Ali Moraly komponierte das Stück ›Quatrain nach Paul Celans Todesfuge‹ für Solovioline im Auftrag der documenta 14 als Akt des mehrteiligen Werks ›Fugue‹ des schottischen Künstlers Ross Birell. Das Stück wurde von Ali Moraly zur Eröffnung der documenta 14 in Athen am 8. April uraufgeführt und zur Pressekonferenz der documenta 14 in Kassel erneut gespielt. Im Heidelberger Kunstverein wird Ali Moraly das vierteilige Stück wiederum aufführen. Im Anschluss daran erläutert er im Gespräch mit Prof. Dr. Tobias Bulang (Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg) das Verhältnis von literarischer Vorlage und der musikalischen Komposition aus seiner persönlichen Perspektive als Flüchtling.
Mit Ursula Schöndeling thematisiert er die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern im Rahmen der documenta 14.
Ali Moraly (* 1979 in Damaskus) ist Violinist, Komponist und Autor. Er studierte Violine an der Solhi Al-Wadi Musik Schule und später an der Hochschule für Musik und Theater in Damaskus, 2006 in Lyon bei Claire Bernard, und Roger Germser. Er war mehrere Jahre Teil von Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra. Außerdem hatte er die Stelle eines Violinsolisten an der Oper Damaskus inne und trat mit dem Syrian National Symphony Orchestra auf. 2016 schloß er sein Masterstudium bei Nachum Ehrlich an der Hochschule für Musik in Karlsruhe ab. 2012 floh er aus Syrien, zurzeit lebt er in Mannheim.