Luther_P_002Ein ganz besonderes Theatererlebnis erwartet diesmal die Besucher der Peterskirche in Heidelberg.
Die Schauspielerin Maria Magdalena Wardzinska (Arbeitsfoto: Annemone Taake) spielt Katharina von Bora. Wer war diese Katharina von Bora?
Über den Reformator Martin Luther sind nahezu täglich Beiträge, Informationen, Dokumentationen in der Presse und im TV zu finden.
Aber wer war die Frau an seiner Seite, die sogenannte Frau im Hintergrund – und war sie wirklich nur die ‚Frau im Hintergrund‘ – hat ihm die Kinder geboren?

Natürlich wurde das Bild Katharina von Boras, der ehemaligen Nonne, vor allem durch Martin Luther geprägt. Das war symptomatisch für die Wahrnehmung von Frauen als historische Persönlichkeiten. In einem Klassiker der Frauenliteratur gab Christine Brückner Frauen aus der Geschichte das Wort. Dazu gehört auch die Frau des Reformators, um nachträglich für Gerechtigkeit zu sorgen.

In unterschiedlichen Szenen richtet Katharina das Wort an ihren so bedeutenden Mann und stellt ihm ihre Sichtweise auf das Leben und den Glauben dar. Der über dreißig Jahre alte Text, erschienen zum letzten großen Lutherjubiläum, vermittelt auch heute noch Geist und Witz.

Regie führt Jessica Weisskirchen, die ehemalige Regieassistentin vom Heidelberger Theater, die mittlerweile auch Erfahrungen als freie Regisseurin sammelt. Die musikalische sowie schauspielerische Begleitung an diesem Abend übernimmt Nina Wurman, die dem Heidelberger Publikum mittlerweile von zahlreichen Veranstaltungen und Vorstellungen des Theaters bekannt ist, so u. a. aus „Der Mann aus Oklahoma“, „Kunst“, „Der Zauberer von Oz“, „Ami goes home“ sowie „Sherlock Holmes“.

Christine Brückner gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellerinnen der Bundesrepublik Deutschland. Zahlreiche Bücher von ihr erzielten Millionenauflagen. Ihr erster Roman „Ehe die Spuren verwehen“ wurde sofort ein großer Erfolg und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die Autorin veröffentlichte eine Reihe weiterer Romane, die aus der Perspektive der Frau vorwiegend Probleme von Liebe, Ehe und Partnerschaft thematisieren und Möglichkeiten der weiblichen Selbstverwirklichung durchspielen. „Jauche und Levkojen“, erschienen 1975, gehört mit seinen Fortsetzungen „Nirgendwo ist Poenichen“ und „Die Quints“ zur sogenannten Poenichen-Trilogie. 1977 und 1978 wurden „Jauche und Levkojen“ sowie „Nirgendwo ist Poenichen“ auch als TV-Mehrteiler verfilmt.
Die Monologe „Wenn du geredet hättest, Desdemona“. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ begründeten Brückners Erfolg auch als Theaterautorin. Christine Brückner veröffentlichte ebenso autobiografische Aufzeichnungen, Hörspiele und Kinderbücher. Sie wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen für ihre Werke geehrt.

„Bist Du sicher, Martinus?“ ist ein Beitrag des Theaters Heidelberg zum Reformationsjubiläum 2017 und eine Kooperation von Theater und Orchester Heidelberg sowie der Universitätsgemeinde, Peterskirche.

Theaterprojekt nach einer „ungehaltenen Rede“ von Christine Brückner
Premiere Fr 07.04.2017, 20.00 Uhr, Peterskirche (Heidelberg, Plöck 70)

Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000; Eintritt: 19,00 € | 09,50 €; Nach der Premiere folgen 7 weitere Folgetermine in der Peterskirche.

März 2017 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton, InfoTicker aktuell | Kommentieren