) bezahlt.

Der neue Marktbericht 2018 enthält erstmals auch noch weitergehende lageklassenbezogene statistische Auswertungen für die Teilmärkte „Wohnungseigentum“, „Eigenheime“, „Liegenschaftszinssätze“, „Marktanpassungsfaktoren“ und „Ertragswertfaktoren“.

Die Immobilienpreise bilden die hohe Lebensqualität Heidelbergs ab. Ob zum Wohnen, Arbeiten, Studieren oder als Investitionsstandort ist Heidelberg für alle Alters- und Interessengruppen eine attraktive Stadt. Deshalb konnten in den vergangenen Jahren die Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrisen den Heidelberger Immobilienmarkt nur geringfügig beeinflussen. Starke Preisschwankungen blieben den Heidelbergern erspart.

Beim interkommunalen Vergleich wird deutlich, dass Heidelberg nach wie vor zu den gefragtesten, preisstabilsten und damit auch teuersten Wohnorten Deutschlands gehört. Es bleibt abzuwarten, ob die weitere Bebauung der noch freien Quartiere im Stadtteil Bahnstadt und die städtebauliche Entwicklung der Konversionsflächen zumindest teilweise zur Entspannung des hiesigen Immobilienmarktes beitragen werden.

Grundstücksmarktbericht

Der Grundstücksmarktbericht 2018 umfasst circa hundert Seiten und enthält zusätzlich eine CD-ROM mit der Bodenrichtwertübersicht 2017, der Lageklassenkarte 2018 und dem Marktbericht als PDF-Datei. Er ist zum Preis von 40 Euro erhältlich bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Vermessungsamt der Stadt Heidelberg, Gaisbergstraße 7, 69115 Heidelberg, Telefon 06221 58-24600, Fax 58-24900, E-Mail wertermittlung@heidelberg.de.

Informationen zum Gutachterausschuss, zu Verkehrswertgutachten und Bodenrichtwerten, zur Kaufpreissammlung und zum Grundstücksmarktbericht erhält man im Internet unter www.heidelberg.de/gutachterausschuss.

Informationen zum Gutachterausschuss

Der Gutachterausschuss bei der Stadt Heidelberg ist ein aus zwanzig sachkundigen Mitgliedern bestehendes, selbstständiges und unabhängiges, ehrenamtliches Gremium, das gemäß gesetzlichem Auftrag nach dem Baugesetzbuch (BauGB) gebildet worden ist. Der Gesetzgeber hatte hierbei die Notwendigkeit im Blick, für eine gesteigerte Transparenz des Grundstücksmarktes zu sorgen, um Veräußerer und Erwerber von Grundstücken vor Übervorteilung zu schützen. Die Hauptaufgaben des Gutachterausschusses sind deshalb, neben der Erstellung von Verkehrswertgutachten, das Geschehen auf dem Grundstücksmarkt transparent zu machen und die unterschiedlichen Entwicklungen der Immobilienpreise in Heidelberg aufzuzeigen. Damit leistet der Gutachterausschuss bereits seit 55 Jahren einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung unserer Stadt.

Geschäftsstelle des Gutachterausschusses

Von der Geschäftsstelle werden sämtliche Eigentumsübergänge an Grundstücken in anonymisierter Form in der Kaufpreissammlung erfasst. Dieses gesammelte Wissen über die Bewegungen auf dem Heidelberger Immobilienmarkt wird ausgewertet und analysiert. Die Ergebnisse werden in dem alle zwei Jahre erscheinenden Grundstücksmarktbericht veröffentlicht. Er enthält allgemeine statistische Daten und Beschreibungen Heidelbergs und seiner Stadtteile, ausgewertete Quadratmeterpreise für Wohnungseigentum, Preisentwicklungen, Umsätze, die Bodenrichtwerte und viele weitere Informationen rund um die Immobilie.

Mit dem Grundstücksmarktbericht können sich sowohl Immobilienfachkreise als auch interessierte Bürgerinnen und Bürger über die Preisverhältnisse auf dem Grundstücksmarkt informieren. Damit stellt dieser Bericht die anerkanntermaßen wichtigste und umfassendste Informationsquelle über den Heidelberger Immobilienmarkt dar.

Ergänzend: www.heidelberg.de/gutachterausschuss

Juni 2018 | Heidelberg, Wirtschaft | Kommentieren