klima_rettenBeim Klimaschutz-Städtenetzwerk „Energy Cities“ steht bei der Jahreskonferenz vom 26. bis 28. April 2017 in Stuttgart turnusgemäß die Neuwahl des Vorstands an. Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist seit 2005 Vorsitzender von „Energy Cities“ und kandiert zum sechsten Mal für das Amt. Neben dem Präsidenten wird der zehnköpfige Vorstand (Board of directors) neu gewählt. Die Amtszeit beträgt jeweils zwei Jahre.

Das Motto der Konferenz lautet: „2050 starts today“.
Es steht für die Ziele der EU bis zum Jahr 2050:

Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen um 80 bis 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990.
Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen um 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2013.
Anhebung des Anteils erneuerbarer Energien um 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2014.
Anstieg der Energieeffizienz bis 2020 um voraussichtlich 18 bis 19 Prozent.

Taugt die deutsche Energiewende als Beispiel für andere Staaten?

klimaschutzBei der dreitägigen Konferenz nimmt Dr. Würzner unter anderem an einer Podiumsdiskussion teil, bei der es um die Beispielhaftigkeit der Energiewende in Deutschland geht. Mit Repräsentanten anderer europäischer Städte wird er über Bürgerbeteiligungsverfahren in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik debattieren.

Aus Sicht der Stadt Heidelberg ist es in der Klimadiskussion entscheidend, die Rolle von Städten und Kommunen bei Verhandlungen und Konferenzen zu stärken – sowohl innerhalb der EU als auch international. Die Städte sind wichtige Akteure bei der Umsetzung nationaler Energiepolitik.

Heidelbergs OB engagiert sich daher insbesondere im „Globalen Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie“. Es ist die größte Bewegung von Bürgermeistern, die sich freiwillig dazu verpflichten, die Klima- und Energieziele ihres eigenen Staates zu übertreffen. Der „Globale Konvent der Bürgermeister“ will folgende drei Hauptprobleme in Angriff nehmen: Klimaschutz, Anpassung an die Folgen des Klimawandels und den universellen Zugang zu einer sicheren, sauberen und leistbaren Energieversorgung.

„Viele Städte in Europa sind bereit, sich für eine Energiewende einzusetzen“

„Viele Städte in Europa sind bereit, sich im Sinne der Beschlüsse von Paris für den Klimaschutz und eine Energiewende einzusetzen. Viele arbeiten vor Ort in den Kommunen bereits konkret daran. Deren Erfahrungen sind wichtig. Um dieses Know-how in die EU-Gesetzgebungsverfahren und in entsprechende Programme einzubringen, müssen wir in einen stetigen Dialog mit den Gremien der EU treten. Hierfür haben wir als politisches Instrument das ,Board of Mayors‘ geschaffen, in dem ich Energy Cities vertrete“, betonte Prof. Dr. Würzner.

Auf der dreitägigen Konferenz wird Dr. Würzner unter anderem einen Vortrag darüber halten, wie Kooperationen internationale, europäische und nationale Energie- und Klimaziele voranbringen können. Mit Repräsentanten anderer europäischer Städte debattiert er vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheiten in der Welt außerdem über ein dezentralisiertes Energiesystem. In Reden, Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen gehen die Teilnehmenden zudem der Frage nach, welche Rolle die Zivilgesellschaft bei der Energiewende spielen kann.

Hintergrund: Energy Cities

Energy Cities ist ein Zusammenschluss europäischer Gemeinden, die sich eine langfristige lokale Energiepolitik zum Ziel gesetzt haben. Die Mitglieder des Städtenetzwerkes entwickeln gemeinsam Handlungsstrategien für den Klimaschutz, tauschen Erfahrungen und Know-how im Energiebereich aus, erarbeiten Projekte zum Klimaschutz und nehmen gezielt Einfluss auf die Politik der Europäischen Union in den Bereichen Energie-, Umwelt- und Stadtpolitik. Knapp 200 Mitglieder aus 30 Ländern, die über 1.000 Städte repräsentieren, werden durch Energy Cities vertreten. Heidelberg arbeitet eng mit Energy Cities zusammen. Das Städtenetzwerk hat den Konvent der Bürgermeister (Convenant of Mayors) initiiert und dafür ein Büro in Brüssel eingerichtet, um von dort den Prozess zu begleiten.

 Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner ist seit 2005 Präsident des Städtenetzwerkes und wurde 2015 für weitere zwei Jahre wiedergewählt. Im Vorstand von Energy Cities sind neben Heidelberg folgende Städte durch ihre Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister vertreten: Aberdeen (Großbritannien), Bielsko-Biala (Polen), Bornova (Türkei), Brüssel (Belgien), die Grafschaft Cork (Irland), Delft (Niederlande), Dijon (Frankreich), Helsinki (Finnland), Riga (Lettland) und Växjö (Schweden).

Apr 2017 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Senioren | Kommentieren