Seit der Entdeckung der Alzheimer-Erkrankung hat das Thema Demenz immer wieder Eingang in die Literatur gefunden. In diesen Werken werden die Erfahrungen mit Betroffenen in Form von Berichten oder fiktionalen Texten erzählerisch verarbeitet.
„Demenz – literarisch und ethisch betrachtet“ ist der Titel eines öffentlichen Seminars, zu dem das Netzwerk AlternsfoRschung (NAR) der Universität Heidelberg am Donnerstag, 27. Juli 2017, einlädt. Neben zwei Vorträgen von Experten sind Zora Debrunner und Andreas Wenderoth zu Gast. Die beiden Autoren haben über ihre an Demenz erkrankten Angehörigen geschrieben. Die zweistündige Veranstaltung findet in der Neuen Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, nach den Beiträgen sind Fragen an die Fachleute möglich.
Zum Auftakt der Veranstaltung erläutert Prof. Dr. Bert Heinrichs vom Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn, warum die Frage nach einem ethisch angemessenen Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen schwierig zu beantworten ist. Andrea Germann, Doktorandin am NAR, zeigt auf, wie vielfältig Demenz in der „Schönen Literatur“ dargestellt wird. Im Anschluss an ihren Vortrag führt sie ein Gespräch mit den beiden Autoren.
Der Journalist Andreas Wenderoth beschreibt in seinem Buch „Ein halber Held. Mein Vater und das Vergessen“ auf einfühlsame Weise auch die kreativen Seiten der Krankheit. Die Beiträge der Schweizer Bloggerin Zora Debrunner über ihre Großmutter wurden als Buch veröffentlicht. Sie sieht in ihrer Autorentätigkeit die Möglichkeit, sich an das zu erinnern, was einmal war und was langsam verloren geht.
Debrunners Veröffentlichung „Demenz für Anfänger“ wird am 4. Oktober zum Start der NAR-Vortragsreihe „Literatur und Demenz“ besprochen.
Im Netzwerk AlternsfoRschung beschäftigen sich Geistes- und Naturwissenschaftler sowie Mediziner und Ökonomen interdisziplinär mit den verschiedenen Aspekten des Alterns.
Informationen im Internet: www.nar.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/seminar