Nortons  Dorfpolizist ist sowohl ein Kriminalroman und aber gleichzeitig eine berührende Geschichte über Liebe, Geheimnis und Verlust, mit einem dunklen Grundton, leisem Humor und einer großen Liebe zu allen Figuren.
Sergeant PJ Collins ist nicht dick, er ist fett. PJ gerät schnell ins Schwitzen und schnell aus der Puste, er hat in dem verschlafenen Kaff Duneen aber zum Glück auch nicht viel zu tun.
Das ändert sich, als bei Schachtarbeiten menschliche Überreste gefunden werden. Im Dorf ahnen alle gleich, wessen Knochen das sein müssen: Tommy Burke, verschwunden vor zwanzig Jahren, genau an dem Tag, an dem sich seine Verlobte und seine Geliebte auf dem Marktplatz prügelten. PJ geht daran, die Frauen zu befragen – beide immer noch unglücklich und ungeliebt. Und begeht dabei einige schwer verzeihliche Fehler. Der aus Cork angereiste Kriminalkommissar hält den Dorfsheriff sowieso für eine Niete. Doch er irrt sich.

Diese Dramödie bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Humor und Düsternis, der es immer wieder gelingt, die Balance zu halten und nie auf die eine oder andere Seite zu kippen. Graham Norton ist ein sehr warmherziges Buch gelungen, in dem zwar die Krimihandlung den Takt vorgibt, der Dorfpolizist sich aber in einem großartigen Roman mit schön konstruierter Geschichte und der tröstlichen Botschaft findet: dass man nämlich Liebe finden kann, selbst wenn alle äußeren Umstände dagegen sprechen. Und bei alledem begleitet ein schwarzhumoriger Unterton das Geschehen mit einem Ernst, der diese geschickt konstruierte Geschichte so bewegend wie umwerfend macht.

  • Erscheinungstermin: 18. August 2017
  • 336 Seiten – 19.95 €
  • ISBN:  978-3-463-40690-9
  • übersetzt von: Karolina Fell
  • Deutsche Erstausgabe
Dez. 2017 | Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton | Kommentieren