Halbe-Halbe: = Ohne Rücksich auf – Eignung. Der Journalist*Innen-Verein ProQuote Medien will sich mit seinem einst ausgegebenen Ziel nicht mehr zufriedengeben und erhöht die Messlatte. Vor fünf Jahren hatten die Medienfrauen 30 % weibliche Führungskräfte in allen Redaktionen bis 2017 gefordert, nun sollen es 50 % werden. Das bisherige Ziel von 30 % haben bisher nur „Zeit“ (36,4 %), „Spiegel“ (34,7 %) und „Bild“ (32,2 %) erfüllt. „Süddeutsche“ (19,6 %) und „FAZ“ (13,9 %) lägen „beschämend“ darunter, bei Regionalzeitungen verharre der Anteil der Führungsfrauen gar bei „mageren 5 %“.
„Wir wären gerne überflüssig, aber wir sind es leider nicht“, sagt (was Wunder!) ProQuote-Vorsitzende Maren Weber.
Bei Online-Medien sind mehr Frauen an der Macht als bei Print. Von den acht gezählten Publikationen haben immerhin zwei Chefredakteurinnen an ihrer Spitze: Barbara Hans bei Spiegel Online und Julia Bönisch bei Süddeutsche.de. Insgesamt kommt die „Süddeutsche“ im Online-Bereich auf 26,6 % Führungsfrauen, ein Vorbild, „das die Kollegen in der Printredaktion sicher motiviert“, sagt Weber. Neben Zeit Online (35,7 %) und Spiegel Online (32,3 %) hat auch stern.de (34,6 %) die 30-Prozent-Hürde übersprungen.
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